Danke, Aquae, für ihren Kommentar.

Sie haben das Problem auf den Punkt gebracht: Die ÖVP ist nicht mehr wählbar, weil sie keinerlei Hoffnung für uns Christen bietet. Direkte Beschwerden bei der ÖVP, dass sich Katholiken nicht mehr vertreten fühlen, werden mit den Worten abgetan "Wir sind ja ohnehin eure letzte Hoffnung" und "Wenn ihr uns nicht wählt, dann macht ihr euch schuldig, dass die linken Parteien am Ende mit mehr Stimmen als wir aufwarten". Auf gut Deutsch: Die VP wähnt sich in Sicherheit, weil sie glaubt, Christen hätten keine andere moralische Alternative als ÖVP zu wählen und erlaubt sich deshalb alles, was sie will.

Wir Katholiken - mich selbst eingeschlossen - haben jetzt schon mehrere Wahlperioden hindurch auf diese Partei gesetzt, eben aus den hier im Forum genannten Gründen. Dieses Vertrauen war umsonst, weil es ganz nüchtern betrachtet keinerlei Anzeichen gibt, dass sich die ÖVP wieder für christliche Werte einsetzen wird.
Wenn Sie nun die Frage stellen, wie viele Wahlperioden man eine Partei wählen kann, die wenig Zustimmung hat, so muss ich die Gegenfrage stellen, mit welchem Argument Sie (oder andere Christen) die ÖVP so lange wählen konnten, und vielleicht weiter werde, ohne dass diese Partei auch nur im Entferntesten die eigenen Interessen vertritt.
Ich muss sie auch auf das Prinzip der Demokratie hinweisen, das eben besagt, dass jeder jene Partei wählt, die die eigenen Ansichten (annähernd) vertritt. Bei einigen "Katholiken" mag das auf die ÖVP zutreffen. Bei wirklichen Katholiken eindeutig nicht.
Natürlich hat DCP keinerlei Chance, bei der nächsten Nationalratswahl großartig abzuschneiden. Aber man kann und muss sie auch später so lange wählen, solange sie die Partei darstellt, die uns vertritt.

Im Übrigen möchte ich auch betonen, dass man nicht zu voreilige Prognosen bzgl. DCP abgeben soll. Wissen wir denn mit Sicherheit, ob diese Partei in ein paar Jahren immer noch bei 2 Prozent bleibt? Denken wir doch an die FPÖ, die ihre Beliebtheit weitgehend dem Jörg Haider zu verdanken hat, der vor einigen Jahren auch plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist.

@Wurm
Ich mache mich nicht zum Wahlmikroben und wähle nie.

"So eine Ansicht ist in höchsten Maßen undemokratisch und diktatorisch."

Undemokratisch ist diese Meinung sicherlich. Ob diktatorisch, das müssen sie mir erklären warum.

@Wurm

BRAVO !!

@huffi

Leider ist von christlich wenig zu bemerken.

Die FPÖ ist tatsächlich in einigen Punkten wertkonservativ, aber von christlicher Ausrichtung kann man beim besten Willen nicht sprechen. Es gibt lediglich Überschneidungen mit einem christlichen Profil. Da
neoheidnische und nationalistische Tendenzen in dieser Partei herrschen, ist es für den überzeugten Christen auf jeden Fall besser, eine explizit christlich motivierte und inspirierte Partei zu wählen.

Vorweg: Eine Unterstützungserklärung für eine neue Partei ist nicht mit der Wahl dieser Partei gleichzusetzen. Man kann also eine Unterstützungserklärung ausfüllen, ohne die geringste Absicht, diese Partei schlußendlich zu wählen. Eine Unterstützungserklärung für "Die Christen" kann deshalb auch von einem eingefleischten Kommunisten unterschrieben werden, ohne dass er damit seine Prinzipien verletzt.

