Glaubenspräfekt Müller steigt zu Amoris laetitia in den Ring und spricht Klartext

Glaubenspräfekt Müller steigt zu Amoris laetitia in den Ring und spricht Klartext
2. Dezember 2016 1
Kardinal Müller: Zu Amoris laetitia besteht die Gefahr einer "Polarisierung". Ein Widerspruch zur bisherigen Lehre der Kirche sei für ein kirchliches Dokument ausgeschlossen.

(Rom) Mit Kardinal Gerhard Müller, Präfekt der römischen Glaubenskongregation, ist gestern das Schwergewicht in den Ring gestiegen, um zu den Dubia (Zweifeln) von vier Kardinälen zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia zu antworten. Er sagte, nicht antworten zu können, weil ihm der Papst kein Mandat erteilt. Dennoch antwortete Müller indirekt und zwar unmißverständlich.

Jeder Tag, an dem sich Franziskus seinen Aufgaben als Papst verweigert, vergiftet das Klima mehr

Die namhaften Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke, Carlo Caffarra und Joachim Meisner haben am 19. September dem Kardinalpräfekten Müller ihre Dubia an den Papst übergeben. Kardinal Müller käme die Aufgabe zu, den Einbringern offiziell zu antworten. Allerdings kann er im Auftrag des Papstes nur antworten, wenn ihm dieser einen entsprechenden Auftrag erteilt. Franziskus aber hüllt sich seit Monaten in Schweigen.

Aus diesem Schweigen leiteten die vier Kardinäle nach zwei Monaten das Recht ab, einen Schritt weiterzugehen, und ihre Zweifel zu veröffentlichen. Damit haben sie den Druck auf Papst Franziskus enorm erhöht. Entsprechend scharf und gereizt reagiert das unmittelbare Umfeld des Papstes seither. Franziskus selbst habe nach dem 14. November, dem Tag der Veröffentlichung der Dubia, „gekocht vor Zorn“, so der Vatikanist Edward Pentin. Sein engster Mitarbeiter und Schriftleiter der Civiltà Cattolica, der Jesuit Antonio Spadaro, verglich die vier Einbringer mit „einfältigen Würmern“.

Der Zorn konzentriert sich vor allem auf Kardinal Raymond Burke. Den brillanten Kirchenjuristen sieht das päpstliche Umfeld als „Drahtzieher“. Der Dekan der Rota Romana, Msgr. Pio Vito Pinto, ebenfalls ein entschiedener Franziskus-Anhänger, drohte den vier Kardinälen mit der Aberkennung der Kardinalswürde. Und warum? Weil Sie es gewagt haben, Fragen zu stellen. „Wir könnte man nicht einverstanden sein, daß jemand eine Frage stellt?“ replizierte Kurienkardinal George Pell und stellte sich damit vor die vier Dubia-Einbringer.

Die Stimmung ist gereizt. Mit jedem Tag, den sich Papst Franziskus seiner Pflicht als Oberhaupt der Kirche entzieht, wird das Klima vergifteter. Der bekannte katholische Intellektuelle Roberto de Mattei fragte bereits Anfang November, im Zusammenhang mit der umstrittenen Teilnahme an einem Reformationsgedenken im schwedischen Lund, „welche Kirche“ Franziskus überhaupt meine.

Kardinal Müller: Glaubenskongregation kann nicht ohne Mandat des Papstes antworten
Nun bestätigte Kardinal Müller als zuständiger Präfekt, in einem am Donnerstag von Kathpress veröffentlichten Interview, daß seine Kongregation auf die Fragen der vier Kardinäle nicht ohne Mandat des Papstes antworten könne. Im Umkehrschluß sagte der Kardinal damit, daß Papst Franziskus nicht will, daß geantwortet wird. „Warum wohl?!“, kommentierte die traditionsverbundene Seite Messa in Latino.

