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Irapuato
2283,1 Tsd.
Rücktritt von Papst Benedikt XVI. - VOR ORT vom 11.02.2013 Phoenix am 11. Februar 2013. Satz 1:www.deutschland.world/…/benedikts-rosen… Hochgeschätzte Brüder, nicht nur wegen drei HeiligsprechungenMehr
Rücktritt von Papst Benedikt XVI. - VOR ORT vom 11.02.2013

Phoenix am 11. Februar 2013. Satz 1:www.deutschland.world/…/benedikts-rosen…

Hochgeschätzte Brüder,
nicht nur wegen drei Heiligsprechungen
[1a] habe ich euch zu diesem Konsistorium zusammengerufen, sondern auch, um euch [1b] zugunsten [1d] des Lebens der Kirche eine Abmachung [1c] von großer Wichtigkeit mitzuteilen.
Satz 2:
Nachdem meine Mitwisserschaft immer wieder und immer wieder vor Gott ausgekundschaftet worden ist [2a], bin ich zur sicheren Erkenntnis gelangt, dass meine Kräfte infolge zur Last werdenden Alters nicht mehr geeignet sind, das Petrus-Amt "angemessen" [2b] zu verwalten.
Satz 3:
Ich bin "gut mitwissend" [3a], dieses Amt gemäß dem ihm eigenen geistlichen Wesen nicht nur durch Handeln und Sprechen ausüben [3b] zu müssen, sondern nicht weniger durch Leiden und Beten.
Satz 4:
Doch in der Welt der unseren Zeit, die reißenden Veränderungen ausgesetzt ist und durch Fragen großen Gewichtes zugunsten [4a] des Glaubenslebens ganz verwirrt ist, ist, um das Schiff des heiligen Petrus zu steuern und das Evangelium zu verkündigen, auch eine gewisse Frische des Körpers und der Seele notwendig, die den letzten [4b] Monaten in mir auf solche Weise vermindert wird [4b], dass ich mein Unvermögen, den mir anvertrauten Dienst gut zu verrichten, anerkennen muss.

Drei Varianten des angeblichen Rücktrittssatzes (Satz 5)

Satz 5, Version A (mit dem gesprochenen "commissum" sei eine Papst Benedikt anvertraute Geschichte oder ein Geheimnis, etwas, wovon man halt berichten kann, gemeint):
Gut in Kenntnis gesetzt von der Bedeutung der folgenden Handlung [5a] erkläre ich daher in voller Freiheit [5b], dass ich der Dienerschaft [5cA] eines Bischofs von Rom [5d], eines Nachfolgers des heiligen Petrus [5d], mir durch die Hände der Kardinäle am 19. April 2005Anvertrautes [5cA] berichte [5cA], derart, dass ab dem 28. Februar 2013, um 20 Uhr (20. Stunde) [5f], der Stuhl Roms [5e], der Stuhl des heiligen Petrus [5e], leer steht [5f], und (ich erkläre [5g],) dass ein Konklave zur Wahl eines neuen Papstes von denen, denen es zukommt, zusammengerufen werden muss.

Satz 5, Version B (mit dem gesprochenen "commissum" sei ein Papst Benedikt anvertrauter Dienst, ein Amt, eine Freundschaft usw., etwas, was man halt kündigen kann, gemeint):
Gut in Kenntnis gesetzt von der Bedeutung der folgenden Handlung [5a] erkläre ich daher in voller Freiheit [5b], dass ich der Dienerschaft [5cB] eines Bischofs von Rom [5d], eines Nachfolgers des heiligen Petrus [5d], mir durch die Hände der Kardinäle am 19. April 2005Anvertrautes [5cB] kündige [5cB], derart, dass ab dem 28. Februar 2013, um 20 Uhr (20. Stunde) [5f], der Stuhl Roms [5e], der Stuhl des heiligen Petrus [5e], leer steht [5f], und (ich erkläre [5g],) dass ein Konklave zur Wahl eines neuen Papstes von denen, denen es zukommt, zusammengerufen werden muss.

