Aquila
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SIND DIE AMSTERDAMER BOTSCHAFTEN ECHT?

Es geht nicht um subjektive Empfindungen, sondern um die Frage der Wahrheit, der Echtheit!

Überlegungen zu den Botschaften von Amsterdam
(„Frau aller Völker")

(1945-1959)

1.) Die Art und Weise, wie die sog. „Frau” spricht und auftritt (Gesten, Mimik usw.) ist anders als die Art und Weise, wie die Muttergottes in Paris, in Lourdes, in Fatima usw. sprach und auftrat. Die „Frau”, die mit der holländischen Seherin Ida Peerdeman spricht, redet oft in seltsamen, abgehackten Sätzen oder Satzteilen.
2.) In den 60 Botschaften gibt es derart viele Wiederholungen, dass man die Aussagen der „Frau” in wenigen Seiten zusammenfassen könnte.
3.) In der 4. Botschaft (vom 29.8.1945) sagt die „Frau” u.a.: Die Ausbildung der Geistlichen muss verändert werden.” „Zeitnahe, der heutigen Zeit angepasste Ausbildung, aber gut, mit dem guten Geist!” Dem kann man wohl zustimmen, dann aber kommt folgende Aussage, die man teilweise hinterfragen muss: „Weite muss kommen, mehr sozial! - Viele Strömungen neigen sich zum Sozialismus, was gut ist! Doch - es ist möglich unter Leitung der Kirche!”
4.) In der 9. Botschaft (vom 29.3.1946) sagt die „Frau” u.a.: „Rom, wache!” Dabei betont sie die Worte und ballt die Faust. Dieses Ballen ihrer Faust kommt auch bei anderen Erscheinungen vor. Soweit mir bekannt ist, kommt diese Geste bei keiner der anerkannten Marienerscheinungen vor.
5.) Im Zusammenhang mit der 16. Botschaft (7.5.1949) erwähnt die Seherin, dass das Gesicht der „Frau” ganz alte Züge trägt. Sicher könnte man das Ganze mit Mühe evtl. symbolisch so auffassen, dass die Muttergottes (wenn es denn wirklich sie war, die erschienen ist) auf den Zustand der Menschheit hinweisen wollte. Die „Frau” sagte nämlich dabei: „Wir sind in der Dunkelheit - das ist der Verfall in der Menschheit.”
Dass die Muttergottes jemals sonst mit alten Gesichtszügen erschien, ist mir nicht bekannt!
Bei dieser Erscheinung sieht die Seherin in der Ferne lauter östliche Völker. Die „Frau” sagt dazu: „Die wird er wachrufen!” „Es kommt eine große Katastrophe; dadurch werden sie aufhorchen. Die Ostseen sitzen voll; das siehst du nicht!” Was soll dieser letzte Satz bedeuten? Liegt ein Übersetzungsfehler vor?
6.) Bei manchen Botschaften hat man den Eindruck, die Seherin wäre von der „Frau” autorisiert, dem Papst etwas zu erlauben oder ihm etwas vorzuschreiben. Beispiel: Die Formulierung bei der 19. Botschaft (3.12.1949): „Die Lehre ist richtig, aber der Papst ist berechtigt, die Gesetze zu verändern. L a s s i h n d o c h dies durchsetzen!” Ist die Seherin die Chefin des Papstes?
7.) Bei manchen Aussagen fragt man sich, ob die Seherin die Worte der „Frau” falsch wiedergegeben hat oder ob Übersetzungsfehler vorliegen. Ein Beispiel von mehreren: ein Satz der „Frau” in der 20. Botschaft (16.12.1949) lautet: „Das einfache Volk muss wieder zu IHM gebracht werden! Wisse doch, dass das so* arbeitet.” (*was?) Bei dieser Aussage machte die „Frau” übrigens wieder eine Faust.
8.) Viele Aussagen und Gesten der „Frau” sind so unklar und rätselhaft, dass man sich fragen muss, ob das wirklich die Muttergottes gewesen sein kann (wenngleich sogar in der Hl. Schrift und bei Visionen von Heiligen manch Rätselhaftes vorkommt). Ein Beispiel dazu: Es geht um die 23. Botschaft (15.8.1950). Ein Ausschnitt daraus:
Die Seherin: «Die „Frau” weist mich von Osten nach Westen. Dann streckt sie die Arme aus, und es ist, als ob sie auf dieser Ebene zwei Mauern einander gegenüber stelle. Sie zieht die Mauern sehr lang durch. Plötzlich steht die „Frau” gleichsam darüber. Sie sagt zu mir: „Das ist nichts!” - und dabei zeigt sie auf den Osten und den Westen! Die Frau spreizt nun die Hände. Dann macht sie eine Faust! Dann spricht sie: „Höre gut zu, wie oft ich diesen Stoß mache! Auch du sollst es tun!” Ich balle die Fäuste zusammen mit ihr, und die Frau zählt mir vor, während wir die Fäuste kräftig gegeneinander bringen: „Bis zu drei Mal”, sagt die „Frau”! Und weiter: „Die Hälfte davon ist der Osten.”»
Anlässlich derselben Erscheinung am 15.8.1950 erfolgt eine Aussage der „Frau” (während sie den Finger warnend hin und her bewegt), die völlig unverständlich ist: „Warum so fest an allen? - Könnt ihr nicht zum Gewöhnlichen zurückkehren?”
Diese Aussage hat übrigens anscheinend keinen Zusammenhang mit dem, was die „Frau” davor und danach sagte.

