Exklusiv-Interview mit Kardinal Burke: Amoris Laetitia stiftet Verwirrung

Die Apostolische Exhortation Amoris Laetitia kann nur in der Perspektive der katholischen Lehre richtig verstanden werden. Das sagte Kardinal Raymond Leo Burke im Interview mit dem österreichischen Philosophen Thomas Stark vor Gloria.tv.

Englisches Video-Interview: Gloria.tv-Interview with Cardinal Burke: Amoris Laetitia produces confusion

Kardinal gegen Kardinal

Professor Stark erinnert im Gespräch mit dem Kardinal an das Wort von Papst Franziskus, wonach Amoris Laetitia im Sinne der Vorstellung des Dokumentes durch Kardinal Schönborn von Wien auszulegen sei. Schönborn sagte dabei unter anderem, dass Amoris Laetitia die „künstliche Unterscheidung“ zwischen „regulären“ und „irregulären“ Ehen überwinde.

Kardinal Burke bezeichnet diese Interpretation als „verwirrend“: „Die Unterscheidung zwischen regulären und irrregulären Verbindungen ist keinesfalls künstlich. Sie ist eine Realität.“

Die Aussage von Schönborn stellt für Kardinal Burke „keinen möglichen Weg der Interpretation des päpstlichen Textes dar“.

Verwirrung in „Amoris Laetitia“ 305

Professor Stark erinnert im Anschluss daran an Amoris Laetitia 305, wo im Kontext der geschiedenen Wiederverheirateten von „einer objektiven Situation der Sünde – die nicht subjektiv schuldhaft“ sein muss, die Rede ist.

Kardinal Burke führt diese umstrittene Aussage auf eine „Verwirrung“ bezüglich der katholischen Lehre über schuldmindernde Faktoren zurück. Als Beispiele solcher Faktoren nennt Burke etwa Gefühlsausbrüche, den Einfluss von Drogen und Alkohol oder unzulässigen Druck von Seiten einer Autoritätsinstanz. Doch er fügt hinzu: „Diese Argumentation gilt nicht für ein Leben in öffentlicher Sünde.“

Priester sollen verweigern und die Konsequenzen tragen

Stark rechnet damit, dass die Priester als Folge von Amoris Laetitia vermehrt gedrängt werden könnten, die Kommunion an geschiedene Wiederverheiratete spenden zu müssen. Er fragt, wie sich ein Priester verhalten soll, der von den eigenen Vorgesetzten in diese Richtung unter Druck gesetzt wird.

Kardinal Burke antwortet, dass ein Priester verpflichtet ist, seinem Gewissen zu folgen. Es sei eine schwere Ungerechtigkeit, von Priestern etwas zu verlangen, was sie nicht tun können. Die betroffenen Priester sollten „verweigern und die Konsequenzen tragen“. Burke erklärt, dass in so einem Fall die Bestrafung durch einen Oberen ein Glaubenszeugnis ist.

Was realistischerweise passieren wird

Professor Stark formuliert die Befürchtung, dass Amoris Laetitia einige Kräfte ermächtigt, die kirchliche Lehre zu untergraben und gleichzeitig den Konservativen erlaubt, in der Illusion zu leben, dass sich nichts geändert habe.

Kardinal Burke stimmt zu. Das werde realistischerweise geschehen. Amoris Laetitia sei lange und erkläre wortreich Dinge, die in ihrer Wahrheit und Schönheit sehr einfach sind. Das birgt für den Kardinal das Risiko einer Interpretation, die das erlaubt, was die Kirche verbietet. Man dürfe – so Burke - nicht sagen, dass sich nichts geändert habe und es keinen Grund zur Besorgnis gebe: „Natürlich muss man besorgt sein.“

Burke rechnet damit, dass die Medien Amoris Laetitia als kirchliche Revolution interpretieren.

