Kardinal Marx kritisiert Weltbild-Verlag
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Marx erinnerte daran, dass im 8. Jahrhundert durch Missionare wie den Heiligen Bonifatius und auch durch den Heiligen Korbinian das Licht des Evangliums nach dunklen Jahrhunderten des Niedergangs neu nach Europa kam und lebendig blieb: „Mit der Botschaft Christi kam das Bild vom Menschen, der Würde, der Gottebenbildlichkeit auf den Kontinent.“ Der Prozess, dass das Evangelium in die Herzen der Menschen und in ihr Handeln eindringen müsse, sei bis heute nicht abgeschlossen.
Europa brauche Ermunterung, ebenso stelle sich aber die Frage, ob nicht auch die Kirche erschöpft sei. Papst Benedikt XVI. habe bei seiner Pilgerreise durch Deutschland im September zur Erneuerung aufgefordert. „Er will uns sagen: Ihr könnt als Christen Euren Weg nur aufnehmen, wenn Ihr Euch auf das Euch Geschenkte besinnt. Passt auf, dass Ihr die Ziele nicht mit den Mitteln verwechselt“, so der Kardinal. Er verglich dies damit, dass beispielsweise die Politik ihr Handeln nicht rein an den Finanzmärkten ausrichten dürfe.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen um das kircheneigene Verlagsunternehmen Weltbild sagte Marx: „Wir können noch so große Medienkonzerne haben – wenn sie nicht das Ziel haben, das Evangelium zu verkünden, geht es in die falsche Richtung.“
Mit Blick auf den von ihm begonnenen Reformprozess in der Erzdiözese München und Freising erklärte Marx, die Kirche sei gefragt, den Zugang zum Glauben neu zu eröffnen. Er warnte davor, die Krise der Kirche nur als Marketingproblem zu diskutieren. „Es geht darum: Warum glauben wir an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.“