„Vatileaks": Erzbischof des Staatssekretariats weist Spekulationen zurück

(gloria.tv/ KNA) In der Debatte über die Folgen der «Vatileaks»-Affäre meldet sich jetzt der vatikanische Innenminister, Erzbischof Angelo Becciu, zu Wort. In der Vatikanzeitung «Osservatore Romano» (Mittwoch) wies er Behauptungen zurück, nach denen die Veröffentlichung vertraulicher Papst-Dokumente zu Transparenz und Reformen in der Kirche führen könne. Deutungen, auf diese Weise zur Reinigung der Kirche beizutragen, bezeichnete der Erzbischof als «Trugschlüsse».

Es könne keine Erneuerung geben, wenn dabei die Moral «mit Füßen getreten» werde. Stehlen oder Diebesgut anderer anzunehmen sei verwerflich; kein Zweck könne diese Mittel heiligen.

Der Erzbischof betonte, viele der veröffentlichten Dokumente zeugten nicht von Kämpfen oder Racheakten, sondern zeigten «die Freiheit des Denkens, die die Kirche laut den Vorwürfen nicht erlaubt». Becciu wörtlich: «Wir sind keine Mumien.» Innerhalb der Kurie seien verschiedene Ansichten normal. Zugleich bedauerte der Erzbischof, dass die Öffentlichkeit vom Vatikan ein verzerrtes Bild habe. In vielen Artikeln, die sich den Inhalten der vertraulichen Vatikandokumente widmeten, entdecke er eine «grundlegende Scheinheiligkeit». Erst kritisiere man, dass die katholischen Kirche monarchisch sei, dann empöre man sich, wenn einige ihrer Vertreter dem Papst schrieben und eben dies auch hinterfragten.

Seit Jahresbeginn waren mehrere als geheim eingestufte Vorgänge aus dem Vatikan in TV-Sendungen und Zeitungen publik geworden; der Vorgang ging als «Vatileaks» in die Schlagzeilen ein. Zuletzt erschien vor einer Woche ein Buch des TV-Journalisten Gianluigi Nuzzi mit neuen Enthüllungen und Faksimile zahlreicher Dokumente. Am vergangenen Mittwoch wurde ein Kammerdiener des Papstes, der 46-jährige Paolo Gabriele, wegen des Verdachts auf Diebstahl vertraulicher Dokumente verhaftet. Gabriele soll in Kürze vor Gericht verhört werden.

Der Papst sei «betrübt» darüber, dass jemand, der ihm nahe stehe, verantwortlich für unentschuldbares Verhalten zu sein scheine, sagte Becciu. Sicherlich überwiege bei Benedikt XVI. das Mitleid für Gabriele, aber das Erlittene bleibe «brutal». Die Veröffentlichung vertraulicher Briefe kritisierte Becciu als einen «unmoralischen Akt unerhörter Schwere». Es handele sich dabei nicht nur um eine Verletzung des Briefgeheimnisses, sondern auch um eine «niederträchtige Beleidigung des Vertrauensverhältnisses» zwischen Benedikt XVI. und denen, die sich an ihn gewandt hätten.
simeon f.
Einfach genial die Frankfurter Rundschau:
Auf die Frage: "Muss man aus allen diesen Vorgängen nicht den Schluss ziehen, dass Benedikt XVI. seinen Laden nicht richtig im Griff hat?"
folgt prompt die Antwort: "Das kann man wohl so sagen. Ich glaube, dass dahinter ein abgehobenes reaktionäres Kirchenbild steht, das Bild einer zentralistischen, autokratisch geführten Kirche."
Benedikt XVI ist danach …Mehr
Einfach genial die Frankfurter Rundschau:

Auf die Frage: "Muss man aus allen diesen Vorgängen nicht den Schluss ziehen, dass Benedikt XVI. seinen Laden nicht richtig im Griff hat?"

folgt prompt die Antwort: "Das kann man wohl so sagen. Ich glaube, dass dahinter ein abgehobenes reaktionäres Kirchenbild steht, das Bild einer zentralistischen, autokratisch geführten Kirche."

Benedikt XVI ist danach wohl eine saft- und kraftlose Marionette in den Händen machtgieriger Opus Dei Verschwörer. 'Vatileaks' der Titel des nächsten Dan Brown Thrillers. Und ich dachte immer, dieses Niveau sei der Bildzeitung vorbehalten.
elisabethvonthüringen
Jaja, ist wohl überall der gleiche Schwachsinn zu lesen...
www.fr-online.de/politik/machtkampf-im-v…
Shuca
«Wir sind keine Mumien.» Innerhalb der Kurie seien verschiedene Ansichten normal.
Der Herr hat euch nicht zu "Mumien" berufen sondern zu Hirten die seine Schafe zu ihm führen sollen. Eure verschiedenen Ansichten sind keinesfalls normal, sondern Ausdrucks des Chaos in eurem Glauben zu Christus der alles kaputt macht was dem Herrn lieb und teuer ist. Das einzige gute daran ist, auch ihr werdet vor …Mehr
«Wir sind keine Mumien.» Innerhalb der Kurie seien verschiedene Ansichten normal.
Der Herr hat euch nicht zu "Mumien" berufen sondern zu Hirten die seine Schafe zu ihm führen sollen. Eure verschiedenen Ansichten sind keinesfalls normal, sondern Ausdrucks des Chaos in eurem Glauben zu Christus der alles kaputt macht was dem Herrn lieb und teuer ist. Das einzige gute daran ist, auch ihr werdet vor seinem Gericht erscheinen müssen.
Per Mariam ad Christum.
simeon f.
Letzte Woche konnte man am Ende eines Artikels der Badischen Zeitung zum Thema 'Vatileaks' lesen, dass der Papst seinen Laden nicht im Griff habe. Ist schon klar, warum die Medien Kritik daran üben, dass der Papst zu monarchisch sei - sie hätten gerne einen Diktator.