Attentat auf Trump: Was wir wissen, was wir nicht wissen

Von Jürgen Bätz

So., 14. Juli 2024 um 2:53 PM MESZ

Attentat auf Trump: Was wir wissen, was wir nicht wissen

Gene J. Puskar/AP/dpa

Butler/Washington (dpa) - Ein Schütze hat Ex-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania angeschossen. Der 78-Jährige wurde bei dem Vorfall am Samstag (Ortszeit) verletzt. Hier ein Überblick über das, was wir wissen und die Aspekte, die aktuell noch unklar sind:

Wie schlimm ist Trumps Verletzung?

Trump schrieb auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social, eine Kugel habe ihn am oberen Teil seines rechten Ohrs getroffen. Aufrecht und gestützt von Sicherheitskräften des Secret Service verließ er mit einem blutenden Ohr die Bühne. Dabei reckte er seine Faust in die Luft. Trump wurde medizinisch untersucht. Wenige Stunden später veröffentlichte sein Wahlkampfteam ein Video, das zeigte, wie er bei der Ankunft seines Flugzeugs im Bundesstaat New Jersey die Treppe an der Maschine herunterkam.

Hatte Trump Glück im Unglück?

Es ist noch zu früh, das mit Sicherheit zu sagen. Aber seine Angaben ließen zunächst darauf schließen, dass er von einer Kugel nur leicht am Ohr verletzt wurde. Ein um wenige Zentimeter versetzter Einschuss hätte ihn also - im schlimmsten Fall - direkt am Kopf treffen können.

Wer hat die Schüsse auf Trump abgefeuert?

Die Bundespolizei FBI identifizierte den mutmaßlichen Schützen als Thomas Matthew Crooks, ein 20 Jahre alter Mann aus der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania. Sein Wohnort Bethel Park liegt rund 75 Kilometer weiter südlich vom Anschlagsort in Butler. Er wurde in Butler von Sicherheitskräften getötet. Medienberichte legten nahe, dass er rasch von Scharfschützen erschossen wurde. Der Secret Service gab zunächst aber keine Details zur Tötung des Schützen preis.

Was war das Motiv des Täters?

Dazu gab es zunächst keine gesicherten Erkenntnisse. US-Medien zufolge soll der Schütze als Republikaner im Wahlregister eingetragen gewesen sein, er soll aber auch mindestens einmal an eine demokratische Gruppe gespendet haben. Ermittler dürften unter anderem die psychische Verfassung des Mannes, seine Finanzen und seine Online-Aktivitäten genau unter die Lupe nehmen.

Wie schaffte es der Täter, auf Trump zu schießen?

Der mutmaßliche Schütze eröffnete von einer «erhöhten Position» außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer. Videos legten nahe, dass er von einem nahen Dach aus schoss. Ermittler stellten am Tatort US-Medien zufolge ein halbautomatisches Gewehr vom Typ AR-15 sicher. Ob der mutmaßliche Täter die Waffe legal erworben hatte, und wie viel Munition er mit sich führte, blieb zunächst noch unklar. Es war zunächst auch nicht bekannt, wie geübt der Mann im Umgang mit der Waffe war.

Waren die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend?

Ex-Präsident Trump wird vom Secret Service beschützt - die Sicherheitsmaßnahmen sind allerdings nicht so umfangreich wie bei einem amtierenden Präsidenten. Es ist in den kommenden Wochen und Monaten mit einer detaillierten Aufarbeitung des Einsatzes in Butler zu rechnen. Eine zentrale Frage dürfte dabei sein, ob die Sicherheitsleute die «erhöhte Position» mit offenbar direkter Sichtlinie zu Trump auf dem Podium hätten (besser) kontrollieren müssen, obwohl diese außerhalb des Veranstaltungsgeländes lag.

Wer kam bei dem Attentat noch zu Schaden?

Bei dem Angriff kam ein Zuschauer ums Leben, zwei weitere wurden verletzt und befanden sich zunächst in einem kritischen Zustand. Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um erwachsene Männer. Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Der Veranstaltungsort wurde evakuiert.

Setzt Trump seinen Wahlkampf fort?

Trump will bei der Präsidentschaftswahl Anfang November - also in weniger als vier Monaten - den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden besiegen und sich eine weitere Amtszeit sichern. An diesem Montag beginnt in Milwaukee der Parteitag der Republikaner, bei dem Trump offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden soll. Der Parteitag soll wie geplant stattfinden. Das teilten die Partei und Trumps Wahlkampfteam in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Es deutet also alles darauf hin, dass Trump seinen Wahlkampf fortsetzt.

Wird Trump das Attentat für seinen Wahlkampf nutzen?

