Kretschmann: Bin Gottsucher und Zweifler

Lieber Conde,

.....Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich mit vielen "Ossis" nicht klargekommen bin, weil mir ihre Mentalität oftmals zu "unchristlich" ist. Viele brüsten sich eben mit ihrem Atheismus.

Dieser Aussage kann ich nur zustimmen, warum, weil ich durch meinen Beruf Geschäfte mit den Ostdeutschen im Erzgebirge mache und bei Übernachtungen öfters auch mit der Religion ins Gespräch komme.
Dort nennt man uns "Die Christen" mehr wissen die nicht über die Katl. Religion, wie so auch, bei diesem DDR-Regim ist alles unterdrückt worden.

Und wir sind schon wieder wieder soweit alles von der DDR zu übernehmen, man denke nur an die Kindergrippen wo jetzt schon Einjährige aufgenommen werden.
Dank unserer Regierung haben wir im Westen nichts daraus gelernt!!

Lieber Diaspora_Christ:

Ich habe sowohl unmögliche "Ossis" als auch sehr nette und freundliche "Ossis" kennengelernt. Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich mit vielen "Ossis" nicht klargekommen bin, weil mir ihre Mentalität oftmals zu "unchristlich" ist. Viele brüsten sich eben mit ihrem Atheismus. Das ist okay, muss ich halt akzeptieren. Sie sind der erste religiöse "Ossi" den ich kenne, bzw. auch nicht, denn Virtualität ist kein Kennen. Ich habe bisher nur "Ossis" aus problematischen Familien kennengelernt und alle waren kirchenfern.

Vielleicht muss ich einfach viel mehr "Ossis" kennenlernen. Aber ich suche mir die Leute halt nicht aus.

Bei uns "Wessis" gibt es ebenso Leute mit denen ich klarkomme oder eben auch nicht. Ich kenne sehr religiöse "Wessis" und sehr kirchenferne "Wessis". Oft waren diese aus ur-katholischen Familien, was die Kirchenferne noch mehr bedauern lässt.

Ich persönlich behandele niemanden als Randgruppe, noch weniger meine deutschen Mitbürger. Vielleicht behandelt ihr lieben "Ossis" uns auch ein wenig als die überheblichen großen Brüder. Ich habe genauso schlimme Vorurteile über Ostdeutschland vernommen wie auch umgekehrt. Also was soll dann der Blödsinn? Vorurteile sind immer problematisch. Sie führen zu Entfremdung und Distanz. Das sollte es eigentlich nicht geben.

Ich war nur einmal in meinem Leben in Ostdeutschland. Von dem traurigen Zustand mancher Straßenzüge in Halle, der furchtbar lauten und überfüllten Stadt Berlin, der unglaublich unfreundlichen Bedienung in einem Kaffee in Naumburg an der Saale sowie dem unverschämten Eintritt in den Dom im Wert von 5 Euro, sowie den wirklich absolut unästhetischen Betonklötzen in Magdeburg, abgesehen, kann ich nichts Negatives über Ostdeutschland sagen.
Okay doch: Mir fällt eine ostdeutsche Arbeitskollegin ein, die ständig über den Papst gewettert hat und Berlin vergöttert hat. Nun ist sie tatsächlich in Berlin. Möge ihr Weg noch segensreich verlaufen auch ohne Papsttum...

Ich möchte nur sagen, dass wir alle unsere Vorurteile haben. Man muss sie lediglich erkennen und darüber sinnieren, inwiefern man anderen Menschen Unrecht tut oder eben nicht.
Ich finde aber, wir sind vom Thema abgekommen.

Mein persönliches Statement: Ich habe nichts gegen "Ossis" und auch nichts gegen "Wessis". Für mich gibt es nur Menschen, die von ihrem Wertesystem viel zu sehr von mir abweichen. Mit ihnen gibt es sicherlich mehr Konfliktpotential. Aber es muss nicht so sein. Im Prinzip streite ich mich nie. Höchstens mal virtuell, weil hier manche Leute zu Aussagen greifen, die sie einem im realen Leben niemals um die Ohren hauen würden.

Ich kenne zu wenig "Ossis" um mir ein Urteil bilden zu können. Und auch wenn ich manche negative Erfahrung gemacht habe, steht es mir nicht zu sie alle in einen Topf zu werfen.

Zu meiner Aussage stehe ich aber: Ostdeutschland ist Missionsland. Auch heute noch.

