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Der heilige Gottfried (Godfrid), Bischof und Bekenner von Amiens, Frankreich, + 8.11.1118 - Fest: 8.…

Gottfried stammte aus einer adeligen Familie im Bezirk von Soissons. Fulko, sein Vater, beschloss als Witwer sein Leben in einem Kloster. Unser Heiliger war erst fünf Jahre alt, als man ihn der Leitung …Mehr
Gottfried stammte aus einer adeligen Familie im Bezirk von Soissons. Fulko, sein Vater, beschloss als Witwer sein Leben in einem Kloster. Unser Heiliger war erst fünf Jahre alt, als man ihn der Leitung des Abtes Gottfried vom Berge St. Quintin übergab, der ihn über die Taufe gehoben hatte. Dieser Gottfried war ein Oheim der gottseligen Itta, Gräfin von Bologne und Namur, Mutter Gottfrieds und Balduins, die Könige von Jerusalem wurden.
Von seiner frühesten Jugend an beraubte sich der Heilige immer eines großen Teils der ihm gegebenen Nahrung und verteilte sie unter die Armen. Oft sogar erschien er nicht im Speisesaal und schloss sich in irgendeinem Bethaus ein, um sich mit Gott zu unterhalten. Nicht selten widmete er auch den größten Teil der Nacht dieser heiligen Übung. Die häufigen Tränen, die während des Gebetes seinen Augen entströmten, gaben deutlich seine zärtliche Andacht und lebendige Erschütterung zu erkennen. Als er fünfundzwanzig Jahre alt war, weihte ihn der Bischof von Noyon …Mehr
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8. November
Gedächtnis der hll. Vier Gekrönten
Martyrer
4. Kl. – Farbe rot
Nach dem römischen Martyrologium wurden die vier Brüder Severus, Severianus, Karpophorus und Victorinus, deren Gedächtnis gefeiert wird, in der diokletianischen Verfolgung um des christlichen Glaubens willen in Rom zu Tode gegeißelt (um 305). Da man lange ihre Namen nicht kannte, wurden sie die Vier Gekrönten genannt. In …
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8. November

Gedächtnis der hll. Vier Gekrönten
Martyrer
4. Kl. – Farbe rot

Nach dem römischen Martyrologium wurden die vier Brüder Severus, Severianus, Karpophorus und Victorinus, deren Gedächtnis gefeiert wird, in der diokletianischen Verfolgung um des christlichen Glaubens willen in Rom zu Tode gegeißelt (um 305). Da man lange ihre Namen nicht kannte, wurden sie die Vier Gekrönten genannt. In der ihrem Andenken geweihten römischen Kirche findet am Montag nach dem vierten Fastensonntag Stationsgottesdienst statt.


Abtei Mariawald
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Mit einem technischen Trick gelang die Eroberung von Jerusalem
Bei der Belagerung Jerusalems durch die Ritter des Ersten Kreuzzuges 1099 entwickelte Gottfried von Bouillon einen genialen Plan.
Er ließ eine mobile Kriegsmaschine bauen. Die Eroberung der Stadt endete in einem Blutbad.
Als Papst Urban II. 1095 auf dem Konzil von Clermont dazu aufrief, das Heilige Land aus den Händen der Ungläubigen …Mehr
Mit einem technischen Trick gelang die Eroberung von Jerusalem

Bei der Belagerung Jerusalems durch die Ritter des Ersten Kreuzzuges 1099 entwickelte Gottfried von Bouillon einen genialen Plan.

Er ließ eine mobile Kriegsmaschine bauen. Die Eroberung der Stadt endete in einem Blutbad.

Als Papst Urban II. 1095 auf dem Konzil von Clermont dazu aufrief, das Heilige Land aus den Händen der Ungläubigen zu befreien, sah Gottfried von Bouillon (ca. 1060–1100) seine Chance. Als nachgeborener Sohn des Grafen von Boulogne waren seine Karrierechancen begrenzt gewesen. Zwar hatte ihm ein Onkel den Titel eines Herzogs von Niederlothringen vererbt. Aber dieser Anspruch war heftig umstritten, sodass er kurzerhand seine Güter verkaufte und sich ganz in den Dienst der Ersten Kreuzzuges stellte.

Da er zusammen mit zwei Brüdern ein Heer von, wie es heißt, 20.000 Gleichgesinnten anführte, kam Gottfried unter den Kreuzfahrern eine Führungsrolle zu. Die wurde ihm von seinen ehrgeizigen Kollegen gern zugestanden, denn Gottfried konnte auf keine großen militärischen Erfolge verweisen. So ließ man ihn eine Kolonne über Ungarn nach Konstantinopel führen, wo er auch bewies, dass er von der großen Politik wenig verstand.