Gefahr der Heuchelei

Kardinal Burke bemerkt, dass in Kreisen der Kirche eine sehr weltliche und politische Denkweise vorherrsche, welche die Katholiken in verschiedene Lager einteilt, die dann etwa als Rigoristen oder Nachsichtige dargestellt würden. Aber diese Denkweise entspreche nicht der einen, katholischen Kirche: „Wir haben keine politischen Parteien.“

Burke gesteht ein, dass die gegenwärtige Situation den Eindruck geben kann, „dass zwei Kirchen existieren.“ Das sei für Glaubensschwache und Nicht-Katholiken ein Skandal und führe auch zu einer Doppelmoral: „Beispielsweise sagt die Kirche, dass die Ehe unauflöslich sei, aber jetzt gibt es einen Annullierungsprozess, der praktisch die Ehe von jedem, der eine Annullierung anstrebt, für nichtig erklärt. Oder: Die Kirche sagt, dass die Heilige Eucharistie der Leib Christi ist und man für die Kommunion richtig disponiert sein müsse. Doch gleichzeitig gibt sie die Kommunion jedem, der sich empfangen will, ohne Fragen zu stellen.“

Exportiert die Kirche in Deutschland ihren Niedergang?

Professor Stark stellt fest, dass die deutsche Kirche und ihre Verbündeten die Auseinandersetzung während der Familiensynode für sich entschieden haben. Er fügt hinzu, dass jedoch genau diese Kirchen gegenwärtig einen desaströsen Niedergang erleben: „Sie haben seit Jahrzehnten gezeigt, dass das, was sie tun, nicht erfolgreich ist.“

Kardinal Burke antwortet mit dem Zitat eines afrikanischen Kardinals, der bemerkte, dass die westeuropäischen Länder leere Kirchen haben, weil sie gegen Lehre und Praxis der Kirche rebellieren. Dieser Kardinal fügte hinzu: „Jetzt wollen sie uns das aufzwingen. Ist ihr Ziel, dass auch unsere Kirchen leer werden?“

Burke sieht, dass die Kultur radikal säkularisiert ist: „Aber die Antwort darauf ist nicht, sich der Kultur anpassen.“ Man müsse ihr das Evangelium verkünden.

“Macht Opfer, um die Wahrheit zu bewahren”

Professor Stark erklärt, in den letzten Jahrzehnten in der Kirche ein bestimmtes Muster festgestellt zu haben. Die Kirche widerstehe den Angriffen auf die Moral für einige Jahrzehnte, um schließlich nachzugeben. Er fürchtet, dass das auch im Fall von Ehe und Familie passieren könnte.

