Theologe Hoping für Erneuerung des Priesteramts
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Ex-Bundesverfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde bemängelte in der Diskussion ein «Kurieren an Symptomen». Die katholische Kirche gehe nicht auf die Grundfrage ein, warum der Zölibat heute kaum noch überzeugt gelebt werden könne. Da immer weniger Priester eine Haushälterin oder Familienangehörige im Hause hätten, werde die Einsamkeit größer. Böckenförde sieht die Kirche von der Moderne herausgefordert: «Wenn sie spürt, bestimmte Auffassungen finden selbst bei den eigenen Leuten keine Akzeptanz mehr, dann muss sie sich fragen lassen, ob sie selbst etwas reformieren muss.»
Der Freiburger Fundamentaltheologe Magnus Striet sieht die bisher selbstverständliche Akzeptanz der Institutionen in der Moderne schwinden. Deshalb sei es heute umso wichtiger zu fragen, was gelten solle. Das kirchliche Lehramt werde sich viel offener auf universitäre Diskurse einlassen müssen, so Striet. Nur so könne der Katholizismus in der Gegenwart ankommen. Die Diskussion mit dem Titel «Katholizismus und Moderne» war eine Veranstaltung der Reihe «Freiburger Religionsgespräche» der Universität im Vorfeld des Besuchs von Papst Benedikt XVI. in Freiburg am 24. und 25. September.