Weltbild-Geschäftsführer räumt Versäumnisse ein

(gloria.tv/ KNA) Der Geschäftsführer der Verlagsgruppe Weltbild, Carel Halff, hat die Verantwortung für den Weltbild-Erotik-Skandal übernommen. «Ich nehme das sehr ernst, es ist ein sehr schmerzhafter Moment», sagte Halff der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Augsburg. Gleichzeitig verwies er darauf, dass ein allgemeiner Buchhandel in der Größe und Komplexität von Weltbild immer Titel vertreiben werde, «die nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen».

Eine eindeutige und klare Grenzziehung sei nicht möglich, erklärte der Geschäftsführer. Darüber sei in den Sitzungen von Aufsichtsrat und Gesellschaftern immer wieder diskutiert worden. Insofern sei es keine «völlig neue und unerwartete Situation» gewesen.

Halff räumte ein, dass die Geschäftsführung kein besonderes Augenmerk auf problematische, teilweise pornografische Inhalte gehabt habe. «Wer sucht bitte bei Weltbild nach diesen Titeln?» Er bedaure zutiefst, «dass durch einzelne Internetangebote, mögen sie wirtschaftlich noch so unbedeutend gewesen sein, die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und der Gesellschafter gelitten hat». Nun gelte es, einen neuen und geeigneten Inhaber für das Unternehmen zu suchen.
Dies werde angesichts der Komplexität von Weltbild nicht innerhalb von ein paar Wochen gelingen. Der Zeitraum werde «eher bei 18 als bei 12 Monaten» liegen.

Im Vergleich zum Jahr 2008, als bereits ein Verkauf diskutiert worden war, habe sich die Lage verändert, so der Manager. Weltbild und Hugendubel seien zwei starke Marken, die Verlagsgruppe im Internethandel nach Amazon die Nummer zwei auf dem Markt. Auch im Bereich von E-Books sei sein Haus führend, so Halff, der von einer «guten Ausgangssituation» sprach.

Halff betonte die von den Gesellschaftern gewünschten «kirchlichen und sozialen Implikationen» eines Weltbild-Verkaufs. Deshalb kämen «sicherlich andere Weltanschauungsgemeinschaften nicht als Käufer in Frage». Auch Finanzinvestoren, die Weltbild ohne Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter erwerben wollten, erteilte der Geschäftsführer eine Absage. Spekulationen, die Verlagshäuser Bertelsmann, Burda oder Holtzbrinck seien mögliche Käufer, entbehrten jeder Grundlage.

Es sei «angebracht, mit Demut dankbar zu sein für die großartige Zeit der Eigentümerschaft der katholischen Kirche», betonte der Geschäftsführer. Mitarbeiter und Geschäftsführung wüssten das Engagement zu schätzen. Ohne die Gesellschafter wäre der Auf- und Ausbau des Unternehmens so nicht möglich gewesen.
Galahad
@Gleichzeitig verwies er darauf, dass ein allgemeiner Buchhandel in der Größe und Komplexität von Weltbild immer Titel vertreiben werde, «die nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen».
Ja dann kann er sich aber halt auch nicht "katholisch" nennen. Ganz einfache Kiste. Oder?
🤨 😁 🤦Mehr
@Gleichzeitig verwies er darauf, dass ein allgemeiner Buchhandel in der Größe und Komplexität von Weltbild immer Titel vertreiben werde, «die nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen».

Ja dann kann er sich aber halt auch nicht "katholisch" nennen. Ganz einfache Kiste. Oder?
🤨 😁 🤦
Salutator
Sehr geehrter Herr Halff,
wenn Sie mit ihren Mitarbeitern nicht sicherstellen können, dass der Verlag nur Artikel verkauft, die den strengen moralischen Anforderungen der Hl. Kirche entsprechen, dürfen Sie ihr Amt zur Leitung des Verlags nicht wahrnehmen.
Seit Jahren wird ihr Verlag wegen dessen Vertriebsverhalten ermahnend angesprochen - auch von mir, doch nichts passierte. Die Anworten aus ihrem …Mehr
Sehr geehrter Herr Halff,

wenn Sie mit ihren Mitarbeitern nicht sicherstellen können, dass der Verlag nur Artikel verkauft, die den strengen moralischen Anforderungen der Hl. Kirche entsprechen, dürfen Sie ihr Amt zur Leitung des Verlags nicht wahrnehmen.

Seit Jahren wird ihr Verlag wegen dessen Vertriebsverhalten ermahnend angesprochen - auch von mir, doch nichts passierte. Die Anworten aus ihrem Haus waren arrogant abweisend. Niemand kann sagen, dass aus Versehen einige Schmuddelstücke im Sortiment waren. Ihr Sortiment ist zum großen Teil und absichtlich, möchte ich sagen, nicht in Einklang mit der strengen Morallehre der Hl. Kirche - und das ganz offensichtlich.

Der Verlag gehört jetzt ganz einfach komplett geschlossen, denn die Kirche darf sich auch nicht durch den Verkauf einer Schmutzschleuder schuldig machen.
elisabethvonthüringen
Wer sucht bei Weltbild bitte nach diesen Titeln? Bitte...
Der Mann hat sie wohl nicht mehr alle...die Titel brauch man nicht suchen, die springen einen ja an.!!
Jedenfalls bin ich der Bloggerszene und kath.net sehr dankbar für den GUTEN Kampf, dass dieses Kapitel abgeschlossen worden ist...es stimmt also doch:das Jahr 2011 ist das Jahr der Reinigung und Läuterung, schauen wir mal, was noch alles …Mehr
Wer sucht bei Weltbild bitte nach diesen Titeln? Bitte...
Der Mann hat sie wohl nicht mehr alle...die Titel brauch man nicht suchen, die springen einen ja an.!!

Jedenfalls bin ich der Bloggerszene und kath.net sehr dankbar für den GUTEN Kampf, dass dieses Kapitel abgeschlossen worden ist...es stimmt also doch:das Jahr 2011 ist das Jahr der Reinigung und Läuterung, schauen wir mal, was noch alles kommt!

Weltbildverlagsanteile werden verkauft

Hier das Dokument der DBK

Ein bisschen mehr Selbstkritik statt Rückzugskritik an der katholischen Presse, die beharrlich den Skandal nicht unter den Teppich gekehrt werden ließ, wäre natürlich schön gewesen.

Mein Dank gilt all denen, die trotz sehr unfreundlichen Beleidigungen und Unterstellungen (à la "verklemmte Fundamentalisten") dafür gesorgt haben, dass die unglückselige Situation mit dem Weltbildverlag so nicht weiter bestehen kann.

Und besser eine Einsicht mit Grollen als entschlossene Uneinsichtigkeit. Auch wenn es natürlich ein besseres Bild abgegeben hätte, in Demut dazu zu stehen, dass durch allerlei Unterlassungen da ein großes Ärgernis geschaffen wurde anstatt schmollend noch einmal nach den bösen Aufdeckern zu schlagen und damit den Eindruck zu erwecken, dass die Tat nicht so ganz aus innerer Überzeugung sondern wegen des mittlerweile internationalen Kopfschüttelns über die Zustände in der deutschen katholischen Kirche erfolgt.

Jedenfalls: Deo gratias, dass man sich dazu durchgerungen hat, einen klaren Schnitt zu machen.