Eugenia-Sarto
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Ratsuche nicht bei schlechten Hirten

Heiliger Gregor der Grosse. "Wir gehen, um den Herrn zu befragen, wenn wir uns zu den erfahrenen Verkündigern begeben, um einen Rat zu unserem Heil zu erhalten.
Doch da jetzt so grosser Mangel an Vollkommenen besteht, müssen wir im Blick auf die vergangene religiöse Blütezeit den gegenwärtigen Niedergang betrauern; von Elend und Verfall der augenblicklichen Zeit betroffen, können wir nur darüber seufzen, wie die vergangene Zeit der Blüte mit ihrer glanzvollen Heiligkeit dahingewelkt ist. Wenn wir nun mitansehen müssen, wie die Hirten der Kirche Irdischem verfallen, Vergängliches suchen, keine Anzeichen geistlichen Lebens mehr an den Tag legen, wenn uns von seiten der Hirten keinerlei Licht mehr zuteil wird, dann müssen wir, eingedenk des Verlorenen, zu unserem grossen Schmerz sagen:
Früher sagte man in Israel, wenn man hinging, um Gott zu befragen: Kommt, wir wollen zum Seher gehen. ...Weil die heilige Kirche in früherer Zeit Hirten besass, die durch umfassendes Wissen gebildet waren, mit grösster Geringschätzung des Irdischen nur an das Himmlische dachten, war es möglich, sich im Volk gegenseitig zu ermuntern, zu jenem Licht zu gehen, das man in ihnen erblickte: Lasst uns zum Seher gehen.
Wir dürfen das Beispiel schlechter Hirten nicht nachahmen, sollen vielmehr fliehen und uns bei denen erbauende Belehrung erbitten, die aufgrund ihres verdienstvollen Lebenswandels die geistlichen Güter wahrhaft kennen."