Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung in Vatikan-Rat berufen

(gloria.tv/ KNA) Wolf Joachim Singer (68), Neurophysiologe und Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt, ist von Papst Benedikt XVI. zum Berater im vatikanischen Kulturrat ernannt worden. Zum Mitglied in dem vom italienischen Kurienkardinal Angelo Ravasi geleiteten Ministerium wurde am Samstag hingegen der estnische Musiker und Komponist Arvo Pärt berufen.

Der Kulturrat bemüht sich um den Dialog und den Austausch der katholischen Kirche mit der Kultur und generell mit dem Verhältnis von Glaube und Kultur. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit aufgeschlossenen Nichtglaubenden, die der Kulturrat seit Beginn dieses Jahres in seiner Initiative «Vorhof der Völker» besonders forciert.

Seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren setzt sich Ravasi verstärkt für einen ernsthaften und respektvollen Dialog zwischen Atheisten und der katholischen Kirche ein. Die «Oberflächlichkeit», die den Glauben zu einer «vagen Spiritualität» verwässere und den Atheismus auf «eine banale und sarkastische Verneinung» reduziere, müsse überwunden werden, sagte er im vergangenen Jahr bei der Vorstellung der neuen Dialog-Institution «Vorhof der Völker».

Singer gehört nicht nur zu den führenden Gehirnforschern. Aufsehen erregt er auch mit kontroversen naturwissenschaftlich-philosophischen Thesen, in denen er den freien Willen und damit die Schuldfähigkeit des Menschen bestreitet. Der Wissenschaftler ist im Beirat der Kirchen- und Religionskritischen Giordano Bruno-Stiftung, die einen «evolutionären Humanismus» vertritt.

Als weitere Mitglieder des Kulturrates berief Benedikt XVI. den kongolesischen Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, den Washingtoner Oberhirten Kardinal Donald William Wuerl sowie den Philosophen Jean-Luc Marion. Weitere neue Berater wurden der spanische Architekt und Ingenieur Santiago Calatrava, der italienische Astrophysiker Piero Benvenuti, der US-amerikanische Physiker Bruno Coppi und die belgische Journalistin Marguerite A Peeters.

Der 1982 gegründete Päpstliche Kulturrat war 1993 mit dem Rat für den Dialog mit den Nichtglaubenden zusammengelegt worden. In zwei Sektionen befasst er sich mit den Bereichen «Glaube und Kultur» und «Dialog mit den Kulturen». Er hat die Aufgabe, «die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Bereich der menschlichen Kultur» im interdisziplinären Gespräch zu fördern. Dabei soll er den Vatikan Statuten zufolge dafür eintreten, dass sich «die weltliche Kultur mehr und mehr dem Evangelium öffne und die Wissenschaftler, Literaten und Kunstschaffenden sich von der Kirche zum Wahren, Guten und Schönen gerufen wissen».
PhallanxChristiani
www.youtube.com/watch
Wie soll man mit jenen einen vernünftigen Dialog führen, wenn sie doch nicht an einem Dialog interessiert sind, sondern nur an der Ausrottung der Religion?Mehr
www.youtube.com/watch

Wie soll man mit jenen einen vernünftigen Dialog führen, wenn sie doch nicht an einem Dialog interessiert sind, sondern nur an der Ausrottung der Religion?