9.) Bei der 26. Botschaft (10.12.1950) sagt die „Frau” u.a.: „Kind, ich habe gesagt, das ist Schein! Ich habe g e m e i n t , es werden Zeitabschnitte scheinbarer Ruhe kommen, doch das dauert nicht lange...”
Ich bin überzeugt, dass diese Worte („Ich habe g e m e i n t...”) nicht von der Muttergottes gesprochen worden sind.
Freilich halte ich es für denkbar, dass die Seherin die „Frau” falsch zitiert hat. Vielleicht hat die „Frau” nur gesagt: „Kind, ich habe gesagt, das ist Schein!” Und vielleicht stammen die restlichen Worte („Ich habe g e m e i n t,...”) von der Seherin.

10.) Im Buch von Luis Knuvelder „Die vollständigen Botschaften der Frau aller Völker” (1968) heißt es auf Seite 85: Die siebenundzwanzigste Botschaft (Ein Traum).
Es erhebt sich an dieser Stelle die Frage, ob vielleicht auch die anderen Botschaften (oder einige davon) bloße, unverbindliche, unmaßgebliche Träume waren!!!
In diesem Traum vom 25.1.1951 hört die Seherin, wie die „Frau” sagt: „Es wird und muss ein Dekret ausgefertigt werden, dass die Menschen zum Kommunizieren nicht mehr nüchtern sein brauchen...”
Abgesehen davon, dass das vielleicht wirklich nur ein unmaßgeblicher Traum war, ist dazu Folgendes anzumerken:
Die kirchliche Vorschrift hinsichtlich der Nüchternheit wurde gegenüber früher tatsächlich geändert. Man braucht nicht mehr von Mitternacht an oder nicht mehr drei Stunden nüchtern zu sein (wie es früher vorgeschrieben war). Aber immerhin ist die Vorschrift geblieben, eine Stunde vor der hl. Kommunion nüchtern zu bleiben. Vielleicht hat ja die „Frau” oder die Seherin es so gemeint.
11.) Eine Anmerkung zur 28. Botschaft (11.2.1951) und zu vielen anderen Botschaften der „Frau”: „Die Frau” habe Ida das Gebet gelehrt, in dem es heißt: Möge die Frau aller Völker, die einst Maria war, unsere Fürsprecherin sein.
„Die Frau” hatte bei einer anderen Gelegenheit auch gesagt: „Ich bin Miriam oder Maria genannt! Jetzt aber will ich die Frau aller Völker sein.” (aus der 37. Botschaft vom 27.9.1951)
Ist sie nicht MARIA u n d Frau aller Völker?
An dieser Stelle eine ganz persönliche Bemerkung von mir:
Den Zusatz „die einst Maria war” habe ich niemals gebetet. In mir hat sich immer etwas im Herzen gewehrt. Warum? Nun, weil ich MARIA seit langem (freilich viel zu wenig) geliebt und geehrt habe - als Muttergottes, als unsere Mutter, Fürsprecherin, Königin usw. Sie war doch MARIA und ist MARIA und bleibt MARIA!
Und wir beten doch z.B.: „Gegrüßet seist Du, MARIA [...] Heilige MARIA, Muttergottes,...” / „...O gütige, o milde, o süße Jungfrau MARIA!”
Und schauen wir uns kurz an, was verschiedene Heilige uns lehren:
Hl. Bonaventura:
„Nie spricht man den Namen MARIA aus, ohne besondere Gnade zu erlangen.“

