Anders-katholisch – noch römisch-katholisch? Synodaler Weg in der Sackgasse

Von Clara Steinbrecher, Maria 1.0

"Jetzt erst recht! Von Rom lassen wir uns nichts vorschreiben!" So oder ähnlich lässt sich das Verhalten vieler deutscher Bischöfe und synodaler Laien-Vertreter nach dem Ad limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom im November beschreiben. Bei dieser Gelegenheit konnten sie Einblicke in den bisherigen Stand des sog. "Synodalen Weges" geben und der Hl. Stuhl gab darauf auch eine Antwort, in Gestalt der Kurienkardinäle Ladaria (Dikasterium für die Glaubenslehre) und Ouellet (Dikasterium für die Bischöfe). Beide Stellungnahmen scheuen sich nicht, Bedenken gegen diverse Vorhaben des "Synodalen Weges" vorzubringen und rote Linien festzuschreiben bis hin zum Vorschlag eines Moratoriums, der aber bei der Mehrheit der deutschen Bischöfe erwartungsgemäß keine Zustimmung fand. Nichtsdestotrotz hindert das weder einen Teil des deutschen Episkopats, noch Irme Stetter-Karp, weiter auf ihre Reformanliegen zu pochen und römische Einwände zu ignorieren.

Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) freut sich, dass die "Basta-Kommunikation" keinen Erfolg hatte und dass es am deutschen Reformprozess festzuhalten gelte.[1] Der DBK-Vorsitzende und Bischof von Limburg Georg Bätzing fordert weiterhin, "die Zugänge zum kirchlichen Amt müssen geebnet werden"[2] und die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp, betont, "dass das Rad nicht zurückgedreht werden könne"[3], warnt vor einer "Reform-Bremse"[4] und bezeichnet es als „einfach dreist, wie die vatikanischen Behörden (…) sich grundlegenden Reformen der Kirche verweigerten“[5]. Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller beschimpft Papst Franziskus gar als „peronistischen Populisten“, der die intellektuelle Theologie der Deutschen verachte.[6] Über dienstrechtliche Konsequenzen für den Lehrstuhlinhaber ist nichts bekannt. Kritische Stimmen aus der DBK, wie die des Bischofs von Passau, Stefan Oster, dass die römischen Interventionen berücksichtigt werden müssten und die Feststellung, dass wesentliche Aspekte des Evangeliums nicht mit der heutigen Gesellschaft kompatibel seien[7], werden dagegen von der breiten Mehrheit der deutschen Bischöfe ignoriert oder gar skandalisiert.

Dabei kommt es aber offenbar darauf an, wer den "Skandal" verursacht. Steht man auf der "richtigen" Seite, der Seite des Synodalpräsidiums, gelten alle Ansprüche an Aufrichtigkeit und Konsequenz nicht mehr. Gegen Erzbischof Woelki ist eine regelrechte Treibjagd ausgebrochen, mit dem Ziel, eine kritische Stimme loszuwerden. Gleichzeitig sperrt sich das Mitglied des Synodal-Präsidiums, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück), gegen Forderungen, den Amtsverzicht anzubieten, obwohl nun eine Studie der Universität Osnabrück zu sexualisierter Gewalt ihm den Vorwurf macht, in wenigstens zehn (!) Fällen sexuellen Missbrauchs unzureichend gehandelt zu haben, was Bode nebenbei ziemlich unglücklich mit "nur zehn Fälle" kommentierte[8], während Erzbischof Woelki von jeglichem Vorwurf des nachlässigen Umgangs mit Missbrauchstätern entlastet wurde[9]. Hier wird völlig ungeniert zweierlei Maß angelegt. Woelki, der staatlicherseits entlastet wurde, hat sein Amt zur Verfügung zu stellen, aber Bode, dessen säumiges Verhalten in mehreren Fällen festgestellt wurde, sieht hierzu keine Notwendigkeit. Seine Begründung, "Vertrauen wieder aufbauen zu wollen"[10], wird von den Mit-Synodalen vielmehr unhinterfragt goutiert. Quod licet Iovi, non licet bovi? Wie glaubwürdig ist also ein Synodaler Weg, der ja als Antwort auf die MHG-Studie ins Leben gerufen wurde, wenn er in seinem Präsidium ausgerechnet einen im Umgang mit Missbrauchsfragen schwer belasteten Bischof und eine Co-Präsidentin im Amt belässt, die sich unverändert für eine bundesweite Verfügbarkeit von Abtreibungskliniken ausspricht? Offensichtlich bemisst sich Haltung in diesem Kreis vor allem am Grad der Nähe zu den „anders-katholischen“ Forderungen des Synodalen Weges.