Trump inszeniert sich seit jeher als Märtyrer und als einen, den seine politischen Gegner mit allen Mitteln versuchen, aus dem Weg zu räumen. Schon die vier Strafverfahren gegen ihn setzte er erfolgreich ein, um seine Anhänger zu mobilisieren und Spenden zu sammeln. Er dürfte also auch versuchen, den Angriff systematisch für seine Zwecke zu nutzen. Wenige Stunden nach den Schüssen in Butler verschickte sein Team dann die erste Wahlkampf-SMS mit den Worten: «Ich werde nie aufgeben» - und einem direkten Link zur Spenden-Webseite.

Ist ein Wahlsieg Trumps nun wahrscheinlicher?

Das wissen wir nicht. Unmittelbar nach dem Geschehen gab es zunächst keine neuen Umfragen, die eine Einschätzung der Wirkung des Attentats auf Wähler zuließen. Bei Republikanern, die Trump ohnehin zumeist schätzen, könnte er künftig noch mehr Zustimmung finden. Ob sich unentschlossene Wähler - oder gar manche Demokraten - nun eher für ihn begeistern lassen, ist aber offen.

Wie reagiert Biden?

Der US-Präsident verurteilte den Angriff auf Trump scharf. «Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht», teilte er unmittelbar nach dem Vorfall mit. Er bete für ihn und Trumps Familie und für alle, die auf der Kundgebung gewesen seien. Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Später trat er noch vor die Kameras und sagte. «Das ist krank, das ist krank.» Nach Angaben des Weißen Haus telefonierten Biden und Trump persönlich miteinander.

Könnte das Attentat zu weiterer Gewalt führen?

Das wissen wir nicht. Dabei dürften auch die bevorstehenden politischen Reaktionen eine Rolle spielen: Werden Politiker versuchen, die Gewalttat zu nutzen, um ihre Anhänger aufzustacheln? US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach dem Angriff jedenfalls bereits vor einer Eskalation der Gewalt. «Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt», mahnte die Demokratin auf X.

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FBI: Trump-Schütze hat nach Kennedy-Mörder im Netz gesucht
dpa
Mi., 24. Juli 2024 um 6:54 PM MESZ
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Washington (dpa) - Der Schütze, der vor anderthalb Wochen bei einer Wahlkampfveranstaltung des früheren US-Präsidenten Donald Trump das Feuer eröffnete, hat nach Angaben der Bundespolizei FBI vor der Tat im Internet nach Details zum Mord an John F. Kennedy gesucht. Die FBI-Analyse des Laptops des Schützen habe ergeben, dass dieser habe herausfinden wollen, wie weit der Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald entfernt gewesen sei, als er 1963 auf den damaligen Präsidenten Kennedy schoss. Das sagte FBI-Chef Christopher Wray in einer Anhörung zum Trump-Attentat vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses.

Der Trump-Schütze habe nach diesen Informationen am 6. Juli im Netz gesucht, so Wray. Das sei der Tag gewesen, an dem er sich für die Trump-Veranstaltung in der Stadt Butler in Pennsylvania angemeldet habe. «Am 6. Juli machte er eine Google-Suche nach: "Wie weit war Oswald von Kennedy entfernt"», sagte Wray.

FBI: Schütze hat Drohne fliegen lassen

Der Schütze habe außerdem nur wenige Stunden, bevor Trump aufgetreten sei, eine Drohne rund 180 Meter von der Bühne entfernt fliegen lassen, sagte der FBI-Chef weiter. Sie sei rund elf Minuten in der Luft gewesen und wurde dem Sender CNN zufolge später im Auto des Schützen gefunden.

Ein Schütze hatte am 13. Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps das Feuer eröffnet. Ein Zuschauer wurde getötet, zwei weitere schwer verwundet. Trump wurde am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. In den vergangenen Tagen hatte es heftige Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Am Dienstag zog die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, schließlich Konsequenzen und trat zurück.
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Nach Attentat auf Trump: Secret-Service-Chefin Cheatle zurückgetreten
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Secret-Service-Chefin: Behörde hat beim Schutz von Trump "versagt"
AFP
Mo., 22. Juli 2024 um 4:52 PM MESZ
Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde bei der Verhinderung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingestanden. "Wir haben versagt", sagte Cheatle bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Kongress. (KAMIL KRZACZYNSKI)

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Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde bei der Verhinderung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingestanden. "Wir haben versagt", sagte Cheatle bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Kongress. (KAMIL KRZACZYNSKI)


Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, hat ein Versagen ihrer Behörde bei der Verhinderung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump eingestanden. "Wir haben versagt", sagte Cheatle am Montag bei einer Anhörung vor einem für die Kontrolle der Bundesbehörden zuständigen Ausschuss im US-Kongress. Der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständige Secret Service steht seit dem Attentat auf Trump vom 13. Juli massiv unter Druck.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania war auf Trump geschossen worden. Dabei hatte sich der mutmaßliche Täter mit seinem halbautomatischen Gewehr nur etwa 150 Meter entfernt vom Rednerpult positionieren können. Der inzwischen zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannte Trump überlebte den Anschlag nur knapp, eine Kugel traf ihn am rechten Ohr. Der mutmaßliche Täter sowie ein Mann im Publikum wurden getötet.

lt/ju

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🙏🙏🙏
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Soeben kam im TV ( beim Nachbar!), daß der Steinmeier "alles Gute für die Genesung" wünscht. Ich hatte eine Lachsalve, wie schon lange nicht mehr
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BUTLER/WASHINGTON (dpa-AFX) -Ein versuchtes Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat weltweit großes Entsetzen ausgelöst und schürt mitten im Wahlkampf Ängste vor einer politischen Gewaltspirale in den USA. Während einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde der 78-Jährige am Samstag bei einem Schusswaffenangriff auf der Bühne verletzt.