Hl. Petrus Damiani:
„Aus dem Schatz der Gottheit kommt Dein erhabener und wunderbarer Name MARIA.“

Sel. Heinrich Seuse:
O MARIA, wie musst Du selbst sein, wenn schon Dein Name so lieblich und gnadenvoll ist!“
Hl. Alfons Maria von Liguori:
„O, wären die Christen doch darauf bedacht, in ihren Versuchungen den Namen MARIA vertrauensvoll anzurufen; sie würden gewiss nie fallen!“

Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort:
„Gott Vater hat alle Wasser gesammelt und sie Meer genannt; Er hat alle Gnaden gesammelt und sie MARIA genannt.“

Hl. Franz von Assisi:
„Wenn du „AVE MARIA“ sagst, freut sich der Himmel, frohlocken die Engel, jubelt die Erde, zittert die Hölle, fliehen die Teufel.“

Hl. Don Bosco:
„So viel ich weiß und kann, gebe ich euch diesen Rat: Prägt euch tief in euer Herz und in euren Geist ein, MARIA immer anzurufen, besonders mit dem Gebet: MARIA, HILFE DER CHRISTEN, BITTE FÜR UNS! Es ist zwar ein kurzes, aber erfahrungsgemäß sehr wirksames Gebet.“

Hl. Birgitta von Schweden:
„Die Teufel fürchten und scheuen den Namen MARIA. Sobald sie diesen Namen hören, lassen sie die Seele aus den Krallen, mit denen sie sie als ihre Beute festhielten.“

Hl. Bernhard:
„Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daher brausen, wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst, blick auf zum Stern, ruf zu MARIA! Wenn dich empor schleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht - blick auf zum Stern, ruf zu MARIA! Wenn Zorn, Habsucht oder die Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern - blick auf zu MARIA! Wenn dich die Last der Sünden drückt und die Schmach des Gewissens beschämt. Wenn dich die Strenge des Gerichts schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung verschlungen zu werden - denk an MARIA! In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln, denk an MARIA, ruf zu MARIA! Ihr Name weiche nicht aus deinem Munde, weiche nicht aus deinem Herzen!”
- - -
Wie froh war ich, als die Kongregation für die Glaubenslehre im Jahr 2006 eine Textänderung verlangte (Möge die Frau aller Völker, die selige Jungfrau Maria, unsere Fürsprecherin sein. Amen.“)!
Hatte sich ursprünglich die MUTTERGOTTES geirrt? Das ist nicht möglich! Also kann „die Frau” von Amsterdam meiner Meinung nach nicht die MUTTERGOTTES sein! Oder verstehe ich etwas falsch? Liegt ein Missverständnis vor? Hat die Seherin ihre Worte (oft!) falsch wiedergegeben?
Hat die MUTTERGOTTES vielleicht gemeint: „Natürlich bin ich MARIA und bleibe es, aber ich will besonders auch als „Frau aller Völker” angerufen werden?” Wäre es so, bestünde kein Problem mehr.

