Matussek: Missbrauchsdebatte ist antikirchliche Kampagne
(gloria.tv/ KNA) Der Journalist Matthias Matussek hat die Debatte um sexuelle Gewalt gegen Heranwachsende als massiv antikirchlich kritisiert. «Ich halte die Diskussion um Missbrauch für eine der größten Entgleisungen, Verzerrungen und Kirchenkampfkampagnen, die man sich nur vorstellen kann», sagte der «Spiegel»-Autor am Freitag dem Kölner «domradio». «Seit dem Missbrauchsskandal ist jeder, der sich als katholisch outet, pädophilieverdächtig. Und dann wird es Zeit, dass man gegensteuert.» Auch dies habe ihn zu seinem Buch «Das katholische Abenteuer» motiviert.
Matussek verwies darauf, dass 0,1 Prozent der Missbrauchsfälle aus den Reihen der katholischen Kirche stammten. «Also 99,9 Prozent ereignen sich in protestantischen Glaubensgemeinschaften, in Rudervereinen und in erster Linie in den Familien; da ist der größte Skandal», sagte der Publizist. «Die katholische Kirche ist der Blitzableiter für einen eklatanten gesellschaftlichen Missstand, über den nicht mehr gesprochen werden muss.»
In der Kirche werde zu wenig über Glauben und Gott und zu viel über soziale und politische Themen geredet, kritisierte der Katholik.
«Die Deutschen dümpeln in ihrem trübsinnigen Zirkel von missmutigen Denksportlern. Ich finde diese reformkatholischen Stürme im Wasserglas doch relativ lächerlich und ablenkend von unserer eigentlichen Aufgabe, wenn wir in die Kirche gehen», sagte Matussek.
Er plädierte für eine Rückbesinnung der Kirche auf ihre «enorme» Formsprache.
Dass der «Spiegel» für sein Buch ganzseitige Anzeigen mit dem Text «Ohne Glauben geht es nicht» fahren müsse, nannte der Autor «göttliche Ironie». Das Magazin sei «ein antikirchliches Kampfblatt», was er etwa bei seiner Rezension des Papstbuchs von Peter Seewald erlebt habe. Darauf habe ihm der stellvertretende Chefredakteur gesagt, 13 Leute versuchten für den «Spiegel», «dem Papst Verwicklungen in den Missbrauchsskandal nachzuweisen. Da kannst Du doch nicht kommen und den Papst freisprechen!» Ein solches Verständnis von Journalismus als Kampagnenjournalismus halte er für «äußerst primitiv und blöde», sagte Matussek.
Matussek verwies darauf, dass 0,1 Prozent der Missbrauchsfälle aus den Reihen der katholischen Kirche stammten. «Also 99,9 Prozent ereignen sich in protestantischen Glaubensgemeinschaften, in Rudervereinen und in erster Linie in den Familien; da ist der größte Skandal», sagte der Publizist. «Die katholische Kirche ist der Blitzableiter für einen eklatanten gesellschaftlichen Missstand, über den nicht mehr gesprochen werden muss.»
In der Kirche werde zu wenig über Glauben und Gott und zu viel über soziale und politische Themen geredet, kritisierte der Katholik.
«Die Deutschen dümpeln in ihrem trübsinnigen Zirkel von missmutigen Denksportlern. Ich finde diese reformkatholischen Stürme im Wasserglas doch relativ lächerlich und ablenkend von unserer eigentlichen Aufgabe, wenn wir in die Kirche gehen», sagte Matussek.
Er plädierte für eine Rückbesinnung der Kirche auf ihre «enorme» Formsprache.
Dass der «Spiegel» für sein Buch ganzseitige Anzeigen mit dem Text «Ohne Glauben geht es nicht» fahren müsse, nannte der Autor «göttliche Ironie». Das Magazin sei «ein antikirchliches Kampfblatt», was er etwa bei seiner Rezension des Papstbuchs von Peter Seewald erlebt habe. Darauf habe ihm der stellvertretende Chefredakteur gesagt, 13 Leute versuchten für den «Spiegel», «dem Papst Verwicklungen in den Missbrauchsskandal nachzuweisen. Da kannst Du doch nicht kommen und den Papst freisprechen!» Ein solches Verständnis von Journalismus als Kampagnenjournalismus halte er für «äußerst primitiv und blöde», sagte Matussek.