Tina 13
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Der Weihnachtsabend - 4. Teil - Antons fernere Geschichte (Eine Weihnachtsgeschichte)

Von Christoph von Schmid Der Weihnachtsabend 4. Antons fernere Geschichte Eines Tages schickte der Förster den Anton mit einem Paar Schnepfen in das benachbarte fürstliche Jagdschloss Felseck. Der …Mehr
Von Christoph von Schmid
Der Weihnachtsabend
4. Antons fernere Geschichte
Eines Tages schickte der Förster den Anton mit einem Paar Schnepfen in das benachbarte fürstliche Jagdschloss Felseck. Der Verwalter hatte eben einen Gast und wollte ihn damit bewirten. Anton kam unterwegs an einem Wasserfalle vorbei, der zwischen schwarzgrünen Tannen, weiß wie Schnee, von einem hohen Felsen herabstürzte. Nicht weit davon saß ein fremder Herr in einem dunkelblauen Kleide, der den Wasserfall abzeichnete. Anton ging hin, schaute über die Schulter des Fremden auf das Blatt, und konnte sich nicht enthalten, laut zu rufen: "O wie schön! Ja, das heißt gemalt!" Er bat um Erlaubnis, das schöne Gemälde näher besehen zu dürfen, und erhielt sie. "Mir ist's," sagte er, indem er es betrachtete, "als wäre das Blatt da ein Spiegel, in dem sich der Wasserfall, nebst Felsen und Bäumen aus dem gespaltenen Felsen hervor schießt und wie schön sich der weiße Schaum unten zwischen den bemoosten Steinen kräuselt! Wie …Mehr
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27 - Geschichten rund um Weihnachten.
Eine Sammlung weihnachtlicher ERzählungen und wahrer BegebenheitenMehr
27 - Geschichten rund um Weihnachten.

Eine Sammlung weihnachtlicher ERzählungen und wahrer Begebenheiten
Tina 13
„Die Försterin sagte mit Augen voller Tränen: "Anton! Sieh diese meine rot geweinten Augen, diese meine nassen Wangen! Um dieser Tränen willen bleibe Gott ergeben, gut und rechtschaffen. Gedenke dieser Tränen, wenn du in Versuchung kommst, Böses zu tun. Bisher hast du uns nur Freude gemacht, betrübe uns nie. So herzlich ich jetzt weine, so fühle ich dabei doch vielen Trost! Aber wenn wir je etwas …Mehr
„Die Försterin sagte mit Augen voller Tränen: "Anton! Sieh diese meine rot geweinten Augen, diese meine nassen Wangen! Um dieser Tränen willen bleibe Gott ergeben, gut und rechtschaffen. Gedenke dieser Tränen, wenn du in Versuchung kommst, Böses zu tun. Bisher hast du uns nur Freude gemacht, betrübe uns nie. So herzlich ich jetzt weine, so fühle ich dabei doch vielen Trost! Aber wenn wir je etwas Unrechtes von dir hören sollten, dann würde ich und wir alle, die bittersten Tränen weinen. Vergiss unserer treuherzigen, väterlichen und mütterlichen Ermahnungen - und der letzten Ermahnung deiner seligen Mutter - in deinem Leben nicht, und lebe wohl."
Tina 13
„Am Ende der Mahlzeit nahm der Förster sein Glas und sagte: "Nun, Anton, stoß an - auf eine glückliche Wanderschaft und ein fröhliches Wiedersehen!" "Das gebe Gott!" sagte die Försterin, stieß an und trank ein klein wenig. Christian, Katharine und Luise stießen auch mit an. Allen standen die Tränen in den Augen. Anton war am gerührtesten. Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und sagte: …Mehr
„Am Ende der Mahlzeit nahm der Förster sein Glas und sagte: "Nun, Anton, stoß an - auf eine glückliche Wanderschaft und ein fröhliches Wiedersehen!" "Das gebe Gott!" sagte die Försterin, stieß an und trank ein klein wenig. Christian, Katharine und Luise stießen auch mit an. Allen standen die Tränen in den Augen. Anton war am gerührtesten. Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und sagte: "O meine liebsten Eltern, wie vielen Dank bin ich Ihnen schuldig! Was wäre ich ohne Sie! Ach, ewig kann ich es Ihnen nicht vergelten, was Sie an mir getan haben. Gott wolle Ihr Vergelter sein! Er wolle mich einst in den Stand setzen, für das unaussprechliche viele Gute, das sie an mir taten, Ihnen und meinen lieben Geschwistern meinen Dank durch die Tat zu bezeigen."
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13
„Eines Tages schickte der Förster den Anton mit einem Paar Schnepfen in das benachbarte fürstliche Jagdschloss Felseck. Der Verwalter hatte eben einen Gast und wollte ihn damit bewirten. Anton kam unterwegs an einem Wasserfalle vorbei, der zwischen schwarzgrünen Tannen, weiß wie Schnee, von einem hohen Felsen herabstürzte. Nicht weit davon saß ein fremder Herr in einem dunkelblauen Kleide, der …Mehr
„Eines Tages schickte der Förster den Anton mit einem Paar Schnepfen in das benachbarte fürstliche Jagdschloss Felseck. Der Verwalter hatte eben einen Gast und wollte ihn damit bewirten. Anton kam unterwegs an einem Wasserfalle vorbei, der zwischen schwarzgrünen Tannen, weiß wie Schnee, von einem hohen Felsen herabstürzte. Nicht weit davon saß ein fremder Herr in einem dunkelblauen Kleide, der den Wasserfall abzeichnete. Anton ging hin, schaute über die Schulter des Fremden auf das Blatt, und konnte sich nicht enthalten, laut zu rufen: "O wie schön! Ja, das heißt gemalt!" Er bat um Erlaubnis, das schöne Gemälde näher besehen zu dürfen, und erhielt sie. "Mir ist's," sagte er, indem er es betrachtete, "als wäre das Blatt da ein Spiegel, in dem sich der Wasserfall, nebst Felsen und Bäumen aus dem gespaltenen Felsen hervor schießt und wie schön sich der weiße Schaum unten zwischen den bemoosten Steinen kräuselt! Wie frisch und grün das zarte Moos an diesem Steine da ist! Man meint, man könne es wegrupfen. Wie keck diese rauen Tannen empor starren! Und da haben Sie überdies noch einen Hirsch hergemalt, der aus dem Bache trinkt. Wie leicht der auf den Füßen steht! Man sieht es ihm an, wie flüchtig er über Stock und Stein wegfetzen kann. Die Hirsche, die ich male, stehen so lahm da, als wollten sie alle Augenblicke umfallen. Ich weiß kein rechtes Leben in sie hinein zu bringen." Der Maler hatte an den ungeheuchelten Lobsprüchen des Knaben und noch mehr an dessen Gefühl für Kunst ein großes Wohlgefallen. Er sagte lächelnd: "Du bist also, wie ich merke, auch ein kleiner Maler?" "Ach," sagte Anton, "bisher meinte ich wohl gar, ich sei kein kleiner, sondern ein großer Maler. Jetzt sehe ich aber wohl, dass ich gar keiner bin." Der Maler sagte: "Ich wünschte deine Malereien doch zu sehen. Ich werde dich nächstens besuchen, und da musst du sie mir zeigen. Wer sind deine Eltern und wo bist du zu Hause?" "Ach," sprach Anton, "ich bin ein armer Waisenknabe. Der Herr Förster Grünewald hat mich aber an Kindesstatt angenommen."