12.) Zur 30. Botschaft (28.3.1951): An diesem Tag sagte die Frau u.a.: „Am Text des vorgesprochenen Gebets Herr Jesus Christus usw. darf nichts verändert werden!”
„...die einst Maria war...! - Das bleibt so! -...”
Siehe dazu das unter 11.) Gesagte!

13.) Zur 34. Botschaft. Anlässlich dieser Erscheinung ereignete sich u.a. Folgendes:
Die „Frau” sagte zur Seherin u.a.: „Sieh nun gut nach meinen Händen und berichte, was du siehst.”
Und die Seherin sagt dazu: „Nun sehe ich mitten in jener Hand ein Mal, als ob dort eine Wunde gewesen sei.”
Das deutet darauf hin, dass die „Frau” die Wundmale hatte.
Hatte die MUTTERGOTTES die Wundmale? Nun, darüber ist meines Wissens nichts bekannt. Ganz ausschließen kann man es allerdings nicht. Aber das ist keine Glaubensfrage.
14.) Zur 45. Botschaft (5.10.1952): Die „Frau” sagte u.a.: „Ich bringe eine besondere Botschaft. Überbringe alles richtig! Nie ist Miriam oder Maria in der Kirche, der Gemeinschaft, offiziell Miterlöserin genannt worden.
„Nie wurde sie bisher offiziell Mittlerin genannt.”
„Niemals ist sie bisher offiziell Fürsprecherin genannt worden.”
Dazu ist zu bemerken: Im uralten Gebet „Unter Deinen Schutz und Schirm” heißt es u.a.: „Unsere Frau, unsere Mittlerin (Mediatrix), unsere Fürsprecherin (Advocata)...” Der hl. Paul VI. sagte dazu, dieses Gebet sei „wegen seines Alters verehrungswürdig und seinem Inhalt nach großartig“.
Der Titel „Miterlöserin” („Conredemptrix”) wird bereits seit dem 15. Jh. verwendet.
Diese Bezeichnung ist ab dem frühen 20. Jahrhundert von den römischen Autoritäten gebraucht worden. Etwa in einem Gebet, das vom Heiligen Offizium im Jahr 1914 approbiert wurde und das Maria als „Miterlöserin des Menschengeschlechts” bezeichnet. Wörtlich verwendet wurde der Begriff von
Pius XI. und vom hl. Johannes Paul II. Daneben hatten die Päpste immer wieder von der Mitwirkung Marias an der Erlösung gesprochen: so etwa Leo XIII., der hl Pius X. und der Diener Gottes Pius XII. Letzterer schrieb in seiner Enzyklika Ad Caeli Reginam (An die Königin des Himmels, 1954): Maria ist „Königin” wegen ihrer Gottesmutterschaft und „wegen ihrer einzigartigen Mitwirkung zu unserer Erlösung”.

Zur 45. Botschaft der „Frau” gehören auch folgende Sätze:

„Miriam oder Maria, wurde die Dienstmagd des Herrn, ausgesucht durch den Vater und den Heiligen Geist! Durch die Auserwählung war sie von Anfang an die Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin aller Völker. Beim Heimgang des Gottmenschen, des Herrn Jesus Christus, wurde sie erst Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin...”
Sehe nur ich hier einen Widerspruch zwischen der ersten und der zweiten Aussage?

15.) Zur 51. Botschaft (4.4.1954) (Es geht hier um das von der „Frau” verlangte Dogma, dass sie Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin ist.)
Die Frau spricht: „Es ist das letzte Mal, dass die Frau aller Völker über dieses Dogma spricht! Sie kommt wieder, aber anderer Dinge wegen...”
Hat sie vergessen, was sie da am 4.4.1954 gesagt hatte? Tatsache ist nämlich, dass sie bei folgenden Erscheinungen noch oft davon gesprochen hat!
Das lässt den Schluss zu, dass es nicht die MUTTERGOTTES gewesen sein kann, die das gesagt hatte! Denn sie hätte zweifellos nichts vergessen!