Im Juni 1099 zog das Kreuzfahrerheer vor Jerusalem auf
Quelle: picture-alliance / akg-images

Denn er verweigerte sich nicht nur den Einladungen des byzantinischen Kaisers Alexios I., sondern düpierte ihn auch noch, indem er den geforderten Treueeid verweigerte. Als seine Leute daraufhin zu Beutezügen aufbrachen, provozierte er eine militärische Reaktion des Kaisers, die ihn schließlich doch zur Eidesleistung zwang. Von da an übernahmen die Normannen Bohemund und Tankred sowie Raimund von Toulouse und Robert II. von der Normandie die Führung des Heeres

Doch verschiedene Aktionen, die mehr dem persönlichen Ehrgeiz als einer Erfolg versprechenden Strategie geschuldet waren, nagten an ihrem Ansehen, sodass Gottfried bei der Ankunft der Kreuzfahrer 1099 vor Jerusalem auf Augenhöhe mit jenen verhandeln konnte. Raimund, der mehr oder weniger offen nach einem eigenen Fürstentum strebte, bezog auf dem Zionsberg im Südosten der Stadt sein Lager. Gottfried und die Normannen dagegen begannen die Belagerung im Norden. Die Verluste auf dem langen Anmarsch hatten das Heer auf vielleicht 15.000 Kämpfer zusammenschmelzen lassen, davon 1300 Ritter.

Als Erster soll Gottfried in die Stadt gestürmt sein
Quelle: picture alliance / Bildagentur-o

Nun bewies Gottfried auf einmal militärische Umsicht. Er ließ einen Belagerungsturm bauen, der deutlich höher war als die 15 Meter hohe Hauptmauer Jerusalems. Die Errichtung des dreistöckigen Ungetüms wurde zwar von den Verteidigern beobachtet, die daraufhin große Anstrengungen unternahmen, seinen Anmarsch zu verhindern. Doch als am Morgen des 14. Juli zum Angriff geblasen wurde, stand der Turm auf einmal 500 Meter weiter ostwärts. Gottfried hatte ihn nämlich so konstruieren lassen, dass er in Einzelteile zerlegt und schnell an anderem Ort errichtet werden konnte.

Wie wird ein Mensch zum Attentäter?

Mit diesem Trick konnte die Kriegsmaschine vor die äußere Mauer geschoben werden, die am Abend in den Händen der Kreuzfahrer war. Raimunds Leute waren dagegen durch den Hagel aus heimtückischen Feuergeschossen zurückgeschlagen worden. Zudem fing ihr eigener Turm Feuer und verbrannte. Gottfried hatte seinen dagegen mit einem mit Tierhäuten bespannten Flechtwerk gesichert. So konnte der am 15. Juli bei dem entscheidenden Angriff eingesetzt werden. Gottfried soll zu den Ersten gehört haben, die in die Stadt eindrangen.

Was folgte, hat sich tief in die Erinnerungskultur eingegraben. „Beim Fall Jerusalems und seiner Türme sah man wundervolle Dinge“, berichtete ein Ritter. „Einige Heiden wurden gnädigerweise enthauptet, andere, durchbohrt von Pfeilen, stürzten von den Türmen, und wieder andere, die man lange Zeit gefoltert hatte, gingen in den lodernden Flammen zugrunde. Haufen abgeschlagener Köpfe, Hände und Füße lagen in den Häusern und Straßen.“

Was die Christen mit Stolz erfüllte, wurde für Muslime und Juden zum Symbol ungeheuerlicher Barbarei. Die Zahl von 70.000 hingemetzelten Bewohnern machte schließlich die Runde, während zeitgenössische Berichte zunächst 3000 Opfer zählten. Aber selbst einem Wallfahrer fiel sechs Monate später auf, dass die Heilige Stadt noch immer nach Tod und Verwesung stank.

Sie wollen Geschichte auch hören? „Attentäter“ ist die erste Staffel des WELT-History-Podcasts.Ihr Herr war inzwischen Gottfried. Gegen den Widerstand Raimunds hatte er die Würde eines „Vogts des Heiligen Grabes“ angenommen. Einen Feldzug aus Ägypten konnte er abwehren. Aber die kurze Regierungszeit, die ihm bis zu seinem Tod im Jahr 1100 blieb, zeigte bereits, wie schwierig die Herrschaft über eine Gefolgschaft werden würde, die von unterschiedlichen Interessen, religiösem Fanatismus und Unverständnis und Arroganz gegenüber den Unterworfenen geprägt war.
Dank an Sterre der Zee
Seltsam, diese Gottfrieds , 😃, 😄, interessant . Danke 🤗.