10. Fortsetzungsbericht über die Umstände, die Erzbischof Lefebvre zu den Bischofsweihen veranlasste.
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"Seit Jahren betete er zum Heiligen Geist, er möge ihn erleuchten, er bat die allerseligste Jungfrau, sie möge ihn leiten. Im März 1987 erhob er sich jede Nacht, da er nicht schlafen konnte, um zu beten. Oft rief er aus:
"Ach, wenn doch die allerseligste Jungfrau mir erscheinen könnte, um mir vorzugeben, was ich tun soll."
Aber er blieb auf seine eigene vom Glauben erleuchtete Vernunft angewiesen.
In den letzten Monaten fragte er gerne seine Chauffeure, die seine Vertrauten waren:" Was würden Sie an meiner Stelle tun?" - "Was soll man da antworten?" fragte sich Marcel Pedroni, "er braucht doch nicht meine Ratschläge." - "Was will die göttliche Vorsehung?" lautete die bevorzugte Frage. Am 30. Mai 1988 fragte er in Albano seine Priester: "Was soll ich tun?" Dann fügte er hinzu :" Ich bin nicht der Generalobere, ich muss mich darin an Pater Schmidberger wenden." Und der Generalobere, der aus Amerika telefonisch herbeigerufen wurde, eilte nach Rom und liess seine Reise nach Kanada ausfallen.
..Er beschloss, für den 30. Mai die Priester, die grosse Glaubenskämpfer waren, und die Oberen der befreundeten Gemeinschaften von Ordensmännern und Ordensfrauen... zusammenzurufen.
"Ich neige dazu", erklärte er ihnen bei dieser Gelegenheit, "so oder so am 30. Juni vier Bischöfe zu weihen. Mein Alter, meine schwindende Gesundheit drängen mich dazu, das Weiterbestehen nicht "meines Werkes" sicherzustellen, sondern dieses kleinen Unternehmens zur Wiederherstellung des Priestertums und zur Bewahrung des katholischen Glaubens, bevor mich der liebe Gott zu sich ruft, dadurch, dass ich den Episkopat an Bischöfe weitergebe, die frei sind, um den Glauben neu zu beleben in einer Umgebung, die den modernen Irrtümern ganz und gar entzogen ist," wie ich es am 20. Mai an Johannes Paul II. geschrieben habe. Ich bitte Sie, mir Ihre Ansicht mitzuteilen."
Alle waren gerührt von diesem Zeichen der Aufmerksamkeit, von dieser Sorge um Austausch, von diesem Verlangen, mit den alten Kämpfern als auch mit den jungen Ordensoberen gleichermassen eine Uebereinstimmung zu erzielen. Alle erfassten die Bedeutung der Beratung, die erreichen sollte, dass nach den Bischofsweihen, wenn es Strafmassnahmen und Beleidigungen regnen würde, die gemeinsame Kampflinie der der Tradition Verbundenen standhalte.
Pater du Chalard übermittelte aus Albano durchs Telefon den Text des Briefes von Kardinal Ratzinger vom selben Tag: Die von Mgr. Lefebrvre vorgeschlagenen Kandidaten haben kein Wohlgefallen gefunden. Sie hätten nicht das gewünschte Profil.
(Nach diesem Schock muss ich erst mal den Artikel beenden. Fortsetzung folgt.