16.) Zur 53. Botschaft (31.5.1955). Die „Frau” sagte u.a.: „Wisset wohl, der Heilige Geist ist näher denn je! Der Heilige Geist kommt erst jetzt, wenn ihr darum betet! Er war schon von Anbeginn. Doch nun ist seine Zeit gekommen.”
Vielleicht gelingt hierzu jemandem eine stimmige Erklärung. Ich habe keine. Denn ich habe das wunderbare Pfingstereignis (von dem die Apostelgeschichte berichtet) vor Augen und denke auch an das machtvolle Wirken des HEILIGEN GEISTES in der gesamten Kirchengeschichte!
Und die Kirche lehrt uns:
„Wie Christus das Haupt der Kirche ist, so ist der Heilige Geist ihre Seele. 'Was in unserem Leibe die Seele, das ist der Heilige Geist im Leibe Christi, der die Kirche ist'. (Augustinus, Sermo CCLXVII de tempore, c. 4. PL 38, 1231) Angesichts dieser Tatsache darf man keine umfassendere und reichere Offenbarung und Kundgabe des göttlichen Geistes sich vorstellen noch erwarten. Jene, die jetzt in der Kirche stattfindet, ist fürwahr die allergrößte, und sie wird so lange dauern, bis es der Kirche beschieden ist, am Ende ihrer Dienstzeit auf Erden einzugehen in die Freudenchöre der triumphierenden Himmelsgemeinschaft.” (Leo XIII., Divinum illud, HK 11, Schluß)

17.) In der 57. Botschaft (19.2.1958) sagt die „Frau” u.a.: „Höre! Dieser Heilige Vater, Papst Pius XII., wird Anfang Oktober dieses Jahres zu den Unseren aufgenommen werden... Erschrecke nicht, Kind! Sein Nachfolger wird das Dogma verkünden!”
Vorausgesetzt, die „Frau” hat das wirklich v o r dem Oktober 1958 vorausgesagt, so stimmt der erste Teil dieser Prophezeiung, denn der Diener Gottes Pius XII. starb am 9.10.1958. Der zweite Teil aber stimmt nicht, denn der Nachfolger von Pius XII., Johannes XXIII., hat das Dogma n i c h t verkündet! Es sei denn, man legt diese Aussage so aus: ein Nachfolger (also irgendeiner der folgenden Päpste). Es wäre auch zu prüfen, wie der holländische Originaltext lautet.

18.) Es ist durchaus denkbar, dass die Seherin Aussagen der „Frau” nicht exakt zitiert und mit eigenen Aussagen vermischt hat.
Weiters ist denkbar (und das trifft für viele echte oder angebliche Seher zu!), dass viele persönliche Überlegungen, Hoffnungen und Ängste der Seherin zu „Botschaften” geworden sind!

