Der Altar der Wahrheit erfordert kein menschliches Opfer*

Franziskus verkündete feierlich von oben herab: "Erzbischof Michel Aupetit musste nicht gehen, weil er für schuldig befunden wurde, sondern weil Klatsch und Tratsch seinen Ruf ruiniert hatten".

Dies geschah bereits mit Kardinal Philippe Barbarin [OMS], der von jeglichem Vorwurf der Vertuschung von Missbrauch freigesprochen wurde und dennoch zum Rücktritt gezwungen wurde, um den guten Ruf seiner Erzdiözese zu retten.

Das Gleiche geschah mit Kardinal George Pell [OMS], der nach Australien zurückkehrte, um "seinen Namen zu rehabilitieren" und von seinen Ämtern in der Kurie entfernt wurde.

Ebenso erging es Kardinal Rainer Woelki, dem Erzbischof von Köln, der von den Medien in den Dreck gezogen wurde, weil er die Ergebnisse eines ersten Missbrauchsberichts in Frage gestellt hatte.

Vergessen wir nicht den Fall der chilenischen Bischöfe. Die Absichten von Franziskus sind wahrscheinlich die besten der Welt, aber die Tatsache, dass er offen gesagt hat, dass er einen Bischof auf dem Altar der Heuchelei geopfert hat, kann nur Fragen aufwerfen.

Der Altar der Wahrheit hingegen fordert uns auf, Gerechtigkeit zu üben und zu leben, er verlangt keine Menschenopfer.

*Auszug aus Specola (InfoVaticana.com, 15. Dezember)