Satz 5, Version C (das gesprochene "commissum" wird nun zu "commisso" korrigiert):
Gut in Kenntnis gesetzt von der Bedeutung der folgenden Handlung [5a] erkläre ich daher in voller Freiheit [5b], dass ich dem mir durch die Hände der Kardinäle am 19. April 2005anvertrauten [5cC] Dienst [5cC] eines Bischofs von Rom [5d], eines Nachfolgers des heiligen Petrus [5d], entsage [5cC], derart, dass ab dem 28. Februar 2013, um 20 Uhr (20. Stunde)[5f], der Stuhl Roms [5e], der Stuhl des heiligen Petrus [5e], leer steht [5f], und (ich erkläre[5g],) dass ein Konklave zur Wahl eines neuen Papstes von denen, denen es zukommt, zusammengerufen werden muss.

Satz 6 bis 8

Satz 6:
Hochgeschätzte Brüder, von ganzem Herzen danke ich euch für alle Liebe und Mühe, mit der ihr mit mir die Last meines Dienstes getragen habt, und ich bitte um Nachsicht für [6]alle meine Schwächen.
Satz 7:
Nun aber vertrauen [7] wir die Heilige Kirche Gottes der Fürsorge ihres höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, und flehen seine heilige Mutter Maria an, dass sie den Kardinäl-Vätern bei der Wahl eines neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe.
Satz 8:
Was mich betrifft, möchte ich auch bei Zukünftigem [8] durch ein dem Gebet gewidmetes Leben der Heiligen Kirche Gottes von ganzem Herzen dienen.

Kommentare

Entscheidender Kommentar 1a


Hier ist festgehalten, dass der Papst seinen "Rücktritt" vor Würdenträgern, die mit Heiligsprechungen zu tun haben, erklärt hat. Doch hat Arthur H. Lambauer genialerweise festgestellt, dass gemäß Can. 189 der Rücktritt, damit er gültig ist, gegenüber der Autorität erklärt werden muss, der die Übertragung des betreffenden Amtes zusteht. Und das heißt: vor den Kardinälen, die in einem Konklave wahlberechtigt sind. Siehe auch hier:

ARTHUR H. LAMBAUER ÜBER DIE ADRESSIERUNG EINES RÜCKTRITTS
Da diese Frage noch sehr kontrovers diskutiert werden wird, werde ich darüber noch einiges mehr schreiben. Zunächst aber soll das hier kurz Gesagte genügen. Ich will zuerst mal die anderen Kommentare fertig bringen.

Latein-Kommentar 1b

Das lateinische Wort "communico" muss in Bezug auf den, dem man was mitteilen will, richtigerweise mit cum + Ablativ ("vobiscum") gebraucht werden, nicht mit Dativ ("vobis").

Interessanter Kommentar 1c

"decisio" heißt nicht, wie etwa das englische Wort "decision" vermuten lässt, einfach nur "Entscheidung", sondern bedeutet "Abkommen", "Abmachung", "Entscheidung" nur als solche, die als Ergebnis der Verhandlungen zwischen zwei Parteien zustande gekommen ist, nicht aber eine Entscheidung, zu der man aufgrund aussschließlich eigener Überlegungen gelangt ist; eine solche heißt "consilium".
Da kann es sich nun um eine Latein-Ungenauigkeit handeln oder eben auch um einen Hinweis, dass Papst Benedikt XVI. aufgrund von Verhandlungen mit einer anderen Partei zu dieser "Entscheidung" gelangt ist.
Fakt ist aber auch, dass selbst eine Entscheidung aufgrund einer Abmachung noch nicht bedeuten muss, dass sie nicht freiwillig war. Insofern hat diese Aussage keinen Einfluss auf die Frage nach der Rechtsgültigkeit des Rücktritts.

Latein-Kommentar 1d

Im Lateinischen können in der Regel nicht, wie im Deutschen, Substantive durch Präpositionen verbunden werden (Ausnahme etwa: "recursus ad/in Romam", "Rückkehr nach Rom"). Die "Liebe zum Vater" heißt nicht etwa "amor ad patrem", sondern "amor patris", wobei "patris" der Genitivus objectivus ist. Ebenso heißt "große Bedeutung für das Leben der Kirche" nicht "magnum momentum pro ecclesiae vita", sondern ""magnum momentum ecclesiae vitae" (oder deutlicher, um den vorgezogenen Geviiv "ecclesiae" zu vermeiden, ""magnum momentum vitae ecclesiae"). Die richtige Korrektur hätte also nicht in der Änderung des Genitivs "vitae" zum Ablativ "vita" bestanden, sondern schlicht und einfach in der Streichung der Präposition "pro".
Da dieses "pro" nun mal vorhanden ist, muss es, wie bei lateinischen Präpositionen üblich, auf das Verb, hier "communico", bezogen werden: "dass ich euch zugunsten des Lebens der Kirche ... mitteile".