Kardinal Burke stimmt zu. Er ermutigt darum dazu, die Wahrheit zu bekennen und die nötigen Opfer zu bringen. Er verweist auf Pius X., den großen Kämpfer gegen den Modernismus, und stellt fest, dass manches, was dieser Papst damals gesagt hat, so klingt, als ob es heute gesagt worden wäre.
Rückkehr-Ökumene
Kardinal Burke spricht viele Richtigkeiten aus, aber er sagt nicht das eine was nottut: "Ich erkenne zumindest die Abschnitte 300 und 305 von Amoris laetitia nicht an.!" Wenn er dazu auffordert:
"Die betroffenen Priester sollten „verweigern und die Konsequenzen tragen“, dann ist dazu zu sagen: Herr Kardinal, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und verweigern Sie in aller Öffentlichkeit die Anerkennung …Mehr
Kardinal Burke spricht viele Richtigkeiten aus, aber er sagt nicht das eine was nottut: "Ich erkenne zumindest die Abschnitte 300 und 305 von Amoris laetitia nicht an.!" Wenn er dazu auffordert:
"Die betroffenen Priester sollten „verweigern und die Konsequenzen tragen“, dann ist dazu zu sagen: Herr Kardinal, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und verweigern Sie in aller Öffentlichkeit die Anerkennung jener Abschnitte. Wälzen Sie Verantwortung nicht auf die Priester ab. Sie sind in erster Linie zu dem klaren Bekenntnis verpflichtet, das Sie den Priestern abverlangen.
Wenn Sie nicht den Mut zu diesem öffentlichen Bekenntnis aufbringen, können Sie sich alle schönen Reden sparen.
Massoret
Die Katze wurde da schon aus dem Sack gelassen - nur angekommen ist es noch nicht überall.
Zwei Synoden als Bühnenschauspiel und eine Enthüllung
Eugenia-Sarto
Heute müssen Texte der Kirche immer interpretiert werden. Da brauchte dann ein 200 Seiten -Dokument ein paar Tausend Seiten Interpretation, denn es kann ja nach verschiedenen Seiten interpretiert werden.
Die armen Priester. Sie sollten es überhaupt nicht lesen, sondern sich an die überlieferte 😡 Lehre und ihren gesunden katholischen Verstand halten.
Es wird einem übel bei solchen Dokumenten. …Mehr
Heute müssen Texte der Kirche immer interpretiert werden. Da brauchte dann ein 200 Seiten -Dokument ein paar Tausend Seiten Interpretation, denn es kann ja nach verschiedenen Seiten interpretiert werden.
Die armen Priester. Sie sollten es überhaupt nicht lesen, sondern sich an die überlieferte 😡 Lehre und ihren gesunden katholischen Verstand halten.
Es wird einem übel bei solchen Dokumenten. Mir jedenfalls!!!
Elisabetta
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen. So einfach ist es! Nur wenn das umgangen wird wie z.B. in Amoris Laetitia, entsteht Verwirrung und man braucht nicht danach zu fragen, woher diese kommt.
Carlus
1. Die Kirche und mit ihr das Authentische und Oberste Lehramt der Kirche gibt zu allen Fragen in Zeit, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft keine Aussagen, die eine Verwirrung stiften;
2. sie spricht, wenn sie spricht eindeutig die Wahrheit in der sie durch Gott den Heiligen Geist selbst gelehrt und unterwiesen wird, geheiligt und geführt wird.
3. erfolgen Aussagen die Verwirrung stiften,…Mehr
1. Die Kirche und mit ihr das Authentische und Oberste Lehramt der Kirche gibt zu allen Fragen in Zeit, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft keine Aussagen, die eine Verwirrung stiften;
2. sie spricht, wenn sie spricht eindeutig die Wahrheit in der sie durch Gott den Heiligen Geist selbst gelehrt und unterwiesen wird, geheiligt und geführt wird.
3. erfolgen Aussagen die Verwirrung stiften, dann sind das Aussagen die in der Sünde wider dem Heiligen Geist entstanden sind und den Sinn haben den Gläubigen den Weg zur göttlichen Wahrheit zu versperren,
4. in der Heiligen Schrift wird uns verdeutlicht;
4.1. Gott der Heilige Geist kann nicht irren und kann keine verwirrenden oder widersprechenden Aussagen machen , er ist in der Einheit mit Jesus Christus unserem Herrn und Heiland der göttlichen zum Menschen gewordenen Wahrheit bestrebt die Kirche in dieser Wahrheit zu leiten zur Ehre Gottes des Allmächtigen Vaters und zum Heil der Menschen,
4.2. Neben dem Heiligen Geist gibt es noch den Geist der Welt, des Fürsten der Welt, dieser ist der Verwirrer, der Spalter und das Wort des Vaters der Lüge um den Menschen den Weg zum Heile zu verwehren und Gott die Allerheiligste Dreifaltigkeit in blasphemischer Weise zu beleidigen und zu lästern,
5. uns Menschen aber ist es freigestellt dem Geist der unserer Seele am am nächsten liegt zu folgen, Gott gab uns aber die Augen, die Ohren und die Wahrheit, so daß wir diese an ihren Früchten erkennen.
Merksatz;
Betrachtet die Früchte und ihr wisst wo und was die Heilige Mutter Kirche dazu sagt.