Aus Euren Postings lassen sich folgende Argumente filtern, auf die ich kurz eingehen möchte:

1) „Ich bete lieber als mich politisch zu outen. Demokratie/Parteien sind sinnlos.“

Die Demokratie hat ihre Nachteile, zweifellos. Zum einen ist GloriaTV aber nicht die richtige Plattform für solche Diskussionen und zum anderen dürfen wir uns als christlich gesinnte die Vorteile einer Demokratie auch zunutze mache. Beten ist zwar schön und richtig, aber der falsche Gebrauch des Wahlrechts ist laut Beichtspiegel der katholischen Kirche eine Sünde. Dazu kann auch gehören, vom Wahlrecht KEINEN Gebrauch zu machen, besonders dann, wenn es eine sinnvolle Alternative zu wählen gibt.

2) „Eine Stimme die nur 0,00....% wert ist, ist sowieso verloren.“

So eine Ansicht ist in höchsten Maßen undemokratisch und diktatorisch. Eine Wählerstimme ist bei jener Partei gut aufgehoben, die ihre Interessen vertritt. Der Denkfehler, zu glauben, man müsse den stärkeren (und aus Sicht der Katholiken den Stärksten unter den geringeren Übeln) unterstützen, ist fatal und wird leider von vielen Christen begangen. Damit erreicht man nichts.
Übrigens muss jede Partei, jede Lobby-Gruppe, jeder Verein einmal klein beginnen. Wie auch die üblen Tendenzen in unserer Gesellschaft klein begonnen haben, so muss auch das Gute zuerst mal schwach sein, bevor es wachsen kann.

3) „Wichtiger wäre es die christlichen Kräfte in jenen Parteien zu stärken, die dann vielleicht Regierungsverantwortung tragen.“

Wer sich der Illusion, Politiker ließen sich durch einzelne Wählerstimmen zum Umdenken gewinnen, heute noch hingibt, den muss ich leider aus dem Dornröschenschlaf der letzten 30 Jahre ÖVP reißen. Die Volkspartei bietet ein böses Erwachen: Homopartnerschaft; indifferente Haltung zur Abtreibung; generelle Tendenzen, kulturelle Werte zu verraten uvm. – das alles ist ureigenstes Programm der „christlichen Kräfte in jenen Parteien“. Ein einzelner wohlmeinender Politiker hat in „jenen Parteien“ ohnehin keine Chance und würde schon gar nicht „Regierungsverantwortung“ übertragen bekommen. Solche Versuche gab es schon – erfolglos.

Dass sich nun endlich eine politische Gegenbewegung mit dem Namen "Die Christen" (DCP) gebildet hat, ist eigentlich ein logischer Schritt, eine natürliche Entwicklung unter jenen Menschen unserer Gesellschaft, die ihre Überzeugungen nicht öffentlich vertreten fühlen.
Wir Christen hatten bislang KEINE EINZIGE Partei, die unsere Anliegen zu Gesetz bringt. Ob die noch sehr junge DCP nun in allen Belangen einen perfekten Wahlkampf führt, ist (noch) relativ unwichtig. Natürlich kann ein junge Partei nicht jeden Wählerwillen erfüllen.
Man zieht mit den Christen wegen relativ harmloser Kritikpunkte ins Gericht und lobt gleichzeitig Enttäuschungsparteien, wie die ÖVP, grundlos in den Himmel. Die VP, eine Betrugspartei, die seit 30 Jahren nichts anderes tut, als ihre Wähler an der Nase herumzuführen.

Auch wenn die DCP noch Entwicklungsbedarf besitzt: Sie ist die einzige Chance, die wir im Moment haben, um in unserem Land politisch etwas zu bewegen.

Das Problem ist nicht die eine oder die andere Partei zu unterstützen, sondern das etablierte System der Parteien überhaupt. Es ist als Teil unserer "Demokratie" eine "Heilige Kuh", die nicht geschlachtet werden kann.

Jede Partei, die der etablierten Meinung gefährlich werden könnte, wird sofort mit den bekannten Mitteln "ausgeschaltet".

Unser Wirken kann nicht in Parteien und Räten sein, sondern muss von der Familie ausgehen, einer Familie, in der Gott angebetet wird. Das hilft!

@ghislieri
eine stimme die nur 0,00....% wert ist, ist sowieso verloren.