Tina 13
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Wiederholt versuchen Bischöfe unter dem Vorwand der Corona-Bekämpfung die Mundkommunion zu verbieten und ausschließlich die Handkommunion zu erlauben

„Die Mundkommunion steht im Evangelium. Dagegen kommt kein Bischof an“

Wiederholt versuchen Bischöfe unter dem Vorwand der Corona-Bekämpfung die Mundkommunion zu verbieten und ausschließlich die Handkommunion zu erlauben.

Dem stehen allerdings eindeutige rechtliche, liturgische und theologische Hürden entgegen, die jeden Versuch dieser Art zum Scheitern verurteilen.

Rechtlich ist die Sachlage klar: Die Mundkommunion ist die einzige vollgültige Form des Kommunionempfangs, und das in der gesamten Weltkirche. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde auf Drängen der Bischöfe des deutschen Sprachraums den Bischofskonferenzen die Möglichkeit eingeräumt, wenn sie es für „opportun“ halten, zusätzlich zur ordentlichen Form des kommunionempfangs noch eine außerordentliche Form zuzulassen, nämlich die Handkommunion. Beide Formen sind, wo erlaubt, zwar gleichermaßen zugelassen, aber nicht gleichwertig. Die ordentliche und eigentliche Form des Kommunionempfangs ist und bleibt die Mundkommunion. Daran ändert auch nichts, daß in manchen Ländern und Diözesen diese Tatsache systematisch verschwiegen und der Eindruck erweckt wird, als sei die Handkommunion die heutige Form des Kommunionempfangs, die Mundkommunion hingegen eine veraltete Form, die heute nicht mehr wirklich gelte. Vor allem aber, so der erzeugte Gesamteindruck, müsse man auf diese „alte“ Form keine Rücksicht mehr nehmen. Dem ist aber nicht so.

Ein Verbot der Mundkommunion ist kirchenrechtlich undenkbar, das der Handkommunion hingegen jederzeit, womit die Hierarchie dieser beiden Formen eindeutig definiert ist.

In Corona-Zeiten wird auf den Schutz der Gesundheit verwiesen, um die Mundkommunion zu untersagen. Das riecht nach einem Vorwand und ist auch einer. Es entbehrt jeder hygienischen oder medizinischen Logik. Ärzte haben darauf verwiesen, daß die Mundkommunion im Zweifelsfall sichererer ist als die Handkommunion (siehe auch „Mundkommunion garantiert am besten Gesundheit und Hygiene“). Desinfiziert der Priester vor der Kommunionspendung seine Hände, ist jede Kontamination ausgeschlossen, da die konsekrierte Hostie nur durch seine Hand geht. Bei der Handkommunion sind es hingegen viele Hände.

Zudem wurde in den 14 Monaten der angeblichen Corona-Pandemie kein Fall einer Infektionsübertragung durch den Kommunionempfang bekannt. In Österreich wurde zwar vor kurzem durch die Kronenzeitung versucht, einen Zusammenhang zwischen Meßbesuch und Infektion zu konstruieren, doch erwiesen sich beide Fälle bei näherer Betrachtung als unseriöser Journalismus. In der Tat ist die Vorstellung grotesk, daß der heilbringende Leib Christi Krankheitsüberträger sein könnte. Die Bischöfe im deutschen Sprachraum geben durch ihre Corona-Maßnahmen, was die Realpräsenz betrifft, kein gutes Vorbild.

Der Fall Manfredonia

Auch der Erzbischof von Manfredonia-Vieste-San Giovanni Rotondo, Msgr. Franco Moscone, Ordenspriester des Somaskerordens, stellte „gefährliche Überlegungen“ an, so der Vatikanist Marco Tosatti. Die Erzdiözese umfaßt zwei historische Bistümer und gehört seit 1979 zur Kirchenprovinz Foggia. Sie behielt jedoch den Rang und die Würde eines Erzbistums. Zu ihr gehören das berühmte Erzengel-Michael-Heiligtum Monte Sant’Angelo und die Stadt San Giovanni Rotondo, in welcher der stigmatisierte heilige Pater Pio von Pietrelcina 50 Jahre seines Lebens verbrachte und auch bestattet ist. Der Heilige ist seit 2002 einer der Patrone des Erzbistums.

Msgr. Moscone wurde 2018 von Papst Franziskus auf den Erzbischofsstuhl berufen. Er ist Jahrgang 1957 und stammt aus der Stadt Alba in Piemont. Am vergangenen 3. Januar äußerte er während einer Meßzelebration eine grundsätzliche Ablehnung der Mundkommunion, die er in die drastischen und viele Gläubige verstörende Worte kleidete:

„Die Mundkommunion ist ein Mißbrauch.“

Seither kommt die Diskussion darüber im Bistum nicht zur Ruhe. Die Aussage zu eindeutig, um mißverstanden zu werden oder dem Erzbischof fälschlich Absichten zu unterstellen, die ihm fernliegen. Laut Msgr. Moscone ist die Mundkommunion grundsätzlich falsch, weshalb sich sein Widerspruch, wie er selbst gegenüber der Presse betonte, nicht nur wegen des Coronavirus ergibt.

