EU-Verbotspolitik: Das Aus für Kartoffeln und Spargel aus Deutschland
Ein Totalverbot des chemischen Pflanzenschutzes in Schutzgebieten gefährdet die deutsche Landwirtschaft. Die Bauern werden massive Einkommenseinbußen erleiden. Das zeigt ein vom Bauernverband in Auftrag gegebenes Gutachten.
"An einem Ackerbaustandort mit geringem Ertragspotenzial wäre der Ackerbau beim Verzicht auf Pflanzenschutz …Mehr
EU-Verbotspolitik: Das Aus für Kartoffeln und Spargel aus Deutschland

Ein Totalverbot des chemischen Pflanzenschutzes in Schutzgebieten gefährdet die deutsche Landwirtschaft. Die Bauern werden massive Einkommenseinbußen erleiden. Das zeigt ein vom Bauernverband in Auftrag gegebenes Gutachten.
"An einem Ackerbaustandort mit geringem Ertragspotenzial wäre der Ackerbau beim Verzicht auf Pflanzenschutz bei den gegebenen Erzeugerpreisen wirtschaftlich nicht tragfähig."
Die EU-Kommission hat im Rahmen ihrer Farm-to-Fork-Strategie vorgeschlagen, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der EU bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Für Deutschland soll sogar ein höheres Reduktionsziel von 55 % gelten. In Schutzgebieten ist ein Totalverbot für den chemischen Pflanzenschutz geplant. Dies ist Teil einer Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (SUR).

Über dessen wirtschaftlichen Folgen hat Prof. Friedrich Kerkhof von der Fachhochschule Soest ein Gutachten erstellt, das Abgeordneten des EU-Parlaments am 9. Mai in Straßburg vorgestellt wurde. Die Studie wurde im Auftrag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) angefertigt.

Ackerbau auf schwachen Standorten unrentabel
Die Fachhochschule Soest geht in ihrem Gutachten zur SUR-Verordnung davon aus, dass von einem Totalverbot für chemische Pflanzenschutzmittel in Schutzgebieten in Deutschland etwa 31 %der Ackerfläche und 36 % der Obst- und Weinbaufläche betroffen wären. Die Ertragsverluste würden sich in diesen Gebieten bei Wintergetreide auf 30 %, bei Kartoffeln und Winterraps auf etwa 40 % belaufen. Deutlich geringere Einbußen wären bei Sommergetreide, Körnerleguminosen und Mais zu erwarten. Auf Grünland müsste mit Ertragsminderungen zwischen 5 und 10 % gerechnet werden. Kerkhof sprach in diesem Zusammenhang von einem „moderaten Ansatz“.

Die niedrigeren Erträge bedeuten für die Landwirte auch geringere Einkommen. Auf einem guten Ackerbaustandort beziffert Prof. Kerkhof die Einbußen beim Winterraps auf 427 €/ha, beim Winterweizen auf 360 €/ha und bei Zuckerrüben auf 345 €/ha. Insgesamt resultieren daraus Kerkhof zufolge in einem typischen Modellbetrieb Einkommensverluste von 449 €/ha.
wochenblatt-dlv.de

Kartoffeln und Spargel droht das Aus

Das ist ein Artikel vom Top-Thema: Pflanzenschutz-Verbot Norbert Lehmann am Montag, 15.05.2023 - 09:22 Ein Totalverbot des chemischen Pflanzenschutzes in Schutzgebieten …
a.t.m
Ich frage mich nur wie Bauern früher und vor der Erfindung der chemischen Pflanzenschutzmittel überhaupt Ernten einfahren konnten. Und in meinen Augen ist es gut das der Einsatz von diesen zumindest eingeschränkt wird und so auch das Leben von Insekten, Bienen, Vögel, usw. geschützt wird.
Gottes und Mariens Segen auf allen WegenMehr
Ich frage mich nur wie Bauern früher und vor der Erfindung der chemischen Pflanzenschutzmittel überhaupt Ernten einfahren konnten. Und in meinen Augen ist es gut das der Einsatz von diesen zumindest eingeschränkt wird und so auch das Leben von Insekten, Bienen, Vögel, usw. geschützt wird.

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Boni
Ich frage mich, wen die Lebensmittelpreise zuerst in Existenznot bringen.
martin fischer
@a.t.m. natürlich ist es gut, wenn die Verwendung der Mittel eingeschränkt wird. Hart ist es halt für die Leute die es mit ihren Höfen trifft. Ist halt nicht leicht etwas aufzugeben, was vllt seit Generationen im Familienbesitz ist.
bert
Die gute alte Zeit als wir während der Schulzeit mit dem Lehrer Kartoffelkäfer eingesammelt haben. Übrigens, nachdem es keine passende Beize mehr gibt, sammeln die Zuckerrübenbauern den Rüsselkäfer in eingegrabenen Kübelchen ein und müssen nun 1 bis 2 mal mit Insektiziden zusätzlich übers Feld fahren. Trifft dann leider auch Nützlinge.