Gewichtiger ist die zweite Aussage des Glaubenspräfekten. Kardinal Müller fügte hinzu, daß ein kirchliches Dokument in jedem Fall nicht der unantastbaren Lehre der Kirche widersprechen könne. Damit aber wird die Position von Franziskus nicht nur „immer peinlicher, sondern unhaltbar“, so der Publizist Antonio Socci.

Kardinal Müller, der mangels päpstlichen Auftrags, nicht auf die Dubia der Kardinäle antworten kann, antwortete damit dennoch in der Sache. Er steckte den Boden ab, auf dem die Antwort zu stehen habe. Er rammte Grenzsteine ins Terrain, die nicht übertreten werden dürfen. Die Mahnung richtet sich gleichermaßen an „schlechte Ratgeber“ des Papstes (Kardinal Carlo Caffarra) wie an den Papst selbst.

„Interpretation von Amoris laetitia, die bisheriger Lehre widerspricht, ist undenkbar“
Kardinal Müller stellte klar, daß das Apostolische Schreiben Amoris laetitia nicht auf eine Weise interpretiert werden dürfe, die im Widerspruch zur vorhergehenden Lehre der Päpste und der Glaubenskongregation steht. Eine vernichtende Kritik an Aussagen einiger Theologen, Bischöfe und auch Kardinäle. Der Punkt ist zudem noch in anderer Hinsicht nicht ohne Brisanz, da Kardinal Müller dies in einem Interview mit Kathpress, der Presseagentur der Österreichischen Bischofskonferenz sagte.

Vorsitzender dieser Bischofskonferenz ist Christoph Kardinal Schönborn, der Erzbischof von Wien, den Papst Franziskus seit dem vergangenen April mehrfach als „authentischen Interpreten“ von Amoris laetitia, und damit als Parteigänger einer Linie benannte, die eindeutig über die vom Glaubenspräfekten gesetzten Grenzsteine hinausführt, weil sie „Ausnahmen“ von der Regel (deren Quantität spielt dabei keine Rolle) und damit die Zulassung von wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten vorsieht.

Kasper-These wurde bereits vor 20 Jahren Absage erteilte. Daran hat sich nicht geändert
Der Glaubenspräfekt wurde, um alle Zweifel auszuräumen, noch deutlicher. Zur strittigen Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion, um die sich seit zweieinhalb Jahren alles in der Sache dreht, zitierte er ein Schreiben der Glaubenskongregation aus dem Jahr 1994. Das Schreiben ist von Kardinal Joseph Ratzinger, dem nachmaligen Papst Benedikt XVI. unterzeichnet. Die Kongregation antwortete damals drei deutschen Bischöfen in eben dieser Frage. Kardinal Ratzinger untersagte den Bischöfen, wiederverheiratet Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen. Die drei deutschen Bischöfe hießen Oskar Saier (Freiburg im Breisgau), Karl Lehmann (Mainz) und Walter Kasper (Rottenburg-Stuttgart).

20 Jahre später war es wiederum Kardinal Kasper, der am 20. Februar 2014 mit seiner Rede an das Kardinalskonsistorium den Stein ins Wasser warf und die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen wieder aufs Tapet brachte. Ein Schritt, den er nur mit Zustimmung von Papst Franziskus setzen konnte, der ihm, und nur ihm allein, das Vorrecht des Einführungsreferats einräumte. Als die Rede heftigen Unmut in den Reihen der Kardinäle auslöste, eilte Papst Franziskus am Morgen des 21. Februar Kasper mit überschwenglichem Lob zu Hilfe und behauptete, die von Kasper vertretene Linie, die 20 Jahre zuvor von Kardinal Ratzinger mit Zustimmung von Papst Johannes Paul II. untersagt worden war, sei eine „Theologie auf den Knien“. Die päpstliche Parteinahme war indirekt, aber deutlich.

Ein Papst, der sich weigert zu Glaubensfragen Rede und Antwort zu stehen, ist ein „Problem“
Damit Papst Franziskus Kardinal Kasper mit der Eröffnungsrede betrauen konnte, setzte sich das Team Bergoglio des Geheimzirkels Sankt Gallen für die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst ein. Wer gehörte dem Team Bergoglio an? Kardinal Godfried Danneels, Cormac O’Connor und wiederum Walter Kasper und Karl Lehmann. Womit sich der Kreis schließt.