Für seine irritierende Aussage wählte der Erzbischof, was nicht minder irritierend ist, die Kirche Santa Maria delle Grazie in San Giovanni Rotondo. Das ist die „mittlere Kirche“ des großen Kapuzinerkomplexes, die in den späten 50er Jahren an die kleine Klosterkirche des Kapuzinerkonvents angebaut und 1959 geweiht wurde. Den vielen Pilgern, die zum Grab des heiligen Pater Pio kommen, wird einiges zugemutet. In der neuen Kirche, die 2004 geweiht wurde, und in deren Unterkirche sich das Grab befindet, wird den Gläubigen das Knien ausgetrieben. Geht es nach dem Erzbischof, soll ihnen nun auch die Mundkommunion genommen werden. Es läßt staunen, wie ein Bischof zur Ansicht gelangen kann, daß eine von der Kirche stets geübte und nie aufgegebene Praxis grundsätzlich falsch sein könnte.

Don Bux: „Die Mundkommunion ist im Evangelium belegt. Dagegen kommt kein Bischof an“

Don Nicola Bux, international renommierter Liturgiker, Freund von Benedikt XVI. und selbst gebürtiger Apulier, nahm zur Aussage des Erzbischofs Stellung. Seine Antwort richtet sich auch an die anderen Bischöfe, die mit oder ohne Corona die Mundkommunion einschränken wollen. In seiner Reaktion ist der Liturgiewissenschaftler nicht minder eindeutig als Msgr. Moscone:

„Der Bischof hat einen Fehler gemacht. Aus der Prüfung des griechischen Evangelientextes läßt sich überhaupt nicht ableiten, daß der Leib Christi in die Hand gelegt wurde.“
Der Gebrauch einer Patene ergäbe keinen Sinn, wenn die Handkommunion praktiziert worden wäre. „Allenfalls“, so Don Bux, könnte anhand des Purpurkodex von Rossano aus dem fünften Jahrhundert behauptet werden, Gläubige der Antike hätten die Hostie mit dem Mund von ihrer Handfläche aufgenommen, „jedoch nie mit den Fingern der anderen Hand.“ Wahrscheinlicher ist, daß der Codex Purpureus Rossanensis nur die wenige Jahrzehnte zuvor ergangene Einladung des heiligen Cyrillus, Bischof von Jerusalem (348–386), wiedergibt.

Dieser forderte dazu auf, „die Hände zu einem Thron zu formen, nicht, um die Kommunion auf die Hand zu empfangen, wie heute fälschlich behauptet wird, sondern um die so geformte Hand direkt unter den Mund zu halten und damit beim Empfang des eucharistischen ‚Bissen‘ zu verhindern, daß der kleinste Krümel verlorengeht.“
Die Aufforderung des heiligen Cyrillus war eine Vorwegnahme der Patene, aber keine Handkommunion.
Erzbischof Moscone verwies in seiner Predigt hingegen auf das „nehmt und eßt“, das er als Beleg für die Handkommunion auslegte.

Dazu Don Bux:

„Das Johannesevangelium besagt eindeutig, daß Jesus beim Abendmahl dem Judas einen ‚Bissen‘ gab und ein Bissen ist etwas, was man in den Mund gibt.“
Bereits im Mai 2020, als in anderen Diözesen unter Verweis auf das Coronavirus gegen die Mundkommunion vorgegangen wurde, sagte Don Bux, daß im Johannesevangelium von einem eingetauchten Bissen die Rede ist (vgl. Joh 13, 26–27). In der deutschen Einheitsübersetzung heißt es:

„Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.“

Don Bux dazu:

„Diese Form ist unter den Orientalen und in der Ostkirche noch heute bei der Kommunionspendung üblich. Ein Bissen eingetauchtes Brot kann nicht auf die Hand gegeben werden, sondern nur in den Mund.“
Das heute in den volkssprachlichen Übersetzungen des Missale Romanum für die Wandlungsworte gebrauchte „nehmt“, gibt im Griechischen und im Lateinischen das Wort λάβετε / accipite wieder, das aber nicht reflexiv im Sinne von „sich nehmen“, sondern „empfangen“ im Sinne von „aufnehmen“ und „einnehmen“ bedeutet.

„Der Bischof macht einen klaren Fehler, wenn er glaubt, daß ’nehmen‘ mit den Händen nehmen bedeutet. Nein, die Hostie wird ‚empfangen‘, im konkreten Fall mit dem Mund. Ich denke an die Reaktion des heiligen Pater Pio, wenn er einen Bischof so sprechen gehört hätte!“

katholisches.info/…steht-im-evangelium-dagegen-kommt-kein-bischof-an/
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Die Mundkommunion wurde bereits im Evangelium grundgelegt.
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„Das Johannesevangelium besagt eindeutig, daß Jesus beim Abendmahl dem Judas einen ‚Bissen‘ gab und ein Bissen ist etwas, was man in den Mund gibt.“
Bereits im Mai 2020, als in anderen Diözesen unter Verweis auf das Coronavirus gegen die Mundkommunion vorgegangen wurde, sagte Don Bux, daß im Johannesevangelium von einem eingetauchten Bissen die Rede ist (vgl. Joh 13, 26–27). In der deutschen …Mehr
„Das Johannesevangelium besagt eindeutig, daß Jesus beim Abendmahl dem Judas einen ‚Bissen‘ gab und ein Bissen ist etwas, was man in den Mund gibt.“
Bereits im Mai 2020, als in anderen Diözesen unter Verweis auf das Coronavirus gegen die Mundkommunion vorgegangen wurde, sagte Don Bux, daß im Johannesevangelium von einem eingetauchten Bissen die Rede ist (vgl. Joh 13, 26–27). In der deutschen Einheitsübersetzung heißt es:

„Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.“
Don Bux dazu:

„Diese Form ist unter den Orientalen und in der Ostkirche noch heute bei der Kommunionspendung üblich. Ein Bissen eingetauchtes Brot kann nicht auf die Hand gegeben werden, sondern nur in den Mund.“