Tina 13
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Die Todesstrafe - Predigt von Professor May

Die Todesstrafe 21..07.2019 Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Geliebte im Herrn! Der gegenwärtige Inhaber des Primates in der Kirche hat eine Änderung der kirchlichen …Mehr
Die Todesstrafe
21..07.2019
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
Der gegenwärtige Inhaber des Primates in der Kirche hat eine Änderung der kirchlichen Lehre über die Todesstrafe verfügt. Am 2. August 2018 wurde ein Reskript der Glaubenskongregation veröffentlicht, das verfügte, dass der Artikel 2266 im Katechismus der katholischen Kirche geändert wird. Dort hieß es vorher: „Die überlieferte Lehre der Kirche hat die Rechtmäßigkeit des Rechtes und der Pflicht der gesetzmäßigen öffentlichen Gewalt anerkannt, der Schwere des Verbrechens angemessene Strafen zu verhängen, ohne in schwerwiegendsten Fällen die Todesstrafe auszuschließen.“ Seit der verfügten Änderung heißt es: „Die Kirche lehrt im Licht des Evangeliums, dass die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt, und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein.“ Diese Äußerung des gegenwärtigen Inhabers des …Mehr
SvataHora
Bei aller Achtung und Wertschätzung für HH Prof. May: ich kann seine Befürwortung der Todesstrafe nicht teilen. Sie ist nicht durch das Neue Testament gedeckt. Wie sagt doch der hl. Thomas Aquinas in seinem PANGE LINGUA: Dieser Bund wird ewig währen (NT), doch der Alte (AT) hat ein End'.
Heilwasser
@SvataHora
Genau 👍 , weil der Alte auf dem Scheitel des Auserwählten zu Liegen kommt. Christus ist die Erfüllung des AT.
Tina 13
„Der gegenwärtige Inhaber des Primates aber hat durch Schreiben vom 2. August 2018 die Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe als verboten erklärt. Dazu ist folgendes zu sagen: Die Kirche hat für sich niemals das Schwertrecht beansprucht. Sie hat vielmehr die Verurteilten der Gnade empfohlen und den Priestern die Mitwirkung an Todesurteilen verboten. Es entspricht dem christlichen Empfinden …Mehr
„Der gegenwärtige Inhaber des Primates aber hat durch Schreiben vom 2. August 2018 die Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe als verboten erklärt. Dazu ist folgendes zu sagen: Die Kirche hat für sich niemals das Schwertrecht beansprucht. Sie hat vielmehr die Verurteilten der Gnade empfohlen und den Priestern die Mitwirkung an Todesurteilen verboten. Es entspricht dem christlichen Empfinden, den Vollzug des Todesurteils einzuschränken und wo es angängig ist, mit der Sicherungsverwahrung abzulösen. Wo der Glaube an ein Fortleben nach dem Tode lebendig ist, ist allen klar, dass den Übeltätern nur das irdische Leben, nicht aber die eigentliche Existenz genommen wird.“
SvataHora
@Tina13 - Vernünftige und wohltuende Worte bei soviel "Blutrausch" gerade bei Traditionalisten, was mir unbegreiflich ist.