Lieber Conde_Barroco
Jetzt bitte nicht missverstehen ! Ich hab nichts gegen Bayern und die Menschen da sind sicher nicht alles "Biersäufer", sondern gut katholisch- traditionelle Christen (was ich sehr geniesse, wenn ich mal im Urlaub da bin). Es geht mir nur immer darum, dass wir hier nach 20 Jahren "Einheit" immer noch als Randgruppe behandelt werden. Sowohl gesellschaftlich als eben auch religiös. Blöde Ossis...Antichristen...Gottloses Pack (alles Bezeichnungen, die ich schon an den Kopf geknallt bekommen hab...auch in PN's in diesem Forum...AUCH von Deinen Freunden hier...lieber Conde) Man meinte, wenn man uns mit Geld "zusch****" halten wir unsere Klappe und sind schön brav und kuschen. Das wird nicht funktionieren. Zumindest nicht mit Menschen, die im "sozialistischen Paradies" nicht still gehalten haben. Christus hat HIER eine waffenstrotzende Diktatur besiegt...GEWALTFREI ! Das sollte man sich immer überlegen. Ich war damals bei den Friedendgebeten dabei (OK...die waren evangelisch...schlimm, schlimm...Gott hatte uns scheinbar trotzdem lieb) und bei den Demos...da haben, Dank dem Geist Gottes, 1000de Leute gebetet und gesungen: "Grosser Gott wir loben Dich !"
Ich würd hier einigen raten, einfach gelassener zu werden, weniger immer "UNCHRISTLICH" hier und da zu schreien und mehr auf den Heiligen Geist zu vertrauen !
Lieber Conde...das richtet sich nun aber nicht gegen Dich.Wir kennen uns ja mittlerweile ganz gut und schätzen uns...und darüber bin ich sehr glücklich ! Es geht ja auch nur um die Sache an sich !

Lieber Diaspora_Christ: Mit "entchristlicht" meine ich, dass einige Regionen in Deutschland nicht mehr das Christentum als Maßstab haben. Wir reden im Falle von Ostdeutschland von einer Region, die leider Gottes, sehr stark enchristlicht wurde und zu den entchristlichsten Regionen Europas gehört. Ich habe in keinster Weise gesagt, dass dort alle Christen ungläubig sind oder ihren Glauben nicht Ernst nehmen.

Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ihre Zahl sehr klein ist und dass sie einer breiten Front von Konfessionslosen entgegenstehen. Sicherlich haben auch wir im Westen unsere Probleme. Aber das ehemals sehr katholische Bayern als ein Biersäuferland abzustempeln finde ich doch etwas übertrieben, nachdem die bayerischen Fürsten riesige Gebiete Deutschlands mit den katholischen Orden wieder zu Rom gebracht haben.
Ich würde mich als Durchschnitts-Christ bezeichnen, aber ich praktiziere meinen Glauben und nehme ihn Ernst. Und das obwohl ich im ehemals gut katholischen Kurmainz aufgewachsen bin. Heute lebe ich in der hessischen Diasppra und meine "katholische" Gemeinde ist sehr unkatholisch. Aber ich kenne auch viele Gemeinden, wo das nicht der Fall ist. Ich schließe nicht von meiner Situation gleich auf andere.
Aber ich stelle in vielen Teilen Deutschlands fest, ja zum Teil natürlich auch in Bayern, dass der Glauben brach liegt.

Ich mag mir zu Herrn Kretschmann kein Urteil bilden, dazu ist für mich Baden-Würtemberg zu weit weg und auch zu egal. Ausserdem kenn ich den Mann nicht persönlich. Die Grünen sind für mich eine antichristliche und linke Partei...und dazu hab ich schon, von Natur aus, eine Abneigung.
Ja, jedem Christen (egal welcher Konfession) sollte das Herz bluten (bei mir ist es so) wenn aus einem Gotteshaus eine Markthalle gemacht wird. Nur...ich mag mich nicht als eine "aus-einer-entchristlichten-Gegend-kommende" Person dargestellt sehen !!! Wir haben hier mehr Glaubenssubstanz als in den traditionellen Gegenden in denen oft nur Riten runtergeleiert werden (sorry..das kann man nicht pauschalieren...schon klar) und danach wird der Nächste wie Dreck behandelt (kann man auch nicht pauschal sehen). Ich werde z.B. NIE verstehen können, wie man z.B. im christlichen Bayern den Leib des HERRN nach der Messe mit einem Maaaaß Bier betäuben kann. Ich halte z.B. als Diaspora-Christ im "gottlosen Osten" eine Stunde danach Ruhe und trinke und esse nichts ! In Bayern marschiert man nach dem "QUIT" bei der Kommunion schnurstrags in die Kneipe und kippt sich alles mögliche rein. OK...mag Tradition sein...und ich würde es OK finden, wenn nicht wir hier immer als so eine "Randgruppe die eh nix kapiert" abgestempelt werden würden. Ich wiederhole es gern nochmal...bei uns sind im letzten "schweren Jahr für die Kirche" weniger Mitglieder ausgetreten (im Vergleich zu den Mitgliedszahlen) als in "God's own country" West- oder Süddeutschland ! Ob man es bei uns in der Diaspora doch ein bissl tiefer mit dem Glauben meint, weil wir nicht nur "Sonntagschristen" sind ???
Bevor jetzt hier jemand meint, ich würde HIER wem was unterstellen...NEIN..das tu ich nicht...kein Sonntagschrist würde auf die Idee kommen, unter der Woche in einem katholischen Forum zu posten
Conde...Dir nicht zuviel Stress...alles Gute !

Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende :-)

Leider habe ich viel Arbeit, so dass es wohl nicht sehr entspannend wird. Aber man sollte nicht meckern sondern Gott dafür danken, dass wir so viel erreichen können und dürfen.

