Ein Leserbrief in der F.A.Z., der vieles auf den Punkt bringt:

"In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.
Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.
Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.
Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Homonym" nennt. Homonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Homonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"
Aber das ist ebenso nervtötend wie falsch.
Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...
Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.
Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.
Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Stil.“
Elista
Warum wurde mein Kommentar gelöscht?
Waagerl teilt das
4218
Waagerl
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) begrüßt die geplante Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen. Damit positioniert sich der BDKJ anders als andere katholische Verbände, die am Paragrafen 219a festhalten.Katholische Jugendverbände für Abschaffung von 219a
Waagerl
Netzfund: Nennt euch bitte nicht mehr Katholisch ! Katholische Jugendverbände begrüßen die Abschaffung von §219a. In der Ukraine werden Jährlich 2.000000 Kinder im Mutterleib Ermordet ! Weltweit 56.000000 Jährlich ! Das ist ein Greul vor Gottes Augen ! Eine Todsünde ! Gott Sagte vermehret euch auf Erden , nicht Tötet eure Kinder . Die Sünde hält Einzug auch in der Kirche in Deutschland die die …Mehr
Netzfund: Nennt euch bitte nicht mehr Katholisch ! Katholische Jugendverbände begrüßen die Abschaffung von §219a. In der Ukraine werden Jährlich 2.000000 Kinder im Mutterleib Ermordet ! Weltweit 56.000000 Jährlich ! Das ist ein Greul vor Gottes Augen ! Eine Todsünde ! Gott Sagte vermehret euch auf Erden , nicht Tötet eure Kinder . Die Sünde hält Einzug auch in der Kirche in Deutschland die die Sünde Segnen . Gott Erschuf Mann und Frau und segnete sie ! Gleichgeschlechtliche Ehen sind ein Greul vor Gottes Augen !Was geschah mit Sodom und Gomorra ! Gott wird Russland als Geisel benützen wen wir nicht Busse tun und uns Bekehren ! ... Man ist Sprachlos und Bestürzt was die Katholische Jugendverbände befürworten , Reklame für Mord Schämt euch und Bereut Amen .
alfredus
@Waagerl Nennt euch nicht mehr katholisch, denn ihr seid es nicht mehr ... ! Wer für die Abtreibung ist, missbraucht Gottes Gebot " Du sollst nicht töten " ! Er ist automatisch nicht mehr Kirchen-Mitglied ! Das trifft auch für die Laien-Gemien zu und besonders für das ZdK ! Viele Bischöfe sind hier eingeknickt, denn sie haben keine Gottesfurcht mehr. Dabei müßte immer wieder auf diese schwere …Mehr
@Waagerl Nennt euch nicht mehr katholisch, denn ihr seid es nicht mehr ... ! Wer für die Abtreibung ist, missbraucht Gottes Gebot " Du sollst nicht töten " ! Er ist automatisch nicht mehr Kirchen-Mitglied ! Das trifft auch für die Laien-Gemien zu und besonders für das ZdK ! Viele Bischöfe sind hier eingeknickt, denn sie haben keine Gottesfurcht mehr. Dabei müßte immer wieder auf diese schwere Sünde hingewiesen werden. Gott vergisst nicht und gerade die Bischöfe müßten wissen : ... Abtreibung ist eine Sünde gegen den Hl. Geist und werden " nicht " vergeben ... !
Sancta
@Waager
Sie sprechen nur von den Abtreibungen in der Ukraine, haben Sie Russland vergessen?
Erich Christian Fastenmeier
Ein toller Leserbrief. Danke fürs Veröffentlichen.
Bitte ergänzen Sie noch, in welcher Ausgabe der Leserbrief publiziert wurde (Nr. der Ausgabe und das vollständige Datum). Außerdem sollte noch der Name des Autors ergänzt werden. Vielen Dank.
Aquila
Wenn die Sprachverschandler und Sprachverschandlerinnen ihre unreifen Spinnereien ausleben wollen, so sollen sie unter sich bleiben und nicht noch den ohnehin schon mehrfach belasteten Schülern das Lernen (und den Lehrern das Lehren) erschweren!
Das sei besonders auch dem ORF gesagt, in dem Menschen und Menschinnen immer wieder Unsägliches sagen!