Der Schütze wurde von Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige Secret Service mit. Bei dem Angriff sei ein Zuschauer gestorben, zwei weitere seien verletzt worden und befänden sich in einem kritischen Zustand. Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei in Pennsylvania um erwachsene Männer.

Die Bundespolizei FBI machte zunächst keine Angaben zur Identität und dem Motiv des mutmaßlichen Täters. Mehrere US-Medien berichteten, dass es sich um einen 20 Jahre alten Mann aus Pennsylvania gehandelt haben soll. Viele Fragen waren noch offen. Es gebe aber keinen Grund zur Annahme, dass die Bedrohung andauere, sagte ein Vertreter des FBI bei einer Pressekonferenz.

Blutendes Ohr und erhobene Faust

Trump hatte gegen 18.00 Uhr (Ortszeit) eine Bühne in der Kleinstadt Butler betreten, um dort vor Anhängern eine Wahlkampfrede zu halten. Er hatte seine Rede gerade erst begonnen, als plötzlich mehrere Schüsse zu hören waren. Menschen schrien.

Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich dann zu Boden. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verließ mit einem blutenden Ohr die Bühne. Dabei reckte er seine Faust in die Luft.

Der Secret Service teilte mit, der mutmaßliche Schütze habe von einer "erhöhten Position" außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer eröffnet. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. US-Medien zufolge fanden Ermittler ein Sturmgewehr.

Panik im Publikum

Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Der Veranstaltungsort wurde evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert.

Trump wurde zunächst medizinisch untersucht. Er sei von einer Kugel im rechten Ohr getroffen worden, schrieb der Republikaner auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Medienberichten zufolge konnte Trump schon kurze Zeit das Krankenhaus verlassen. Noch am Abend soll er aus Butler abgereist sein.

Versuchtes Attentat mitten im Wahlkampf

Trump tritt für die Republikaner bei der Präsidentenwahl am 5. November an und will den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt. Am Montag beginnt in Milwaukee der Parteitag der Republikaner, bei dem Trump offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden soll.

Die Partei will den Nominierungsparteitag trotz des Vorfalls wie geplant abhalten. Das teilten die Partei und Trumps Wahlkampfteam in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Biden verurteilte den Angriff auf Trump scharf. "Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht", teilte er unmittelbar nach dem Vorfall in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Er bete für ihn und Trumps Familie und für alle, die auf der Kundgebung gewesen seien. Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz.

Später trat der Biden in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo sich der Demokrat am Wochenende aufhielt, noch vor die Kameras. "Das ist krank, das ist krank", sagte er in einer kurzen Ansprache zu dem Vorfall. Nach Angaben des Weißen Haus telefonierten Biden und Trump persönlich miteinander. Biden wollte noch am Abend seinen Wochenendaufenthalt in Delaware abbrechen und frühzeitig ins Weiße Haus zurückkehren.

Sorge vor Gewaltspirale

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach dem Angriff vor einer Eskalation der Gewalt in den USA. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", mahnte die Demokratin auf X.

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama, die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, und viele mehr.

Entsetzen weltweit

Auch international wurde der Vorfall mit Bestürzung aufgenommen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell schrieb, er sei schockiert über die Nachricht. "Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X, sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Todesopfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie."

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigten sich erschüttert. Israels Präsident Izchak Herzog schrieb auf X, er wünsche Trump "im Namen des gesamten israelischen Volkes" schnelle Genesung.

UN-Generalsekretär António Guterres ließ über einen Sprecher ausrichten, er sende Trump die besten Wünsche für eine schnelle Genesung. Er verurteile die Gewalttat eindeutig.

Stimmung in den USA aufgeheizt

In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen "zutiefst beunruhigenden Anstieg der Drohungen" gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land. Nach der Wahl 2020 gipfelten die Verwerfungen im Land in einer gewaltsamen Attacke auf das US-Kapitol. Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgehetzt.
Girolamo Savonarola
"Versuchtes Attentat", was für ein Blödsinn; es war kein versuchtes, sondern ein ausgeführtes Attentat!
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@Girolamo In dem Fall wird vom FBI seit den ersten Minuten an, als Attentat auf Trump ermittelt.
Als, "Versuchtes Attentat" war es in einem Anfangs Bericht bezeichnet.