Ja natürlich lieber Diaspora_Christ.

Leider werden schon seit sehr langer Zeit aus Kirchen Markthallen gemacht. In der Zeitschrift für kirchliche Kunstgeschichte "Das Münster", die ich regelmäßig empfange, habe ich schon etliche Ausgaben hier, die sich mit Umnutzungen von Kirchen beschäftigen.
Es ist wirklich grausam.

Und sorry: Solche zweifelnden und gottsuchenden Politiker helfen unserem entchristlichten Land bestimmt nicht mehr auf die Beine. Im Gegenteil!
Wir brauchen mutige Christen als Politiker. Und nicht Sucher!

Wir brauchen Menschen, die das Evangelium verkünden, damit die Zweifler und Suchenden wieder glauben.
Aber nicht der Suchende sollte führen sondern der Gläubige.

Glauben sie im Ernst, dass Herr Kretschmann katholisch ist? Lesen sie einige seiner Äußerungen zur katholischen Kirche, dann finden sie ihre Antwort von selbst.

Gute Nacht Baden-Württemberg. Jetzt muss noch der Süden Deutschlands komplett entchristlicht werden. Die Regionen im Norden, Osten und Mitteldeutschland sind es ja bereits. Da ist nicht mehr viel kaputt zu machen.

@stephan Karl: Oh ja, du sagst es. Es gibt noch viel Arbeit am Weinberg des Herrn. Leider pflanzen einige "Gärtner" viel Unkraut dazwischen, so dass die Arbeit noch viel beschwerlicher erscheint. Aber das ist ja auch des Teufels Taktik.

@Conde_Barroco

Ich frage mich, ob die im Ernst glauben, dass sich eine direkt auf Jesus Christus zurückführende Kirche einfach mal so verändert nur weil ein paar deutsche Hampelmänner es ausrufen.
Erfahrungsgemäß sollte man diese Gefahr nicht unterschätzen. Mit Luther hat es ja auch geklappt.
Leider.

Aber nein. Gott sei Dank nicht! Die direkt auf Jesus Christus zurückgehende Kirche (nämlich die hl. röm.kath. Kirche) hat sich nicht verändert. Auch nicht mit Luther (die ev. kirchl. Gemeinschaften gehen doch nicht direkt auf Jesus Christus, der uns Maria zur Mutter gegeben und den Hl. Vater als Fels und sichtbares Fundament eingesetzt hat zurück )

Schade nur ist das schlimme abendländische Schisma. Das ist wirklich eine Gefahr. Und es wird noch eine Menge zu beten und zu missionieren sein, bis alle Prostestanten wieder katholisch sind und die Kirche damit wieder an Einheit gewinnt. Gott möge es uns auf die Fürbitte der hl. Gottesmutter und des hl. Joseph und des Petrus und des hl. Michael schenken.

Viele Grüße in Christo,

Stephan Karl

@Latina: Natürlich ist es wichtig eine positiv endende Gottsuche zu vollziehen, aber mit diesem anti-katholischen Stunk sollte er doch lieber konvertieren. Aber vielleicht passt ihm die lutherische Kirche auch nicht. Vielleicht sollte er eine Kretschmann-Kirche aufmachen?

@Dieter: Da siehst du es mal wieder. Katholiken, die nicht den Mut haben zu konvertieren. Ich habe ehemalige Lutheraner kennengelernt, die viel mehr Mut zur Konversion besitzen als unsere "katholischen" Brüder und Schwestern. Ich frage mich, ob die im Ernst glauben, dass sich eine direkt auf Jesus Christus zurückführende Kirche einfach mal so verändert nur weil ein paar deutsche Hampelmänner es ausrufen.
Erfahrungsgemäß sollte man diese Gefahr nicht unterschätzen. Mit Luther hat es ja auch geklappt.
Leider.

@ unitate

"man kann nur das suchen was man verloren hat!"

Kenne unzählige Gegenbeispiele aus dem Alltag.

Lieber Conde,

dieser Tage im "Spiegel" ,ältere Ausgabe, gelesen.
Herr Kretschmann predigt und hält auch Vorträge auf Protestantischen Kanzeln!

"Die Grünen hätten ihm geholfen, die katholische Kirche zu ertragen"

www.kath.net/detail.php

Ich stelle hier einmal das Wahlprogramm der Grünen von Baden-Würtemberg ein:

www.gruene-bw.de/…/Landtagswahlpro…

Auch ein "normaler" Christ hätte sich mit allen Mitteln und Möglichkeiten dagegen gewehrt, denke ich doch. Hat Herr Kretschmar das als "in der Kirche engagierter Christ" getan? Stellt er sich dagegen?

Interessante Begriffe für die "Suchfunktion":

Regenbogenfamilie, Religionsunterricht, "geschlechtliche Identität", Homosexualität, Schule

"Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott seinem Helfer. Das sind die Menschen, die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs." (Ps 24,4-6)

"Mein Herz denkt an Dein Wort "Sucht mein Antlitz!" Dein Angesicht, Herr, will ich suchen." (Ps 27,8)