19.) Manche Stimmen behaupten, Ida Peerdeman, die Seherin von Amsterdam, habe früher an spiritistischen Sitzungen teilgenommen. Ich konnte das weder verifizieren noch falsifizieren. Falls es stimmen sollte, bestünde der schwere Verdacht, dass bei den Erscheinungen von Amsterdam dämonische Einflüsse vorgelegen sind.
Bekannt ist jedenfalls Folgendes aus ihrem Leben:
Ida Peerdeman wurde 1905 in Alkmaar als jüngste einer bürgerlichen Familie mit fünf Kindern geboren. Sie besuchte zwei Jahre lang die Sekundarschule und wollte Kindergärtnerin werden, was jedoch abgelehnt wurde, auch weil sie zu wenig Vorstellungskraft hatte. Später begann sie als Sekretärin zu arbeiten.
Als Jugendliche erlebte sie alle Arten von poltergeist-ähnlichen Manifestationen: Lampen schwankten wild hin und her, Türen öffneten und schlossen sich von selbst und die Zeiger der Uhr begannen sich wie verrückt zu drehen. Der selten benutzte Ofen begann von selbst zu rauchen Sie hörte seltsame Dinge und Geräusche, sie wurde am Hals gepackt. Irgendwann sagte eine Stimme: „Hebe das Klavier!” Und sie konnte es. So musste sie sich in ihrer Jugend mit außergewöhnlichen Manifestationen, Qualen und paranormalen Phänomenen auseinandersetzen. Dies könnte darauf hinweisen, dass Ida Peerdeman für die okkulte Welt sensibel war.
Ihr Vater wollte nicht, dass sie über die Erscheinungen sprach, aber sie stand in Kontakt mit ihrem Beichtvater Pater J. Frehe. Dieser Freund der Familie vertrieb die Dämonen durch einen Exorzismus, so dass die Qualen aufhörten.

Wir wissen nicht, ob Ida Peerdeman in irgendeiner Weise selbst schuldig wurde durch ein Sich-Öffnen für die Dämonen - dieses Urteil steht uns nicht zu -, aber die vorhin erwähnten Umstände lassen es als durchaus wahrscheinlich erscheinen, dass die bösen Geister bei den Erscheinungen der „Frau” zumindest mitgemischt haben.

20.) Nicht alles, was als vom Himmel kommend ausgegeben wird, ist es auch! Es gab und gibt Visionen, Auditionen usw., die nicht vom Himmel kommen (wahrscheinlich in unserer Zeit mehr denn je)! Ein krasses Beispiel: Nicole Tavernier, die im 16. Jh. lebte und von vielen als Heilige betrachtet wurde. Sie konnte die Zukunft vorhersehen und hatte Visionen und Offenbarungen. Sie fastete oft und redete ununterbrochen über die Notwendigkeit, Buße zu tun, um aus den Verhältnissen herauszukommen, in denen sich Paris damals befand. Sie kündigte an: Sollte Reue über die begangenen Sünden erfolgen, werde man das Ende der öffentlichen Katastrophen erleben. Auf ihr Drängen beichteten die Menschen und empfingen die heilige Kommunion. In mehreren Städten Frankreichs wurden sogar Prozessionen abgehalten. Sie selbst nahm an einer in Paris teil, an der auch das Parlament in Begleitung des königlichen Hofes und einer großen Zahl von Bürgern teilnahm. Sie wurde erst von der seligen Karmelitin Barbe Acarie entlarvt, die zeigte, dass das, was von Nicole Tavernier gesehen wurde, das Werk des Teufels war, der es verstand, ein bisschen zu verlieren, um viel zu gewinnen.
Der böse Feind mischt gerne Wahres mit Falschem.
Das könnte z.B. bei angeblichen Marienerscheinungen dazu führen, dass er sehr viel Richtiges sagt, aber nur eine falsche Tatsache, die man nur schwer merkt oder nur schwer nachweisen kann. Ich halte es für durchaus möglich, dass er bei den Amsterdamer Botschaften im Spiel war, ohne das behaupten zu können.

21.) Kirchliche Stellungnahmen:
1956 nahm der damalige Bischof von Haarlem,
Johannes Petrus Huibers, erstmals zu den Erscheinungen Peerdemans Stellung. Dabei erlaubte er als Erster die private Verehrung des Titels, das Gebet und das Bild der Frau aller Völker, verbot aber die öffentliche Verehrung, basierend auf dem Rat der diözesanen Kommission, die noch keinen übernatürlichen Ursprung feststellen konnte („non constat de supernaturalitate“, „Die Übernatürlichkeit steht nicht fest“). 1957 bestätigte Rom die disziplinäre Maßnahme des Bischof und fügte hinzu, dies schließe nicht aus, dass sich in der Zukunft neue Informationen ergeben können.