Interessanter Kommentar 2a

"Conscientia mea ... explorata" ist ein Ablativus absolutus mit einem Partizip ("ausgeforscht") im Passiv. Die von mir hier angebotene Übersetzung stammt von Arthur H. Lambauer (siehe seinen zweiten Zitatblock). Sie könnte ein Hinweis auf die Vatileaks-Affäre sein. In Anbetracht dessen, dass diese kurz vor dem sog. Papstrücktritt von den Medien stark thematisiert wurde, erscheint das gar nicht so abwegig.
Im Kirchenlatein kann aber mit "conscientia" durchaus auch das "Gewissen" gemeint sein. Jedoch fragt sich dann, warum dies der Autor des Textes nicht durch ein Betonen, dass Benedikt selbst und nicht irgendein anderer, was ja das Ausforschen im Passiv ebenso hergibt, sein Gewissen erforscht hat, deutlich gemacht hat. Stattdessen wird mit dem poetischen "iterum atque iterum" sozusagen die Pausenlosigkeit der Gewissensausforschung betont.
Wie man die Gewissenserforschung im klassischen Latein ausdrücken kann, beschreibt Professor Stroh in seinem Kommentar 7.

Interessanter Kommentar 2b

Professor Stroh betont in seinem Kommentar 8, dass "aeque" ("gleich") eine Vergleichsgröße fordert ("in dem selben Maße wie"). Nun steht die aber nicht da, und ich überlege mir, was da gemeint sein könnte. Ich glaube nicht, dass es darum geht, das Petrus-Amt so, wie es sich halt gehört ("recte", "rite" oder "apte", wie Prof. Stroh vorschlägt) auszuüben, denn dieses auszudrücken wäre jeder Latein-Tollpatsch in der Lagen gewesen. Ein "bene" ("gut") hätt's doch auch getan. Nein, wir lesen "aeque". Sowas wie ein "equilibrium" ("Gleichgewicht", "Ausgeglichenheit") könnte der wohl englischsprachige Verfasser im Kopf gehabt haben; im Sport heißt "auequs" "unentschieden", "unparteiisch". Mir drängt sich der Eindruck auf, als wollte der Verfasser sagen, dass es Benedikt einfach nicht mehr gelingt, es jedem recht zu machen; "aequus" heißt ja auch "(jemandem) gewogen". Er kann das Amt nicht mehr so ausüben, dass sich keiner bevor- oder benachteiligt sieht. Er schafft es einfach nicht mehr, die ganze Welt einschließlich der Medien zufriedenzustellen.
In der römischen Präfation der heiligen Messe heißt es allerdings: "Vere dignum et iustum est, aequum et salutare...", und da dürfte mit "aequum" eine Art Ausgleich zwischen Gott und Mensch gemeint sein. Wenn der Mensch schon um soviel schuldiger, um soviel kleiner ist als Gott, dann sollte er das wenigstens dadurch auszugleichen versuchen, dass er immer und überall ("semper et ubique") ihm dankt. Diesen Sachverhalt man auch durch das in der offiziellen Übersetzung verwendete "angemessen" ausdrücken, und so habe ich es übernommen.

Latein-Kommentar 3a

Gemeint war wohl: "ich bin mir bewusst", doch solches verlangt wie im Deutschen ein "mihi" ("mir"); es müsste also "mihi conscius sum" heißen (siehe Kommentar 9 von Professor Stroh). Das Englische verlangt dagegen kein Reflexivpronomen. Da würde ein "I am aware that..." oder "I am conscious of" ausreichen. Das fehlende "mihi" könnte ein Indiz für einen englischsprachigen Autor sein.
Da nun das "mihi" fehlt, muss "conscius" etwa mit "mitwissend" übersetzt werden.

