Eugenia-Sarto
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Der unendlich vollkommene Gott braucht seine Geschöpfe nicht. Er hat sie zu seiner Verherrlichung frei erschaffen.

Die katholische Lehre über die Freiheit der göttlichen Schöpfungstätigkeit.

Gottes Wille unterstand keinerlei Notwendigkeit, eine Welt zu erschaffen. De fide.

Die Kirche lehrt die unumschränkte und allseitige Freiheit Gottes im Erschaffen der Dinge.
Gott konnte schaffen und nicht erschaffen, wie er es wollte.
Der Grund hierfür liegt in der unendlichen Vollkommenheit und Seligkeit Gottes.
Nichts kann ihm Gewalt antun, nichts seine Vollkommenheit ergänzen.

Er bedarf der Welt absolut nicht.

Die Annahme, dass die sittlichen Vollkommenheiten Gottes, besonders seine Liebe, Güte und Heiligkeit, ihn zur Weltschöpfung genötigt hätten, ist unrichtig. Er mag schaffen oder nicht, in jedem Fall ist sein Wollen unendlich heilig und gut.
Denn es schliesst das reinste Wollen der eigenen göttlichen Wesenheit ein, und eben dadurch ist er unendlich vollkommen.

Hätte Gott kein Ding erschaffen wollen, so würde dieser Entschluss weder dem Sein noch der sittlichen Güte nach im geringsten von seinem Entschluss, die Welt zu erschaffen, unterschieden haben. ...
Keine Welt, sie mag noch so gut sein, keine noch so grosse Verherrlichung, welche die Schöpfung ihm bereiten könnte, ist imstande, seine Güte und Seligkeit auch nur im geringsten zu erhöhen.

Gott hat die Welt zu seiner Verherrlichung erschaffen. De fide.

Die hl. Schrift bezeugt, dass Gott alles in Liebe erschaffen hat. Gottes Liebe ist aber wirksam in der Spendung von Wohltaten.
Alle Grosstaten Gottes in der Erschaffung der Dinge haben seine Verherrlichung zum Endzweck. Er selbst ist das Endziel aller Dinge.
Darum verkündet die ganze Schöpfung seine Herrlichkeit und sind insbesondere die Vernunftwesen ihm Lob und Preis schuldig.

Ego sum alpha et omega, principium et finis.(Ich bin das Alpha und Omega, der Anfang und das Ende).
Quoniam ex ipso et per ipsum et in ipso sunt omnia.( Denn aus ihm und durch ihn und in ihm ist alles).

Quelle. Katholische Dogmatik, Diekamp-Jüssen