Ein ergreifender Artikel. Alle Eltern sollten ihn lesen, meint Dr. Peter Kasniewski auf OnePeterFive.

"Es ist früh an einem Sonntagmorgen. Die kalte Dunkelheit draußen bietet einen krassen Kontrast zum warmen und reichlich Glanz der Kerzen im Inneren. Die Gemeinde ist nur unsere sechsköpfige Familie – in unserem Wohnzimmer. Aber wir machen es genauso: Stühle, Missale, Glocken und Weihwasser sind bereitgestellt. Mit dem Klingeln beginnt das Asperges. Dieser alte Gesang verströmt einen geheimnisvollen, inbrünstigen, klagenden Klang – ich kann mich nicht erwehren, wie es nur ein skandierten Asperges braucht, um mich sofort an die traditionelle lateinische Messe zu binden.

"Dann knien alle hin, mit Ausnahme eines pummeligen Zweijährigen, der sicher bei seiner Mutter weilt. Die Gebete Judica Me Deus, Confiteor, Introitus und eine große Auswahl von Gebeten und Lesungen folgen in der Reihenfolge, alles mit ihrem eigenen Rhythmus, ihrem Zweck und Segen.

Endlich ist es Zeit für die heilige Kommunion. Heilige Kommunion kann natürlich in diesem Rahmen nicht stattfinden. Wie es Bischof Athanasius Schneider einst erlebt hat, so ist es jetzt. Es wird eine geistliche Kommunion geben, gefolgt von den letzten Gebeten und einem Rosenkranz. Damit ist wieder ein Sonntagmorgen abgeschlossen, ein rettender Kaffee und Donuts, danach in der Küche.

"Ja, dies ist zu einer wöchentlichen Tradition in meinem Haus geworden, auch ohne COVID-Beschränkungen für die Messe... Ich sollte hinzufügen: ja, wir besuchen Samstagabends eine Novus Ordo-Messe, um die Eucharistie zu empfangen – eine Messe, in der es zum Glück keinen Chor gibt, der eine neue Kirche für uns singt. Allerdings hat sich die "trockene Messe" am Sonntagmorgen in unserem Haus verankert und wird geschätzt. Es mag alles sein, was wir im Moment an traditioneller lateinischer Messe haben – halt so erbärmlich wie die Kirche gerade ist –, aber ich glaube, dass Gott dadurch reichlich Segen gewährt. "