Latein-…
Irapuato teilt das
1228
Rücktritt von Papst Benedikt XVI.
Irapuato
Sunamis 49
Bibiana
An einem 11. Februar im Jahre 2013 erklärte Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt. Wenn man dessen heute gedenkt, kommt die einstige Verwirrung und Enttäuschung wieder hoch. Möge die selige Jungfrau Maria von Lourdes ihn schützen, denn zu den Lourdes-Pilgern zählte er auch.
parangutirimicuaro teilt das
766
Rücktritt von Papst Benedikt XVI. - 11.02.2013
Rücktritt von Papst Benedikt XVI. - VOR ORT vom 11.02.2013 –
DrMartinBachmaier
Danke, @Irapuato.
Irapuato
Irapuato
DrMartinBachmaier 👏 Vielen Dank! ✍️ Note to myself: things to do...
DrMartinBachmaier
@Irapuo: Ich habe hier eine korrekte Übersetzung eingefügt. Es wäre besser, wenn Sie diese in Ihrem Artikel brächten.
Irapuato
Carlus und Co 🤗
Elista
@Falko "Wenn 69 (Jahrwochen) Jahre nach dem Rom dieser Befehl erreicht, es immer noch am Gräuel festhält, so wird die Stadt zerstört werden.", heißt es da in Abschnitt 7. Das Dritte Geheimnis wurde im Januar 1944 handschriftlich veröffentlicht.
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Ich steh auf dem Schlauch, wo kann man das nachlesen?
Paulus.von.Tarsus
@Falko
Das Problem ist, dass ich das gemacht habe..
- 2013 wurde Rom nicht zerstört
- es gab 1944 kein Gräuel, an dem in der Kirche bis heute festgehalten wurde
Falko
@Paulus.von.Tarsus Ich bilde mir nicht ein, etwas in fremde Köpfe einpflanzen zu können, denken müssen Sie schon selber.
Paulus.von.Tarsus
@Falko
Nichts ist davon schlüssig! Nichts!
Falko
@Paulus.von.Tarsus Einfach nochmal lesen.
Paulus.von.Tarsus
@Falko
"Wenn 69 (Jahrwochen) Jahre nach dem Rom dieser Befehl erreicht, es immer noch am Gräuel festhält, so wird die Stadt zerstört werden."

Hier ist eindeutig die Rede von der Zerstörung der STADT ROM!
Ein drittes Mal: Können Sie mir sagen, von welchem Gräuel die Rede ist, an der seit 1944 festgehalten worden sein soll? 1944 gab es keine "Anbeter des Humanismus" auf dem Thron Petri oder …Mehr
@Falko
"Wenn 69 (Jahrwochen) Jahre nach dem Rom dieser Befehl erreicht, es immer noch am Gräuel festhält, so wird die Stadt zerstört werden."


Hier ist eindeutig die Rede von der Zerstörung der STADT ROM!
Ein drittes Mal: Können Sie mir sagen, von welchem Gräuel die Rede ist, an der seit 1944 festgehalten worden sein soll? 1944 gab es keine "Anbeter des Humanismus" auf dem Thron Petri oder offiziell in der Kirche.
Falko
Das apostolische Rom ist zerstört. Ein Anbeter des Humanismus hat die Macht ergriffen. Zahllose Häresien fressen die Kirche Christi, von Rom ausgehend. Denken Sie nicht, dass es nur noch an der physischen Zerstörung scheitert? Lange kann es nicht mehr dauern, denn aus Gräuel wächst Vernichtung. @Paulus.von.Tarsus
Paulus.von.Tarsus
@Falko
Es passiert schon etwas seit Adam & Eva...
Ferner steht dort: "... so wird die Stadt zerstört werden."
Rom steht noch...
Lassen Sie mich bitte wissen, was für ein Gräuel gemeint ist?Mehr
@Falko

Es passiert schon etwas seit Adam & Eva...
Ferner steht dort: "... so wird die Stadt zerstört werden."
Rom steht noch...
Lassen Sie mich bitte wissen, was für ein Gräuel gemeint ist?
Falko
@Paulus.von.Tarsus Sie sehen also nicht, dass seit 2013 etwas passiert???
Vered Lavan
Oje! Ich kann's garnicht angucken, sonst fange ich wieder das Heulen an... 😲 🥴 🤒 🤒
Paulus.von.Tarsus
@Falko
An welchem Gräuel?
1944+69=2013
Nichts ist passiert...