Estland: Innenminister Lauri Läänemets (SDE) wird dem Parlament vorschlagen, das in Moskau ansässige orthodoxe Patriarchat zu einer terroristischen Organisation zu erklären, sagte der Minister am Donnerstag.

Die Estnische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (MPEÕK) ist dem Moskauer Patriarchat unterstellt, soll aber nicht in gleicher Weise eingestuft werden.

In einem Gespräch mit der ETV-Politiksendung "Esimene stuudio" sagte Läänemets, das Ziel sei letztlich, die Aktivitäten des Moskauer Patriarchats in Estland zu verbieten.

Auf einer Pressekonferenz Anfang dieser Woche sagte ein Vertreter des MPEÕK, die Organisation sei weder dem Moskauer Patriarchat noch Patriarch Kirill direkt unterstellt und könne daher nicht für dessen Unterstützungserklärungen für den Krieg Russlands in der Ukraine verantwortlich gemacht werden. Läänemets erklärte gegenüber "Esimene stuudio", dass er als Innenminister aufgrund der Erkenntnisse seines Ministeriums und einer aktuellen Einschätzung des Dienstes für innere Sicherheit (ISS) keine andere Wahl habe, als zu handeln, um die Verbindungen zwischen dem MPEÕK und dem Moskauer Patriarchen zu kappen.

"In Anbetracht des Gesamtzusammenhangs habe ich als Innenminister keine andere Wahl, als dem Riigikogu [Parlament] vorzuschlagen, die Aktivitäten des Patriarchats in Moskau als terroristische [Organisation] und Unterstützung des Terrorismus zu deklarieren, so dass der Innenminister vor Gericht gehen und die Beendigung der Aktivitäten dieser kirchlichen Organisation, die hier tätig ist, vorschlagen kann", sagte er.

"Dies wird keine Auswirkungen auf die Gemeinden haben, und es bedeutet nicht, dass Kirchen geschlossen werden, aber es bedeutet, dass die Verbindung zu Moskau gekappt wird", fuhr Läänemets fort. (...)