Bernhard Vogel: Kritik von Kardinal Brandmüller ist "Unsinn"
(gloria.tv/ KNA) Der CDU-Politiker Bernhard Vogel hat seine Position in der Zölibats-Debatte bekräftigt. Die von ihm mitgetragene Initiative wolle nicht, dass Priester der katholischen Kirche heiraten dürften, «sondern wir wollen, dass Verheiratete Priester werden können», sagte Vogel der Zeitschrift «Christ und Welt» (Donnerstag), die der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit» beiliegt.
Vogel gehört zu den Verfassern eines Appells an die deutschen Bischöfe, der sich für eine Lockerung des Pflichtzölibats für Priester ausspricht. Das als Bitte formulierte Schreiben trägt die Überschrift «Wie dem zunehmenden Priestermangel begegnet werden kann». Zu den Unterzeichnern gehören außer Vogel, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan und die früheren Länder-Regierungschefs Erwin Teufel und Dieter Althaus.
«Unsere Initiative hat die Aufforderung der Bischofskonferenz ernst genommen, zu einem neuen Dialog mit den Laien zu kommen», begründete Vogel den Vorstoß. Für eine Bilanz der seit etwa zwei Wochen laufenden Debatte sei es noch zu früh. «Aber ich habe inzwischen von knapp der Hälfte der Bischöfe in Deutschland Antworten bekommen, darunter auch von einem Kardinal.» Diese Resonanz sei ein Zeichen dafür, «dass man das Thema ernst nimmt», so Vogel.
Die Kritik des deutschen Kardinals Walter Brandmüller nannte der CDU-Politiker «Unsinn». Es gehe nicht darum, eine deutsche Nationalkirche zu begründen und damit eine Kirchenspaltung zu provozieren. Auch habe man sich nicht als Politiker zu Wort gemeldet, sondern als Laien, die Teil der Kirche seien. Diese hätten die Pflicht, ihre Stimme zu erheben, wenn sie «eine Not der Kirche erkennen». Vogel zeigte sich zuversichtlich, dass eines Tages verheiratete, bewährte Männer zum Priesteramt zugelassen werden.
«Früher oder später wird es zur Weihe von Viri probati kommen, da bin ich sicher.»
Kardinal Brandmüller hatte den Politikern vorgeworfen, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das sie «weder von Amts wegen noch persönlich betrifft». Die Initiative nähre zudem den Verdacht, dass es nicht nur um den Zölibat, «sondern um erste Schritte hin zu einer anderen Kirche» gehe. In einem Gespräch mit der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch) bezeichnete Brandmüller die priesterliche Ehelosigkeit am Dienstag als «eine Hürde, die zu überspringen ist, wenn ein junger Mann der Berufung zum Priestertum folgen will». Die Rufe nach einer Lockerung des Pflichtzölibats offenbarten ein Zweckmäßigkeitsdenken, das dem eigentlichen Thema nicht angemessen sei. «Wem fiele es denn ein, die Einstiegsnote für den Staatsdienst zu senken, um einem Juristenmangel abzuhelfen?», so Brandmüller.
(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Vogel gehört zu den Verfassern eines Appells an die deutschen Bischöfe, der sich für eine Lockerung des Pflichtzölibats für Priester ausspricht. Das als Bitte formulierte Schreiben trägt die Überschrift «Wie dem zunehmenden Priestermangel begegnet werden kann». Zu den Unterzeichnern gehören außer Vogel, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesbildungsministerin Annette Schavan und die früheren Länder-Regierungschefs Erwin Teufel und Dieter Althaus.
«Unsere Initiative hat die Aufforderung der Bischofskonferenz ernst genommen, zu einem neuen Dialog mit den Laien zu kommen», begründete Vogel den Vorstoß. Für eine Bilanz der seit etwa zwei Wochen laufenden Debatte sei es noch zu früh. «Aber ich habe inzwischen von knapp der Hälfte der Bischöfe in Deutschland Antworten bekommen, darunter auch von einem Kardinal.» Diese Resonanz sei ein Zeichen dafür, «dass man das Thema ernst nimmt», so Vogel.
Die Kritik des deutschen Kardinals Walter Brandmüller nannte der CDU-Politiker «Unsinn». Es gehe nicht darum, eine deutsche Nationalkirche zu begründen und damit eine Kirchenspaltung zu provozieren. Auch habe man sich nicht als Politiker zu Wort gemeldet, sondern als Laien, die Teil der Kirche seien. Diese hätten die Pflicht, ihre Stimme zu erheben, wenn sie «eine Not der Kirche erkennen». Vogel zeigte sich zuversichtlich, dass eines Tages verheiratete, bewährte Männer zum Priesteramt zugelassen werden.
«Früher oder später wird es zur Weihe von Viri probati kommen, da bin ich sicher.»
Kardinal Brandmüller hatte den Politikern vorgeworfen, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das sie «weder von Amts wegen noch persönlich betrifft». Die Initiative nähre zudem den Verdacht, dass es nicht nur um den Zölibat, «sondern um erste Schritte hin zu einer anderen Kirche» gehe. In einem Gespräch mit der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch) bezeichnete Brandmüller die priesterliche Ehelosigkeit am Dienstag als «eine Hürde, die zu überspringen ist, wenn ein junger Mann der Berufung zum Priestertum folgen will». Die Rufe nach einer Lockerung des Pflichtzölibats offenbarten ein Zweckmäßigkeitsdenken, das dem eigentlichen Thema nicht angemessen sei. «Wem fiele es denn ein, die Einstiegsnote für den Staatsdienst zu senken, um einem Juristenmangel abzuhelfen?», so Brandmüller.
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