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"Opfer": Schwestern von Bethlehem entschuldigen sich

Die Schwestern von Bethlehem, ein 1950 gegründeter karthäuserähnlicher Orden, dem 550 Nonnen in 29 Klöstern und 15 Ländern angehören, schwelgen in Selbstanklagen.

In einer Pressemitteilung vom 5. Januar teilten sie mit, zu diesem Zweck eine "Zelle des Zuhörens” eingerichtet zu haben. Es handelt sich dabei um eine Kommission bestehend aus zwei Psychologen, einem emeritierten Benediktinerabt, einer Benediktinerschwester, einem pensionierten Richter und einem Rechtsanwalt. Deren Aufgabe ist, möglichen "Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen" und Empfehlungen auszusprechen.

Im Jahr 2015 absolvierten die Schwestern eine Apostolische Visitation. Seit 2017 befinden sie sich auf einem "Weg der Bekehrung" und glauben, dass bestimmte Schwestern - meist ehemalige Nonnen - unter einem Autoritätsverständnis im Orden gelitten haben, das "entweder idealisiert war oder auf einem falschen Verständnis von klösterlichem Gehorsam beruhte."

Dies habe zu "Autoritäts- oder Gewissensmissbrauch" und zu "affektiver Abhängigkeit” geführt. Die Schwestern orteten eine Dysfunktionalität, die "Wunden" und "tiefe Traumata” verursacht habe. Das tut den Verantwortlichen "außerordentlich leid" und “sie bitten um Vergebung".

Jenseits der Selbstanklagen ist bekannt, dass einige Frauen die Gemeinschaft nach einem Nervenzusammenbruch, mit einer Essstörung oder einem Burnout verlassen haben. Es ist eine offene Frage, ob diese Probleme durch das Kloster verursacht wurden oder dort nur zu Tage traten. Zweifellos produziert das weltliche Leben viel mehr Burnouts und psychische Probleme als katholische Klöster, und niemand "entschuldigt" sich dafür.

Eine ehemalige Nonne sagte gegenüber Gloria.tv, dass ein Hauptproblem des Ordens eine Vermischung des internen Forums (Gewissen, Beichte) und des externen Forums (Klosterdisziplin, Gehorsam) ist/war, weil die Oberin gleichzeitig Chef, Freund, Familie, Arbeitgeber und für das Wohlergehen der Nonnen verantwortlich ist.
Peter987
Von einem auf alle schließen. Sie müssen selber verantworten, welche Erkenntismethode oder Schein-Erkenntnismethode Sie anwenden.
Dixit Dominus
Die Gefahr einer Vermischung von forum internum und f. externum ist in einem Männerorden mit Priestern (Obere sind immer auch Priester) eher gegeben als in einem Frauenorden. In diesem muss man der Oberin ja nicht unbedingt alle persönlichen Dinge sagen, dazu hat man den Beichtvater. Dass dem Bericht nach das doch geschehen ist, zeugt wohl von einer bereits vor dem Eintritt bestandenen psychischen …Mehr
Die Gefahr einer Vermischung von forum internum und f. externum ist in einem Männerorden mit Priestern (Obere sind immer auch Priester) eher gegeben als in einem Frauenorden. In diesem muss man der Oberin ja nicht unbedingt alle persönlichen Dinge sagen, dazu hat man den Beichtvater. Dass dem Bericht nach das doch geschehen ist, zeugt wohl von einer bereits vor dem Eintritt bestandenen psychischen Labilität (Oberin als Mama-Ersatz).
nujaas Nachschlag
Haben Sie mal von Logik gehört, @Escorial? Eine "nicht alle" Aussage ist weder durch ein noch durch 100 Gegenbeispiele widerlegbar.
SvataHora
Die Schwestern haben einen Hang zur byzantinischen Liturgie: nicht verwunderlich in anbetracht der eiskalten und seelenlosen "Neuen Messe". Dabei könnten sie all das, was sie suchen, im tridentinischen Ritus finden - the real thing! - ohne fragwürdige "Ritenvermischungen" machen zu müssen!
SvataHora
Es ist immer so leicht die Fehler und Vergehen anderer einzugestehen, die sich meist gar nicht mehr wehren können. Wenn sie 2015 in den Genuss (!) einer Apostolischen Visitation gekommen sind, dann wurden ihnen ja sämtliche vorkonziliaren Übel ausgetrieben. Jetzt müsste es in solch einem generalsanierten Orden doch Neueintritte hageln ohne Ende! 😂 😂 😂
SvataHora
Wirklich autoritäres und rigoroses Verhalten - ohne Rücksicht auf Verluste! - legen in der Regel diese vom "barmherzigen Heiligen Vater" entsandten VisitatorINNen an den Tag.