Santiago_
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Die protestantische Deformation: Ein Resümee

Von Grzegorz Kucharczyk

Um den Artikelzyklus zur protestantischen "Reformation" abzuschließen, lohnt es sich, die wichtigsten Folgen, die Martin Luthers Erscheinen im Jahr 1517 nach sich gezogen hat, zu resümieren.

Die sog. Reformation: FALSCHE DICHOTOMIEN

Papst Benedikt XVI. sagte, die Epoche der Moderne, die mit der Reformation begann und sich mit der sog. Aufklärung fortsetzte, sei durch „falsche Dichotomien“ gekennzeichnet, also durch eine falsche Gegenüberstellung von Dingen, die nicht voneinander getrennt werden sollten. Dabei geht es zum Beispiel um die Gegenüberstellung von Wissenschaft und Glauben oder von Wahrheit und Freiheit.

Die protestantische Reformation eröffnete die Epoche dieser falschen Gegenüberstellungen. Die Lehre Martin Luthers und seiner Nachfolger stellte den Glauben den Werken gegenüber, die Heilige Schrift der Tradition, und sogar Christus seiner Braut, also der Kirche. Was das letztgenannte Problem betrifft, so lässt sich sagen, dass Martin Luther der Vater der heute so modernen Redensart ist: „Christus – ja, Kirche – nein.“ Denken wir daran, dass das Neue der protestantischen Reformation darin bestand, die Kirche als solche radikal abzulehnen. Hier ging es nicht darum, dass Menschen der Kirche – angefangen bei einigen Renaissancepäpsten – einen unmoralischen Lebensstil pflegten, dass in manchen Klostergemeinschaften die Disziplin verfiel (was übrigens ein perfekter Treibstoff für die schnelle Verbreitung der Reformation in ihrer Anfangsphase war). Nein: Luther und andere „Reformatoren“ verwarfen die Funktion der Kirche selbst als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen, ganz unabhängig von der moralischen Kondition der Kirchenleute. Deswegen auch lehnte Martin Luther mit beleidigenden Worten die an ihn gerichtete Einladung zur Teilnahme am Konzil von Trient (das 1545 begann) ab, welches das große Werk einer „authentischen Reform der Kirche“ (hl. Johannes Paul II.) mit sich brachte. Erinnern wir jedoch mit dem hl. Apostel Paulus daran, dass die Kirche der Mystische Leib Christi ist. Wie also kann man Christus treu bleiben, wenn man gleichzeitig Seinen Leib ablehnt?

Das Neue der protestantischen Reformation bestand darin, die Kirche als solche radikal abzulehnen […] Die „Reformatoren“ verwarfen die Funktion der Kirche selbst als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen, ganz unabhängig von der moralischen Kondition der Kirchenleute

DIE KIRCHE ABLEHNEN, ABER IHR WERK ANNEHMEN

Die von Martin Luther forcierte Gegenüberstellung der Heiligen Schrift und der Tradition ist auch ein Beweis für den fundamentalen Widerspruch in der Lehre des Urhebers der Reformation. Man muss nämlich daran erinnern, dass die Chronologie folgendermaßen aussah: zuerst kam die Kirche, und erst danach entstand die Heilige Schrift, verstanden als Sammlung von kanonischen Büchern, also solchen, die als auf Eingebung des Heiligen Geistes entstanden anerkannt wurden. Doch wer hat diese Anerkennung durchgeführt? Es war die heilige Kirche (also die Braut Christi), die durch die Kraft der Autorität, die sie direkt vom Erlöser empfangen hat, feststellen konnte, welche Bücher kanonisch sind und welche apokryph. Vergessen wir nicht, dass das in chronologischer Hinsicht letzte Evangelium des hl. Johannes erst gegen Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus entstand. Doch die Apostel warteten nicht, bis alle vier Evangelien redigiert waren, und noch ehe diese ihre letzte Form angenommen hatten, begannen die Apostel mit ihrer Missionstätigkeit, indem sie Christus allen Völkern verkündeten, angefangen in Jerusalem. Der Logik Martin Luthers und seiner Nachfolger entsprechend könnte man sagen, dass die Apostel irgendwelche Usurpatoren waren, weil sie die Evangelisierung ohne die Heilige Schrift in der Hand begannen. Doch für die Jünger Christi war die Tradition ebenso wichtig. Von der Komplementarität der Schrift und der Tradition schrieb schon der hl. Apostel Paulus, als er sich an die Thessalonicher wandte: „Seid also standhaft, Brüder, und haltet an den Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben, sei es mündlich, sei es durch einen Brief“ (2 Thess 2,15).

Es geschah im Licht der Tradition, dass in den ersten Jahrhunderten der Existenz der Kirche der Kanon der Heiligen Schrift festgelegt wurde

Es geschah im Licht der Tradition, dass in den ersten Jahrhunderten der Existenz der Kirche der Kanon der Heiligen Schrift festgelegt wurde. Er wurde nicht etwa durch eine einzige Person festgelegt, durch einen einzelnen Menschen, der keinen Hehl aus seinem Stolz und seiner Arroganz machte (Luther), indem er willkürlich bestimmte, welche Bücher der Heiligen Schrift „Stroh“ seien (nicht authentisch, da seinen Ansichten widersprechend), und welche die richtigen (wenn auch einer entsprechenden Bearbeitung durch „Korrekturen“ bei der Übersetzung ins Deutsche unterworfen; vgl. die Übersetzung des Römerbriefs des hl. Apostels Paulus in Luthers Ausführung).