Unteressen wächst in Rom nicht nur der Ärger über Pater Spadaro, der als „graue Eminenz“ hinter dem Papst als dessen Souffleur in dieser Sache gilt. Über den Jesuiten wird in einigen römischen Kirchenkreisen neuerdings als „Vize-Papst“ gesprochen. Die Unruhe ist so groß, daß Papst Franziskus selbst durch sein „unhaltbares“ Schweigen als Belastung für die Kirche gesehen wird.
Ein Papst, der in zentralen Glaubensfragen sich weigert Rede und Antwort zu stehen, sei ein „Problem“ für die Kirche, so Riscossa Cristiana, ein großes Problem.

Text: Giuseppe Nardi
Theresia Katharina
Es stimmt allerdings, dass Glaubenspräfekt Kardinal Müller ohne Auftrag von PF nicht tätig werden kann. Wenn man den Gerüchten glauben darf, verweigert PF den Auftrag zu geben. Kardinal Müller hat allerdings indirekt bereits eine Antwort gegeben! Er sagte, dass Amoris Laetitia nicht so interpretiert werden dürfe, dass ein Gegensatz zur bisherigen überlieferten Glaubenslehre entstehe. Also, …Mehr
Es stimmt allerdings, dass Glaubenspräfekt Kardinal Müller ohne Auftrag von PF nicht tätig werden kann. Wenn man den Gerüchten glauben darf, verweigert PF den Auftrag zu geben. Kardinal Müller hat allerdings indirekt bereits eine Antwort gegeben! Er sagte, dass Amoris Laetitia nicht so interpretiert werden dürfe, dass ein Gegensatz zur bisherigen überlieferten Glaubenslehre entstehe. Also, damit eine klare indirekte Absage an die Kommunion für Wiederverheiratet-Geschiedene, die Papst Benedikt eindeutig untersagt hatte!
Das ist durchaus mutig, die Tage von Kardinal Müller im Vatikan halte ich damit für gezählt!
Er wird entweder von seinem Posten relegiert, weggelobt oder kaltgestellt!
DrMartinBachmaier
Man kann das von mir in meinem ersten Posting Gesagte auch anders ausdrücken: Dadurch, dass Franziskus auf die Dubia nicht antworten will oder kann, zeigt sich, dass er nicht der Papst der katholischen Kirche ist.
Carlus
Boni
Wie kann der Geist der Wahrheit, der gar nicht imstande ist, jemanden in die Irre zu führen, ständig Texte hervorbringen, die interpretationsbedürftig sind und alle nur verwirren?
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Indem er sich ständig vom Verwirrer von Anfang an, dem Vater der Lüge leiten lässtMehr
Boni

Wie kann der Geist der Wahrheit, der gar nicht imstande ist, jemanden in die Irre zu führen, ständig Texte hervorbringen, die interpretationsbedürftig sind und alle nur verwirren?

