Weltbild-Geschäftsführer räumt Versäumnisse ein
![](https://seedus2043.gloriatv.net/storage1/0kipiuqlng8rxph3tl4af6yyibxmdji3n8iwc6w.webp?scale=on&secure=WWWxDeqfW2m8m6rPzzeFNg&expires=1719533972)
Eine eindeutige und klare Grenzziehung sei nicht möglich, erklärte der Geschäftsführer. Darüber sei in den Sitzungen von Aufsichtsrat und Gesellschaftern immer wieder diskutiert worden. Insofern sei es keine «völlig neue und unerwartete Situation» gewesen.
Halff räumte ein, dass die Geschäftsführung kein besonderes Augenmerk auf problematische, teilweise pornografische Inhalte gehabt habe. «Wer sucht bitte bei Weltbild nach diesen Titeln?» Er bedaure zutiefst, «dass durch einzelne Internetangebote, mögen sie wirtschaftlich noch so unbedeutend gewesen sein, die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und der Gesellschafter gelitten hat». Nun gelte es, einen neuen und geeigneten Inhaber für das Unternehmen zu suchen.
Dies werde angesichts der Komplexität von Weltbild nicht innerhalb von ein paar Wochen gelingen. Der Zeitraum werde «eher bei 18 als bei 12 Monaten» liegen.
Im Vergleich zum Jahr 2008, als bereits ein Verkauf diskutiert worden war, habe sich die Lage verändert, so der Manager. Weltbild und Hugendubel seien zwei starke Marken, die Verlagsgruppe im Internethandel nach Amazon die Nummer zwei auf dem Markt. Auch im Bereich von E-Books sei sein Haus führend, so Halff, der von einer «guten Ausgangssituation» sprach.
Halff betonte die von den Gesellschaftern gewünschten «kirchlichen und sozialen Implikationen» eines Weltbild-Verkaufs. Deshalb kämen «sicherlich andere Weltanschauungsgemeinschaften nicht als Käufer in Frage». Auch Finanzinvestoren, die Weltbild ohne Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter erwerben wollten, erteilte der Geschäftsführer eine Absage. Spekulationen, die Verlagshäuser Bertelsmann, Burda oder Holtzbrinck seien mögliche Käufer, entbehrten jeder Grundlage.
Es sei «angebracht, mit Demut dankbar zu sein für die großartige Zeit der Eigentümerschaft der katholischen Kirche», betonte der Geschäftsführer. Mitarbeiter und Geschäftsführung wüssten das Engagement zu schätzen. Ohne die Gesellschafter wäre der Auf- und Ausbau des Unternehmens so nicht möglich gewesen.