liebt-einander.org/…/die-protestanti…
Santiago_
prince0357
Deswegen mußte auch das Latein als lingua franca nach dem 2. Vaticanum in der römischen Kirche verschwinden, damit niemand mehr den Grundtext beherrscht.
Mk 16,16
Wenn man will, kann man sagen, daß alles darauf hinaus läuft, daß Luther den freien Willen des Menschen verleugnet hat. Die Verleugnung des freien Willens hatte zur Folge, daß der Mensch plötzlich nicht mehr verantwortlich war für sein Handeln. Diese Verleugnung war das schlimmste und folgenschwerste Ereignis in der Geschichte der Menschheit, wenn man einmal absieht vom Sündenfall und der Sintflut …Mehr
Wenn man will, kann man sagen, daß alles darauf hinaus läuft, daß Luther den freien Willen des Menschen verleugnet hat. Die Verleugnung des freien Willens hatte zur Folge, daß der Mensch plötzlich nicht mehr verantwortlich war für sein Handeln. Diese Verleugnung war das schlimmste und folgenschwerste Ereignis in der Geschichte der Menschheit, wenn man einmal absieht vom Sündenfall und der Sintflut. Luther hatte eine Lawine losgetreten die bis heute unermesslichen Schaden anrichtet: Wenn ich nicht mehr für mein Tun verantwortlich bin, dann brauche ich auch Gott gegenüber keine Rechenschaft mehr ablegen, denn Gott ist ja für alles was ich tue dann verantwortlich. Die Verleugnung des freien Willens macht aus Gott plötzlich einen Lügner und Teufel, denn wenn Gott von mir die Bekehrung verlangt, dann kann ich mich ja nicht bekehren, weil ich nach Luthers Lügentheorien keinen freien Willen habe. Das bedeutet, daß Gott etwas von mir verlangt, wozu ich nicht mehr in der Lage bin. Das ist nicht mehr der liebende, fürsorgliche Vater von Jesus Christus, sondern ein willkürlicher Teufel, der die einen grundlos in die Hölle verdammt und die anderen ebenso grundlos in den Himmel aufnimmt. Ein solcher "Gott" ist ein teufisches Ungeheuer und Luthers Irrlehre hat die Menschen aus der Heiligen Kirche heraus getrieben, ihnen die heiligen Sakramente seit nun 500 Jahren vorenthalten, Milliarden von Menschen über die Jahrhunderte langsam aber stetig in den Abgrund des Atheismus getrieben. Luthers Irrtum hat Milliarden Menschen ermordet in den atheistischen Terrorstaaten, im Massenmord an den Ungeborenen. Luther hat wesentlich dem Atheismus den Weg bereitet, die Christenheit gespaltet, der Kirche und den Menschen insgesamt einen Schaden zugefügt wie kein anderer. Die protestantischen "Kirchen" sind in vollem Umfang für diese Katastrophe verantwortlich. Luther hat im Sinne seiner Lügentheorien obendrein noch die Bibel an den entsprechenden Stellen bewußt und bösartig verfälscht. Nämlich überall dort, wo in der Heiligen Schrift ausdrücklich vom freien Willen die Rede ist. Niemand hat dem Christentum soviel Schaden zugefügt wie Luther. Deshalb ist es lieblos, den Protestanten und Katholiken die Wahrheit über Luther vorzuenthalten.
Eremitin
Ja liebe Elisabeth, uns heute geht's viel zu gut....das ist EIN Grund, ein weiterer ist der zügellose Relativismus. Eingesetzt hat das alles aber in der Zeit der Aufklärung, vielleicht Anfänge schon zur Reformation, ich weiß auch nicht. Halten wir dagegen! Wir sind auch heute nicht allein!
Eremitin
ich bin ja auch ein großer Mittelalter-und früher Neuzeitfan. Ja super Zeit war das, besonders interessieren mich die Ritterorden .
elisabethvonthüringen
"Wie ist es möglich, dass es im 15. Jht. in Europa fast unmöglich erschien, NICHT an Gott zu glauben und wie kann es sein, dass es 500 Jahre später fast unmöglich scheint für einen modernen Menschen, an EINEN Gott zu glauben...Wie konnte das passieren? Was hat sich getan in diesen 500 Jahren?" www.youtube.com/watch 👍 🤗
Santiago_
Vergelts Gott! 😇 🤗
Ad Extirpanda
Ich beschäftige mich gerade mit dem hohen Mittelalter. Sehr sehr geile Zeit, aber nur, wenn man nicht alles glaubt was Mainstream-mäßig erzählt wird und selbst anfängt, intensiver zu recherchieren. Gerade für die Kirche ist äusserst wichtig. Es war ein ständiges Ringen um den Aufbau der Kirche. Im 12. und 13. Jh. ging es dann darum, die Macht der Kirche zu stabilisieren und auf ein institutionelles …Mehr
Ich beschäftige mich gerade mit dem hohen Mittelalter. Sehr sehr geile Zeit, aber nur, wenn man nicht alles glaubt was Mainstream-mäßig erzählt wird und selbst anfängt, intensiver zu recherchieren. Gerade für die Kirche ist äusserst wichtig. Es war ein ständiges Ringen um den Aufbau der Kirche. Im 12. und 13. Jh. ging es dann darum, die Macht der Kirche zu stabilisieren und auf ein institutionelles Fundament zu setzen. Dieser Prozess wurde jedoch durch böse Mächte gestört, mit der großen Pestepidemie Mitte des 14. Jh. brach eine blühende Welt zusammen. Danach hatte die dunkle Macht einen Fuß in der Tür. Reformation, Aufklärung, Säkularisierung, Industrialisierung und Moderne waren Dinge, welche die Kirche nicht mehr in den Griff kriegte, da sie nicht ihren eigentlichen Prinzipien treu blieb sondern den Weg der Anpasserei versuchte, was gründlich schief ging.