Rumänischer Gesetzentwurf fordert die Ukraine auf, ehemals rumänische Gebiete zurückzugeben. Die Nordbukowina, Herța, Buceag, Maramures und die Schlangeninsel sollen bis 2027 von Kiew an Rumänien zurückgegeben werden.
"Der Streit zwischen Rumänien und der Ukraine hat eine neue Stufe erreicht: Eine nationalistische rumänische Senatorin, ( Diana Sosoaca) Vorsitzende der politischen Partei SOS, hat ein Gesetz initiiert, mit dem Rumänien seine alten Gebiete, die jetzt unter ukrainischer Besatzung stehen, zurückerhalten soll.

Nach Ansicht der Senatorin muss Rumänien seine alten Gebiete bis 2027 zurückerhalten. Dies soll durch eine Änderung des bestehenden Vertrags zwischen Rumänien und der Ukraine erreicht werden.

Wir fordern die Annexion der historischen Gebiete Rumäniens, nämlich der nördlichen Bukowina, Herța, Buceag (Cahul, Bolgrad und Ismail), des historischen Maramureș und der Schlangeninsel, rumänische Gebiete, die von der UdSSR gestohlen wurden und sich missbräuchlich im Besitz der Ukraine befinden. (..)

Der jüngste Streit zwischen Rumänien und der Ukraine begann, als der rumänische Verkehrsminister Daten bekannt gab, aus denen hervorging, dass die Ukraine den Bystroye-Kanal zu wirtschaftlichen Zwecken ausgebaggert hatte und damit die Existenz des Donaudeltas gefährdete. Die Ukraine verbietet den rumänischen Behörden Messungen in Bystroye, erlaubt aber Messungen im Chilia-Kanal an der Grenze zwischen den beiden Ländern. Die Messungen zeigen, dass die Ukraine heimlich bis zu einer Tiefe von 9 Metern ausgebaggert hat, 2 Meter mehr als die rumänischen Behörden wussten. Dies bedeutet, dass der Bystroye-Kanal in ähnlicher Weise ausgebaggert worden sein könnte, was nach Ansicht von Fachleuten das Donaudelta gefährden könnte. (..)

Die Anwesenheit von wohlhabenden ukrainischen Flüchtlingen in Bukarest ist in dieser Hinsicht nicht hilfreich, und die Hilfe, die der rumänische Staat den Flüchtlingen bietet, ist ein weiteres Diskussionsthema, das die Gesellschaft bewegt.

Auch die Tatsache, dass die rumänische Minderheit in der Ukraine nicht dieselben Rechte genießt wie die ukrainische Minderheit in Rumänien, ist ein weiteres Anliegen der rumänischen Politiker.
"Leider haben unsere rumänischen Brüder in der Ukraine nicht das Recht, in ihrer Muttersprache zu lernen; es besteht die Gefahr, dass sie ihre kulturelle Identität verlieren. Stattdessen wird in Sighetul Marmației in einem Gymnasium die ukrainische Sprache unterrichtet. Wir stellen fest, dass der im internationalen Recht geltende Grundsatz der Gegenseitigkeit fehlt (Grundsatz der internationalen Beziehungen, der in Abkommen, Verträgen und Rechtshilfeübereinkommen verankert ist und nach dem sich der Staat, der von seinem Partner behandelt wird, verpflichtet, diesem eine gleiche oder gleichwertige Behandlung zukommen zu lassen); so haben die ethnischen Rumänen aus der Ukraine keinen Vertreter im Kiewer Parlament, während die Ukrainer aus unserem Land einen Vertreter im rumänischen Parlament haben." (..) Der Gesetzentwurf hat im Moment wegen des Krieges schlechte Aussischten angenommen zu werden, manche bezeichnen ihn als pro-russische Propaganda.