In diesen Forderungen geht es letztlich um eine Änderung der Lehre, um die Schaffung einer "Kirche", die losgelöst vom übrigen mystischen Leib Christi ist. Bischof Bätzings Vision von "Wir wollen katholisch sein, aber eben anders katholisch"[11] ist daher ein Wunschtraum, der niemals wahr werden kann und auch nicht darf, wenn der Graben zwischen katholischer Kirche in Deutschland und Weltkirche nicht noch mehr vertieft werden soll! Bätzing und seine Synodalpräsiden müssen sich vielmehr fragen lassen, wie weit ihr „anders-katholischer“ Weg noch römisch-katholisch ist.

Und weiter: Wie glaubwürdig sind bzw. wie verzweifelt müssen also Bischöfe und ihre synodalen Mitstreiter sein, die, jenseits aller diplomatischen Formeln, in dem Wissen aus Rom zurückkommen, dass keine der Kernforderungen des deutschen Synodalen Weges das Ende des weltsynodalen Prozesses 2023/24 überleben wird und die die deutschen Katholiken dennoch wider besseren Wissens mit Durchhalteparolen füttern, weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Das erwartbare Scheitern des deutschen Synodalen Weges? Da hilft auch der Versuch, Alliierte im Ausland zu gewinnen nichts! Sollte das erschreckende Ausmaß an Polemik und Respektlosigkeit bestimmter Laien-Vertretern des Synodalen Weges gegenüber dem Heiligen Vater und den römischen Dikasterien hier als Maßstab für den Grad der Verzweiflung herangezogen werden, muss diese riesig sein!

Wenn so das angekündigte „Erwartungsmanagement“ des Bischofs Bätzing aussieht, wird die Zeit bis zum Ende des weltsynodalen Weges für die katholische Kirche in Deutschland eine verlorene Zeit werden - eine Zeit, die doch dringend für wirkliche Reformen gebraucht wird! Der Heilige Vater hat nicht umsonst zum wiederholten Male, und auch beim Ad-limina Besuch der deutschen Bischöfe, auf sein Schreiben an die deutschen Katholiken aus dem Sommer 2019 verwiesen! Dieses ist Vor- und Aufgabe für alle Verantwortungsträger in der katholischen Kirche in Deutschland – besonders aber für ihre Hirten, die Bischöfe!

Wir fordern von den Bischöfen Deutschlands, daher treu und unverkürzt am Glaubensgut, das nicht vergeht, festzuhalten und in Einheit mit dem Heiligen Vater für dessen Ausbreitung in Gesellschaft und Welt einzutreten.

