GregorH
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Vatikan: Pädophilie-Skandal in der Kurie

Die Staatsanwaltschaft Rom ermittelt laut der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Mittwoch-Ausgabe) in Sachen Prostitution männlicher Minderjähriger mit Geistlichen.

Ausschlaggebend für die Ermittlungen sollen Aussagen eines Ex-Pfarrers sein, der wegen Pädophilie zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Patrizio Poggi soll Anfang März gegenüber der Polizei ausgesagt haben, er „wisse von schweren Missständen“, die die Kirche bedrohen.

Ex-Pfarrer belastet andere Geistliche
Poggi habe neun Geistliche (einfache Pfarrer und Prälaten) genannt, die regelmäßig Kontakte mit minderjährigen männlichen Prostituierten gehabt haben sollen. Organisiert wurden die Treffen nach Aussagen des suspendierten Priester Poggi von einem ehemaligen Polizisten. Bisher richteten sich die Ermittlungen gegen drei Personen. Ein Priester sei nicht unter ihnen, so der „Corriere della Sera“.
Der Polizist soll gemeinsam mit einem Geschäftsmann und einer nicht näher bezeichneten Person einen regelrechten Prostitutionsring betrieben haben. Vermittelt wurden angeblich vor allem Jugendliche aus osteuropäischen Ländern. Die Priester sollen sich in der italienischen Hauptstadt regelmäßig mit den minderjährigen männlichen Prostituierten getroffen haben, berichtete auch die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ am Mittwoch.

„Jugendliche in Schwulenlokalen rekrutiert“
Zu den Minderjährigen, die für Treffen mit den Geistlichen rekrutiert wurden, zählten demzufolge oft rumänische Teenager im Alter zwischen 14 und 15 Jahren. Sie sollen zwischen 150 und 500 Euro pro Treffen erhalten haben. In Schwulenlokalen seien oft Jugendliche für die Treffen mit den Geistlichen rekrutiert worden, hieß es in dem Bericht. Zu den verdächtigten Geistlichen würden auch einige Bischöfe zählen.
Poggi war wegen Pädophilie zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nachdem er die Haftstrafe abgebüßt hatte, hatte er auf eine Rückkehr in den Kreis der Kirche gehofft. Nachdem ihm das der Vatikan verweigert hatte, rächte sich der 46-Jährige und nannte die Namen der in den Prostitutionsring verwickelten Geistlichen, berichteten italienische Medien.

Hostien für satanische Sekten?
Der Priester berichtete, dass der Polizist nicht nur den Geistlichen Teenager besorgte. Er soll auch in einen illegalen Handel mit gesegneten Hostien verwickelt sein, die er Mitgliedern „satanistischer Sekten“ verkaufte. Es sehe es als seine Pflicht, die Kirche und die christliche Gemeinschaft zu schützen, sagte der Pfarrer zu „Il Messaggero“.
religion.ORF.at/KAP/APA

Links:
Artikel im „Corriere della Sera“ (italienisch)
„Il Messaggero“

Quelle: religion.orf.at/stories/2590378
Jessi
Bisher richteten sich die Ermittlungen gegen drei Personen. Ein Priester sei nicht unter ihnen, so der „Corriere della Sera“ (italienisch)
elisabethvonthüringen
Man muss halt irgendwie im Gespräch bleiben... 🙄
elisabethvonthüringen
Déja vue
oder die von
Papst Franziskus angesprochenen HS-Seilschaften am Werk?
Im Verlaufe eines Gerichtsverfahrens gegen einen bereits wegen sexueller Vergehen vorbestraften, laisierten Ex-Priester, Patrizio Poggi, in Rom, hat der erneut Beklagte ausgesagt , es gäbe im Vatican einen Prostituiertenring , der aus männlichen jugendlichen und minderjährigen Osteuropäern bestehe
und nannte mehrere …Mehr
Déja vue
oder die von
Papst Franziskus angesprochenen HS-Seilschaften am Werk?
Im Verlaufe eines Gerichtsverfahrens gegen einen bereits wegen sexueller Vergehen vorbestraften, laisierten Ex-Priester, Patrizio Poggi, in Rom, hat der erneut Beklagte ausgesagt , es gäbe im Vatican einen Prostituiertenring , der aus männlichen jugendlichen und minderjährigen Osteuropäern bestehe
und nannte mehrere Namen angeblich beteiligter Priester aber auch den eines Ex-Carabinieris.
Außerdem wären von diesen Personen geweihte Hostien an satanische Sekten verkauft worden.
Das wurde zwar begierig von der Presse aufgegriffen, aber doch in ungewohnt leisen Tönen und moderat und sachlich weitergegeben ( wenn man diese Berichte mit denen des Mißbrauchshypes vor Jahren vergleicht) : die Pax Mediatica wird also noch eingehalten.

Dennoch hat Kardinal Vallini, Vikar der Diözese Rom, die Berichte scharf als desinformierende Schmutzkampagne krisitisiert, der Generalstaatsanwalt der Stadt Rom bestätigte, daß zwar gegen 3 Personen aber gegen keinen Priester oder Prälaten ermittelt werde und der Direktor der Rai, die die Meldung in den Nachrichten gesendet hatte, entschuldigte sich und ließ in der nachfolgenden Nachrichtensendung eine Gegendarstellung verlesen.
Poggi entschuldigt sein Tun damit, daß er in seiner Seminaristenzeit von Ausbildern, die er namentlich nennt, sexuell belästigt worden sei. Diese sind allerdings schon seit vielen Jahren tot.