Tina 13
„Es ist keine legitime Entwicklung einer kirchlichen Lehre, wenn heute das Gegenteil von dem gelehrt wird, was gestern gelehrt wurde. Wenn man diese Ansicht als Fortentwicklung des katholischen Glaubensgutes ausgibt, kann man alles ändern und das, was früher erlaubt war, heute für unzulässig erklären und umgekehrt. Ich stehe mit meiner Stellungnahme keineswegs allein. Mehrere Kardinäle haben diese …Mehr
„Es ist keine legitime Entwicklung einer kirchlichen Lehre, wenn heute das Gegenteil von dem gelehrt wird, was gestern gelehrt wurde. Wenn man diese Ansicht als Fortentwicklung des katholischen Glaubensgutes ausgibt, kann man alles ändern und das, was früher erlaubt war, heute für unzulässig erklären und umgekehrt. Ich stehe mit meiner Stellungnahme keineswegs allein. Mehrere Kardinäle haben diese Entscheidung des Papstes gerügt. Sie kann, wenn sie Bestand haben soll, nur dahin verstanden werden, dass katholischen Christen die Mitwirkung an der Gesetzgebung, Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe verboten wird. Die grundsätzliche Befugnis des Staates, die Todesstrafe zu verhängen, kann und darf nicht bestritten werden.“
Tina 13
„Indes ist festzustellen: Die allgemeine Stimmung gegen die Todesstrafe hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zugenommen. Dazu hat der Abscheu gegen die Massenhinrichtungen in den totalitären Regimes beigetragen. In der Sowjetunion wurden zahlreiche Personen der Führerschicht: Marschälle, Minister erschossen, weil sie angeblich Spionage betrieben und Verschwörungen vorbereitet hatten. An …Mehr
„Indes ist festzustellen: Die allgemeine Stimmung gegen die Todesstrafe hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zugenommen. Dazu hat der Abscheu gegen die Massenhinrichtungen in den totalitären Regimes beigetragen. In der Sowjetunion wurden zahlreiche Personen der Führerschicht: Marschälle, Minister erschossen, weil sie angeblich Spionage betrieben und Verschwörungen vorbereitet hatten. An den Vorwürfen war kein wahres Wort.“
Tina 13
„Die Kirche hat sich lückenlos an diese Vorgaben der Heiligen Schrift gehalten. Die katholische Soziallehre hat immer das Recht des Staates, in besonders schweren Fällen den Verbrecher mit dem Tode zu bestrafen, anerkannt.“
Tina 13
„Im 1. Buch der Heiligen Schrift heißt es: „Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden. Denn nach seinem Bilde hat Gott den Menschen gemacht.“ Die freventliche Verachtung des Ebenbildes Gottes erscheint als ein so großes Verbrechen, dass es nur durch den Tod des Täters gesühnt werden kann. Im Neuen Testament findet sich kein Text, welcher die Todesstrafe …Mehr
„Im 1. Buch der Heiligen Schrift heißt es: „Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden. Denn nach seinem Bilde hat Gott den Menschen gemacht.“ Die freventliche Verachtung des Ebenbildes Gottes erscheint als ein so großes Verbrechen, dass es nur durch den Tod des Täters gesühnt werden kann. Im Neuen Testament findet sich kein Text, welcher die Todesstrafe ausschließt. „
Heilwasser
-->Jesus hat die Ehebrecherin nicht zum Tode bestraft, sondern gesagt: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Da aber nun jeder Sünder ist, hat in der NT-Zeit der Barmherzigkeit, wo Jesus die Sünden vergibt, keiner mehr ein Recht, die Todesstrafe anzuwenden. Jesus will keine Todesstrafe. Er führt hier die AT-Gerechtigkeit zur NT-Barmherzigkeit über. Das ist der Wille Jesu.
SvataHora
@Heilwasser - Sie haben die volle Tragweite des Erlösungsopfers Jesu verstanden. Bei anderen habe ich da so bestimmte Zweifel ... .
Heilwasser
@SvataHora
Danke für Ihr Verständnis! Ich bin natürlich auch nur auf der Suche nach weiterer Vertiefung, aber das Thema "Todesstrafe" ist einfach zu ernst, um es vom christlichen Glauben her legitimieren zu können, denn das kann man nicht. Es handelt sich um eine Hypothek der Geschichte (Vereinigung von geistlicher u. weltlicher Macht im Mittelalter), dass "Todesstrafe" irgendwie positiv zu bewerten …Mehr
@SvataHora
Danke für Ihr Verständnis! Ich bin natürlich auch nur auf der Suche nach weiterer Vertiefung, aber das Thema "Todesstrafe" ist einfach zu ernst, um es vom christlichen Glauben her legitimieren zu können, denn das kann man nicht. Es handelt sich um eine Hypothek der Geschichte (Vereinigung von geistlicher u. weltlicher Macht im Mittelalter), dass "Todesstrafe" irgendwie positiv zu bewerten versucht wurde. Im Sinne Jesu ist sie trotzdem nicht, wie Sie auch erkannt haben. AT und NT haben hier einen fundamentalen Unterschied, wobei schon im AT das 5. Gebot galt, d.h. kein Mensch hat aus sich das Recht zu töten.