1974 bekräftigte die römische Glaubenskongregation erneut den Standpunkt von „non constat de supernaturalitate“ und bestätigte in einer offiziellen Notifikation das Verbot der öffentlichen Verehrung von 1956 durch Bischof Huibers.

Nach dem Rücktritt von Bischof Huibers (1960) nahm der neue Bischof Theodors Zwartkruis auf Bitten vieler Gläubiger und nach Rücksprache mit der Glaubenskongregation die Untersuchung wieder auf. Eine diözesane Kommission konnte zu keinem eindeutigen Ergebnis gelangen, neigte aber dazu, den Geschehnissen einen natürlichen Ursprung beizumessen. Gleichzeitig riet sie dazu, die Erlaubnis der öffentlichen Verehrung zu erteilen.

Beim Antrittsbesuch des neu ernannten Weihbischofs
Jozef Marianus Punt bei Kardinal Ratzinger im Oktober 1995, fragte der Präfekt der Glaubenskongregation nach dessen Meinung bezüglich der Erscheinungen. Da er für die öffentliche Verehrung war, ohne aber ein Urteil über die Authentizität der Erscheinungen abgeben zu wollen, gab Kardinal Ratzinger seine Erlaubnis zu dieser Vorgehensweise, wonach Bischof Henrik Bomers von Amsterdam zusammen mit seinem Weihbischof am 31. Mai 1996 eine Mitteilung herausgab, in der sie die öffentliche Verehrung der „Frau aller Völker“ erlaubten, wobei die Frage der Authentizität dem persönlichen Urteil der Gläubigen überlassen blieb.

Sieben Jahre später, am 31. Mai 2002, wurden die Marienerscheinungen von Amsterdam durch Bischof Jozef Marianus Punt für übernatürlich erklärt. Sein Pressesprecher erklärte, der Bischof habe sich von
Theologen und Psychologen beraten lassen und keine theologischen und psychologischen Hindernisse entdecken können, die die Anerkennung der Übernatürlichkeit verhindert hätten. Für die Übernatürlichkeit sprächen die „Erfahrung von Bekehrungen“ sowie die „Zeugnisse über empfangene Gnaden“. Die Glaubenskongregation widersprach dieser Auffassung nicht, bestätigte sie aber auch nicht. Vielmehr wurde das Urteil von 1974 im Jahr 2006 erneut veröffentlicht

Die Erscheinungen von Amsterdam und insbesondere das geforderte Dogma sind innerhalb der Katholischen Kirche weiterhin umstritten.

22.) Mein persönlicher Standpunkt: Aufgrund der dargelegten Argumente und Bedenken bin ich überzeugt, dass keinesfalls alle Botschaften an Ida Peerdeman von der Muttergottes stammen. Ob alle nicht von ihr kommen oder nur ein Teil davon, das vermag ich nicht zu beurteilen.


Toelichting en pastoraal woord bij de Verklaring ten aanzien van de Vrouwe van alle Volkeren