Pressebild: SynodalerWeg.de

[1] Bischof Overbeck rügt römische "Basta-Kommunikation" vom 28.11.2022.
[2] Bischof Bätzing wirbt für Stärkung der Rolle von Frauen vom 25.11.2022.
[3] Stetter-Karp setzt weiter auf Synodalen Weg in Deutschland vom 22.11.2022.
[4] Stetter-Karp weist "Fundamentalkritik" an Reformweg zurück vom 19.11.2022.
[5] Synodaler Weg: Zdk-Präsidentin: Vatikan „einfach dreist“ vom 09.12.2022.
[6] Kirchenrechtler: Papst Franziskus "verachtet" die Kirche in Deutschland vom 19.11.2022.
[7] Bischof Oster sieht Skepsis in Rom zu deutschen Reformideen vom 19.11.2022.
[8] Jugendliche nach Gespräch mit Bischof Bode irritiert vom 30.11.2022.
[9] Wegen Umgang mit Missbrauchstäter: Keine Ermittlungen gegen Kölner Kardinal Woelki vom 13.07.2022.
[10] Missbrauch: Vertrauen in Osnabrücker Bischof Bode tief erschüttert vom 08.12.2022.
[11] „Anders katholisch sein“ vom 19.11.2022.
Theresia Katharina
@Santa Cruz Bätzing war aber zu Zeiten von Papst Benedikt XVI im Amt als Wolf im Schafspelz nicht erkennbar. Ansonsten gebe ich Ihnen recht, besonders an Ihrem Kommentar: Bätzing sollte nun endlich anerkennen, dass sein synodaler Weg gescheitert ist, weil er außerhalb der katholischen Lehre steht. Irme Stetter-Karp sollte sofort zurücktreten. Sie ist eine Häretikerin und schon längst exkommuniziert …Mehr
@Santa Cruz Bätzing war aber zu Zeiten von Papst Benedikt XVI im Amt als Wolf im Schafspelz nicht erkennbar. Ansonsten gebe ich Ihnen recht, besonders an Ihrem Kommentar: Bätzing sollte nun endlich anerkennen, dass sein synodaler Weg gescheitert ist, weil er außerhalb der katholischen Lehre steht. Irme Stetter-Karp sollte sofort zurücktreten. Sie ist eine Häretikerin und schon längst exkommuniziert durch ihre Forderung von Abtreibungskliniken.
ingrid kaletka
Rom hat selbst häretische Ziele wie die angebliche Gleichheit der Religionen - die "Gleichheit der Religionen" ist NICHT gottgewollt. Gottgewollt ist die Rückkehr zum HEILIGSTEN HERZEN JESU DURCH DAS UNBEFLECKTE HERZ MARIENS.
Stelzer
Stimmt , deshalb ist Bätzing so hoffnungsvoll zum Papa gerannt, der erstens den Koch bestrafen sollte für seine klugen Worte, die Bätzing halt nicht verstanden hat. Und dann erwartete er volle Zustimmung. Ja man denkt und Gott lacht
Lisi Sterndorfer
Mir graut davor:
In den Synodalen Ausschuss wurden am 9.12.2022 folgende 27 Mitglieder des ZdK gewählt:
• Dr. Karlies Abmeier
• Martin Buhl
• Stefan Buttgereit
• Dr. Stefan Eschbach
• Dr. Maria Flachsbarth
• Christian Gärtner
• Andrea Heim
• Gabriele Klingberg
• Wolfgang Klose
• Prof. Dr. Julia Knop
• Michaela Labudda
• Marcus Leitschuh
• Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl
• Dr. Claudia Lücking …Mehr
Mir graut davor:
In den Synodalen Ausschuss wurden am 9.12.2022 folgende 27 Mitglieder des ZdK gewählt:
• Dr. Karlies Abmeier
• Martin Buhl
• Stefan Buttgereit
• Dr. Stefan Eschbach
• Dr. Maria Flachsbarth
• Christian Gärtner
• Andrea Heim
• Gabriele Klingberg
• Wolfgang Klose
• Prof. Dr. Julia Knop
• Michaela Labudda
• Marcus Leitschuh
• Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl
• Dr. Claudia Lücking-Michel
• Birgit Mock
• Johannes Norpoth
• Katharina Norpoth
• Prof. Dr. Claudia Nothelle
• Gregor Podschun
• Sr. Philippa Rath OSB
• Dr. Ansgar Rieks
• Prof. Dr. Dorothea Sattler
• Prof. Dr. Thomas Söding
• Dr. Irme Stetter-Karp
• Valentina Sudić
• Ulrich Vollmer
• Dr. Barbara Wieland
Stelzer
Ja und irgendwie von Gott und vom Gericht haben die noch nichts gehört. Sogar auf Talkshows hab ich von Atheisten schon respektvolleres gehört. Na ja sie werdens erleben
a.t.m
Und nur weil das Rom der Nach VK II Ära selber von Gott dem Herrn abgefallen ist (so wies es in La Salette vom Himmel angekündigt wurde), so sind diese vom Glauben an Gott dem Herrn und seiner Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche abgefallenen deutschsprachigen "Berufskatholiken" noch immer nicht per Bulle ausgeschlossen worden. Man stelle sich vor die Kirchenväter hätten sich …Mehr
Und nur weil das Rom der Nach VK II Ära selber von Gott dem Herrn abgefallen ist (so wies es in La Salette vom Himmel angekündigt wurde), so sind diese vom Glauben an Gott dem Herrn und seiner Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche abgefallenen deutschsprachigen "Berufskatholiken" noch immer nicht per Bulle ausgeschlossen worden. Man stelle sich vor die Kirchenväter hätten sich früher einen Arius, Orthodoxie Luther, Anglikanern, Altkatholiken gebeugt und hätten deren Glaubenslehre übernommen, so gäbe es eben in der heutigen Zeit die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche Gottes unseres Herrn schon längst nicht mehr. Nur eben bis zum unseligen VK II haben die Bischöfe von Rom den Glauben an Gott dem Herrn und seiner Kirche verteidigt und nicht eben wie die Bischöfe von Rom über und nach dem VK II diese Verraten.

"Lieber ein Ende in Schrecken - als ein Schrecken ohne Ende" und "Liebe eine kleine Heilsbringende Kirche, als eine große Unheil bringende Glaubensgemeinschaft".

Daher sollten wir beten

"Gott unser Herr wir bitten Dich, sorge dafür das sich die innerkirchlichen antikatholischen Irrlehrer und Wölfe in Schafskleidern bekehren, oder sorge dafür das diese Deine Kirche verlassen. Und wenn es dafür nötig ist, so mach aus den längst vorhanden Geistigen Schisma ein Körperliches Schisma, so das Deine geliebte Kirche wieder als das erkannt werden kann was Sie ist, nämlich Deine Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Amen“

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen