Wo haben die Theologen her, Gott würde seinen Begnadeten nichts "diktieren"?
Wo haben die Theologen her, Gott würde seinen Begnadeten nichts „diktieren“ ?
Ich frage mich, warum besonders unter den Traditiona- listen die Meinung vorherrscht, dass es keine „Diktate Gottes“ gäbe. Wie kommt man denn zu so einer für mich merkwürdigen Auffassung, die ich nirgendwo belegt finde? Außerdem spricht die Realität nun mal dagegen. Es gibt nämlich genug Schriften, die mittels eines „Diktates“ ergangen sind und wenn man diese liest, wird man unzweifelhaft die Genialität und Weis- heit des Dreieinigen Gottes darin erkennen. Wenn man sich nicht mit solchen Schriften beschäftigen möchte, lässt man es eben, aber zu sagen, es gäbe keine Diktate Gottes, ist unberechtigt, denn wider besserer Informa- tionsmöglichkeiten argumentiert man dann falsch.
Die Behauptung, es könne keine Diktate Gottes geben, stößt auf theologischen Widerstand:
1.) Dem Allmächtigen ist nichts unmöglich Hierzu gibt es nichts weiter zu erörtern.
2.) Gott hat nachweislich viele Male hörbar zu seinen Auserwählten gesprochen
Augustinus schreibt hierzu: „Entweder spricht die unwan- elbare Wahrheit unmittelbar zum Geiste des vernünftigen Geschöpfes, oder sie spricht durch ein wandelbares Ge- schöpf, und dann entweder mittels geistiger Bilder zu un- serm Geisteoder mittels hörbarer Stimmezu unserm Lei- bessinn.“(De civitate Dei, 16. Buch, Kap.6.)
Die hörbare Stimme zu des Leibessinn ist nichts anderes als ein Diktat. Denn was man deutlich hört, braucht man nur noch aufschreiben. Und so etwas gibt es heute unter den Mystikern nicht selten, was jeder wissen dürfte, der regelmäßig solche Schriften liest.
3.) Es ist allseits bekannt, dass der Hl. Geist die Evange- listen so sehr inspiriert hat, dass sie das und nur das auf- schrieben, was Er wollte
Die Evangelien wurden unabhängig voneinander verfasst. Wie können sie aber in solch einer Perfektion miteinander harmonieren, sogar dem Wortlaut nach ? Die 4 Evangelien sind eine perfekte Komposition, wie sie von einem mensch- lichen Geiste auf keinen Fall erstellt werden könnte. Wenn nun aber jedes Wort in vollkommener Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und daher unfehlbar aufgezeichnet wurde, wieso sollten die Evangelien nicht etwa diktiert worden sein ? Vieles spricht dafür.
Dies sind 3 gewichtige Gründe dafür, dass es Diktate Gottes an seine Begnadeten geben kann und auch gibt. Wieso aber wollen nun nicht wenige Theologen dies immer wieder in Abrede stellen ? Mir scheint, der menschliche Geist tendiert dazu, sich gerne ein Hintertürchen für eigenmächtige Ideen offen zu lassen und wenn nun mystische Schriften nicht dik- tiert, sondern immer nur anders gegeben wären, dann fänden die kritischen Theologen etwas mehr Auslegungsspielraum für ihre freigeistigen Ideen, zumindest deren Meinung nach. Meiner Meinung nach sind alle mystischen Schriften, welcher Übermittlungsart auch immer, höchst respektvoll zu behandeln. Doch Skeptiker versuchen halt jede Lücke zu nutzen, um Zweifel zu säen, denn sie schreiben und reden lieber ganz unverbindlich, frei nach Schnauze.
Und doch ist man nach theologischem Verständnis nur dann wahrhaft frei, wenn man seinen Eigenwillen in den Dienst des Willens Gottes stellt und dazu ist nunmal die Selbstver- leugnung nötig, die Jesus im Evangelium lehrt. Und das geht nur, wenn man die geistige Kindschaft lebt, welche ebenso von Jesus im Evangelium angemahnt wird. Ein Kind vertraut vollkommen und hält sich für nichts. Es fühlt sich hilflos, weswegen es sich vollkommen in die Arme der Eltern flüchtet und dort alleine behütet weiß.