De devotie tot Maria als Vrouwe en Moeder van alle Volkeren is goed en waardevol, maar moet gescheiden blijven van de boodschappen en verschijningen. Deze zijn niet erkend door de Congregatie voor de Geloofsleer. Dat is de kern van de verheldering die in afstemming met de Congregatie tot stand is gekomen nadat de laatste tijd in binnen- en buitenland allerlei berichten over de devotie waren verschenen.
De Verklaring die nu voorligt is het resultaat van de besprekingen die ik heb gevoerd met de Congregatie voor de Geloofsleer naar aanleiding van berichten en vragen die de laatste tijd in de pers waren verschenen.
Het gebruik van de afbeelding en het gebed - altijd in de vorm die door de Congregatie voor de Geloofsleer in 2005 werd goedgekeurd - is toegestaan. Ook gebedsdagen ter ere van Maria als Vrouwe van alle Volkeren kunnen plaatsvinden maar zonder verwijzing naar de verschijningen en boodschappen, die niet erkend zijn.
Vermeden moet worden wat als een (impliciete) erkenning van de boodschappen en verschijningen kan worden verstaan, omdat de Congregatie daar een negatief oordeel over heeft uitgesproken dat door paus Paulus VI was bevestigd. Die stand van zaken zal voor velen een nieuw gegeven zijn. Alleen een verklaring uit 1974 was bekend in 2002 toen bisschop Punt zich uitsprak over de authenticiteit van de verschijningen. In de tachtiger jaren van de twintigste eeuw was mijn voorganger van mening dat het mogelijk was deze devotie toe te staan; bisschop Bomers is daar uiteindelijk in 1996 toe over gegaan.
Voor iedereen die zich met de devotie tot de Vrouwe van alle Volkeren verbonden voelt is het goede nieuws van de verklaring die de instemming heeft van de Congregatie, dat de devotie tot Maria onder deze titel wordt aanvaard en er waarderende woorden aan worden gewijd.
Veel gelovigen zullen echter vooral pijn ervaren omdat de Congregatie voor de Geloofsleer en paus Paulus VI een negatief oordeel over de verschijningen hebben uitgesproken. Tot hen zou ik willen zeggen dat ik hun teleurstelling kan begrijpen. De verschijningen en de boodschappen hebben velen geïnspireerd. Ik hoop dat het voor hen een troost zal zijn dat de verering van Maria onder de titel “Vrouwe van alle Volkeren” zal blijven, onder meer in de kapel te Amsterdam en bij gebedsdagen, waar ik in het verleden zelf ook verschillende malen bij aanwezig ben geweest.
Dit is het oordeel van de Kerk en daaraan moeten we gehoorzamen in het vertrouwen dat de Heer Zijn Kerk leidt en niet in de steek laat; maar het hoeft de vurigheid van onze liefde voor Maria, Vrouwe en Moeder van alle Volkeren, beslist niet te schaden.
Ik hoop van harte dat we allen, in voor- en tegenspoed, alleen maar gesterkt zullen worden in de liefde voor onze hemelse Moeder, aan wie de Heer ons op het kruis heeft toevertrouwd: “Vrouw, zie daar uw zoon” (Joh. 19, 26), zie hier Uw kinderen, onder uw bescherming nemen wij onze toevlucht...
Haarlem, 30 december 2020
+ Johannes Hendriks
Bisschop van Haarlem-Amsterdam
Fahrer von Ars
Die Amsterdamer Botschaften sind ohne jeglichen Zweifel eindeutig echt, aber der gute Wille fehlt, es zu erkennen.
Maria Magdalena
@Aquila Vielen Dank für Ihre so ausführliche und auch dringend notwendige Retrospektion der in der Tat sehr fragwürdigen Inhalte der "Amsterdamer Botschaften"! Auch die Person Pater Paul Maria Sigl, der persönlich mit der Seherin Ida Peerdeman in Kontakt war, erscheint mir nun, nach Jahren meines blinden Vertrauens, in einem deutlich verdunkeltem Licht! Alles sehr suspekt, auch wenn man inzwischen …Mehr
@Aquila Vielen Dank für Ihre so ausführliche und auch dringend notwendige Retrospektion der in der Tat sehr fragwürdigen Inhalte der "Amsterdamer Botschaften"! Auch die Person Pater Paul Maria Sigl, der persönlich mit der Seherin Ida Peerdeman in Kontakt war, erscheint mir nun, nach Jahren meines blinden Vertrauens, in einem deutlich verdunkeltem Licht! Alles sehr suspekt, auch wenn man inzwischen Artikel wie diesen hier liest: Adista News - Untersuchung der Familie Mariens: Gründe für das "Unter Vormundschaft stellen" und der Absetzung von P. Gebhard Paul Maria Sigl
St.Martin
Schon der Satz "...die einst Maria war..." ist ein Zeichen alles zu verwerfen.