Synodaler "Buß"-Akt klagt verdeckt den katholischen Glauben an
Das öffentliche Bekenntnis konkreter Verfehlungen hat der sowjetische und chinesische Kommunismus im 20. Jahrhundert erfunden. Öffentliche Kritik an einzelnen Personen führte zu deren peinlicher „Selbstkritik“. Die Folge konnte Folter zur „Besserung“ sein. „Kritik und Selbstkritik“ als Mittel zur Reinerhaltung der kommunistischen Lehre.
Der Bußakt am 1. Oktober 2024 im Petersdom zur Eröffnung der „Synode über Synodalität“ ahmte die kommunistische „Kritik und Selbstkritik“ nach und verfolgte einen politischen Zweck.
ERSTENS:
In seiner Rede übt Papst Franziskus Kritik, die die ganze Welt hören soll.
Denn er sagt zu Beginn des Bußaktes: „Ich wollte die Bitten um Vergebung, die von einigen Kardinälen verlesen worden sind, formulieren, weil es notwendig war, unsere großen Sünden beim Namen zu nennen (…) Wir sind heute alle wie der Zöllner, mit gesenktem Blick und beschämt über unsere Sünden (…) Wir könnten den Namen Gottes nicht anrufen, ohne unsere Brüder und Schwestern, die Erde und alle Geschöpfe um Vergebung zu bitten“.
ZWEITENS:
In einem zweiten Schritt schrieb Papst Franziskus den Kardinälen die folgende selbstkritische Aussage vor:
„Ich bitte um Vergebung und ich schäme mich.“
DRITTENS:
Hört man aber, was die Kardinäle vorzutragen hatten, so waren ihre Schuldeingeständnisse in Wirklichkeit Anklagen. Über seine individuelle Schuld sprach kein Einziger. Sondern über die Schuld eines Kollektivs („Wir“) und im Konkreten über die Schuld anderer.
a) Da ging es um die empörenden Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche. Eine berechtigte Anklage. Aber ist die heutige weltliche Öffentlichkeit mit ihren eigenen Missbrauchssünden der geeignete „Beichtvater“?
Kardinal O'Malley: „Ich bitte um Vergebung und schäme mich (…) für all die Zeiten, in denen wir den Zustand des geweihten Dienstes und des geweihten Lebens benutzt haben, um diese schreckliche Sünde zu begehen, indem wir uns sicher und geschützt fühlten, während wir teuflisch von den Kleinen und Armen profitierten. Vergib uns, Herr.“
b) Desweiteren wurde die kirchliche Vergangenheit, die Tradition angegriffen. Beispiel von Kardinal Schönborn: „Ich bitte um Vergebung und schäme mich für all die Zeiten, in denen wir nicht auf den Heiligen Geist gehört haben“.
ba) Ganz konkret ging es gegen die Liturgie: Der Schmuck der Altäre hätte den Armen materielle Hilfe vorenthalten. Dabei ist doch die Liturgie eine unschätzbare geistliche Hilfe in jeder Not. Selbst mit dem Verkauf des Petersdomes wäre die Armut nicht zu besiegen.
Kardinal Romero: „Ich bitte um Vergebung im Namen aller in der Kirche und schäme mich dafür, dass wir vor dem Sakrament der Armen den Kopf zur anderen Seite gedreht haben und es vorgezogen haben, uns und den Altar mit schuldigen Wertgegenständen zu schmücken, die den Hungernden das Brot stehlen.“
bb) Die Dogmen der heiligen Kirche wurden bei diesem „Buß“-Akt nicht als Früchte des Evangeliums aufgefasst, sondern als ein Steinhaufen, den man auf andere geworfen hätte. Die Verteidigung des geoffenbarten Glaubens gilt neuerdings als Steinewerfen.
Kardinal Fernández: „Ich bitte um Vergebung und schäme mich für all die Zeiten, in denen wir in der Kirche, besonders wir Priester (…) nicht in der Lage waren, das Evangelium als lebendige Quelle der ewigen Neuheit zu bewahren und vorzuschlagen, indem wir es 'indoktrinierten' und riskierten, es zu einem Berg toter Steine zu machen, die man auf andere wirft.“
bc) Man muss nicht übermäßig hellhörig sein, dass auch die traditionelle Morallehre als Schuld „eingestanden“ wurde. Wer mag wohl gemeint sein, den man nicht habe teilhaben lasse am kirchlichen Leben? Aus früheren Aussagen und Dokumenten wie der Anmerkung 351 unter der Enzyklika „Amoris Laetitia“ und dem Dokument „Fiducia Supplicans“ müssen wir schließen: Es sind jene gemeint, die in einer sexuellen Lebensweise verharren wollen, die mit dem Evangelium nicht vereinbar ist.
Nämlich Kardinal Schönborn: „Ich bitte um Vergebung und schäme mich (…), dass wir es vielen Brüdern und Schwestern schwer gemacht haben, an der Sendung der Kirche teilzuhaben“.
c) War der Bußakt infam und pharisäisch? Waren die „Schuldeingeständnisse“ und das Fremdschämen von Papst und Kardinälen nicht auch Pfeile auf traditionstreue Katholiken? Nur dann machen sie Sinn. Denn es geht doch bei Schuld und Vergebung um die Bekehrung, die Änderung.
Jene Katholiken, die an den Dogmen und der überlieferten katholischen Morallehre festhalten und eine Liturgie feiern, die nicht im kalten Büro- und Bauhaus-Stil entwickelt wurde, müssen sich angesprochen fühlen.
Diese traditionellen Katholiken sind angeklagt.
Und deren dogmatische, moralische und liturgische Denkweise gilt nun als Schuld.
Das lernt die weltweite Kirchengemeinschaft aus diesem Bußakt!
Die inszenierte Buße war Politik, aktuelle Kirchenpolitik zur Neuausrichtung der Kirche.
Die bigotte Vergebungsbitte zielt auf die Ausgrenzung der glaubenstreuen Katholiken.
TEXTBELEGE:
Papstrede: Wortlaut: Predigt des Papstes beim Bußritus in St. Peter - Vatican News
Kardinäle: Wortlaut: Die Bitten um Vergebung beim Bußritus im Petersdom - Vatican News