Die vollkommene Willensübergabe macht vollkommen frei. Darum wird der freie Wille nach dem Tod an der Himmels- pforte abgegeben. Das ist so zu verstehen, dass man sich auf Erden völlig frei dafür entschieden hat, im Himmel ein Leben ohne Sünde führen zu wollen und das ist nur zu kriegen, wenn man sich bedingungslos vom Willen Gottes führen lässt. Im Himmel wird das so sein, dass man vom Strom des Willens des Dreieinigen Gottes dauernd erfasst und belebt wird. Man lebt aus IHM, in IHM, liebt Seinen Willen, betet IHN an, nimmt den göttlichen Willen ständig in sich auf und handelt sogleich danach in höchster ewiger Freude. Und darum wird es dort keine Sünde mehr geben. Dies nur mal so als Vorausblick.
Fazit: Nirgends geht aus sinnvoller theologischer Begründung hervor, dass es kein Diktat Gottes geben könnte. Ich denke, manche stellen sich die Übermittlung mystischer Eingaben viel zu kompliziert, engstirnig, verschrobelt vor. Es ist nicht so kompliziert ! Außerdem: Schaut einfach mal in die Hl. Schrift rein. Dort steht es ganz deutlich, siehe Bild.
Vielleicht kommt das daher, dass manche Theologen das „Diktieren” mit dem automatischen Schreiben verwechseln. Dieses ist mit dem Tischchenrücken und Tischklopfen verwand und den spiritistischen Praktiken zuzuordnen und wurde z.B. vom hl. Offizium durch ein Dekret vom 30. März 1898 verboten (ausdrücklich von Leo XIII. approbiert). Allerdings muss man gleich dazu sagen, dass es sicher auch Fälle …Mehr
Vielleicht kommt das daher, dass manche Theologen das „Diktieren” mit dem automatischen Schreiben verwechseln. Dieses ist mit dem Tischchenrücken und Tischklopfen verwand und den spiritistischen Praktiken zuzuordnen und wurde z.B. vom hl. Offizium durch ein Dekret vom 30. März 1898 verboten (ausdrücklich von Leo XIII. approbiert).
Allerdings muss man gleich dazu sagen, dass es sicher auch Fälle von „Diktaten” gibt, die dämonischen Ursprungs sind, wobei sich Dämonen als Engel des Lichtes tarnen! Höchste Vorsicht ist also immer geboten, auch wenn sich der Diktierende als Gott, als Maria, als Engel oder als Heiliger vorstellt! Will man jemandem, der angeblich „Diktate” bekommt, einen guten Rat geben, so kann man ihm ein bewährtes Mittel empfehlen: Sag zu der diktierenden Person: GELOBT SEIEN JESUS UND MARIA! Das wird kein Dämon sprechen!
Es gibt jedoch auch jede Menge Lügengeister, die nicht zu Gott gehören und den Menschen alles mögliche "diktieren", und die sich leider als Gott ausgeben können. Wer hat denn die "Kraft der Unterscheidung" in so hohem Maße, zu erkennen, was jetzt wirklich von Gott kam oder kommt?
wer Ohren hat, der höre, aber es ist eben bequemer, zu sagen, das gibt es nicht und sich in den Schlaf zu wiegen, als mal aufzuhorchen und vl. sein Leben umzustellen
Augustinus schreibt hierzu: „Entweder spricht die unwan- elbare Wahrheit unmittelbar zum Geiste des vernünftigen Geschöpfes, oder sie spricht durch ein wandelbares Ge- schöpf, und dann entweder mittels geistiger Bilder zu un- serm Geisteoder mittels hörbarer Stimmezu unserm Lei- bessinn.“(De civitate Dei, 16. Buch, Kap.6.)