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Indem er sich ständig vom Verwirrer von Anfang an, dem Vater der Lüge leiten lässt
Boni
Wie kann der Geist der Wahrheit, der gar nicht imstande ist, jemanden in die Irre zu führen, ständig Texte hervorbringen, die interpretationsbedürftig sind und alle nur verwirren?
Glaubenstreu
Diese Diskussionen zeigen einmal mehr auf, wessen Geistes-Kinder diese Purpurträger, die seit dem II vat. Konzil das Papstamt besetzt halten sind? Jetzt geht die Voraussage in Erfüllung, wo sich Kardinäle gegen Kardinäle, Bischöfe gegen Bischöfe erheben. Viele davon sind nicht mehr das Salz der Erde, so wie Jesus zu den Aposteln gesagt hat: «Ihr seid das Salz der Erde, wenn das Salz fad geworden …Mehr
Diese Diskussionen zeigen einmal mehr auf, wessen Geistes-Kinder diese Purpurträger, die seit dem II vat. Konzil das Papstamt besetzt halten sind? Jetzt geht die Voraussage in Erfüllung, wo sich Kardinäle gegen Kardinäle, Bischöfe gegen Bischöfe erheben. Viele davon sind nicht mehr das Salz der Erde, so wie Jesus zu den Aposteln gesagt hat: «Ihr seid das Salz der Erde, wenn das Salz fad geworden ist womit soll es denn noch gesalzen werden? Man wirf es weg und lässt es von den Menschen zertreten!» Merken denn diese Purpurträger nicht, dass sie zum Spielball der Welt geworden sind und von den Menschen zertreten werden? Ihre Aussagen haben keinen «Deut» wert mehr. Die wahren Katholiken, die der zweitausendjährigen Tradition treu bleiben wollen, durften und dürfen diesen Päpsten und Purpurträgern seit dem II vat. Konzil nicht mehr gehorchen, denn sie müssen Gott mehr gehorche, als den «Glaubensverrätern», die die Ökumene eingerichtet haben, um alle Religionen auf die gleiche Stufe zu heben wie unser Herr und Gott Jesus Christus. Und die anderen die sowieso nichts am Hut haben von einem wahren Gott, glauben gerade noch was für sie nützlich ist.

Bedenken wir doch, dass es nur eine Religion und eine Kirche gibt, die Jesus Christus gegründet hat. Und nur durch diese und in dieser Kirche können wir zu Jesus Christus gelangen. Und nur durch und in Jesus Christus gelangen wir in den Himmel und können erlöst werden von unseren Sünden. Das «Geschwafel» von Allerlöst werden in allen Religionen mit den verschiedenen Göttern, durch die wir scheinbar Erlösung finden werden in einer allumfassenden Ökumene, ist des Teufels grösste Lüge.

Gut zu wissen, dass bald die Prophezeiungen von Fatima 1917, die die Mutter Gottes den Seher Kindern geoffenbart hat in Erfüllung gehen werden. Das unbefleckte Herz Maria ist unsere und der Welt Rettung[KS1] , so will es ihr Gottessohn Jesus Christus.

[KS1]
Vered Lavan
Für mich erscheint dies alles wie ein tiefer Riß, der durch das 'Gebäude' der Kirche geht. Mir erscheint immer die Vision des Heiligen Don Bosco mit den 2 Säulen (Eucharistie & Muttergottes), an die das Schiff Petri angekettet ist, vor Augen. Dies ist mir ein großer Trost. 🙏
Stelzer
Ich fand es eigentlich eine diplomatische und geschickte Art sich da auszudrücken oder
Böse gesagt herauszuwinden. Er steht ja ziemlich alleine da und kann sich nicht mal
auf den Papst em.Benedikt und dessen Anhänger die so schön schweigen- beziehen.oder verlassen.
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Ich fand es eigentlich eine diplomatische und geschickte Art sich da auszudrücken oder

Böse gesagt herauszuwinden. Er steht ja ziemlich alleine da und kann sich nicht mal

auf den Papst em.Benedikt und dessen Anhänger die so schön schweigen- beziehen.oder verlassen.
DrMartinBachmaier
Die Homepage der Klimakirche ist nicht, wie man eigentlich annehmen sollte, klimakirche.de - diese Domain ist noch zu haben -, sondern kirchefuerklima.de. Ich find das idiotisch, vor allem auch wegen des Umlauts.
Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass wohl die meisten hier die "LuftWoche 2016" vom 19. bis 24. Juni 2016 versäumt haben.
DrMartinBachmaier
Zur Klarstellung: Der Papst der Klimakirche muss auf die Fragen der vier Kardinäle nicht eingehen.
Fehlanzeige: Wen ich in der ganzen Angelegenheit vermisse, ist "Papstkenner" Andreas Englisch. Sein Senf würde mich mehr interessieren als die mancherseits vermisste Antwort Kardinal Bergoglios.