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@Sunamis 46: Ich wollte, Sie hätten recht,/ dann freute ich mich nicht schlecht! Aber die Bischöfe werden vom Staat bezahlt, wie Staatssekretäre, die Priester wie Oberstudienräte als gerechte (!) Entschädigung für die Enteignung der kirchlichen Besitztümer, von denen die Kleriker früher leben konnten. Die Enteignung fand 1803 wegen Napoleons Eroberungen statt (Reichsdeputationshauptschluss). Die Kirchensteuer hingegen ist ein Mitgliedsbeitrag der Gläubigen, den der Staat einzieht; für das Einzugsverfahren durch den Staat zahlt die Kirche, aber wesentlich weniger, als die Errichtung eines eigenen Einzugsverfahrens kosten würde. Schaut man sich die im Innenraum recht ärmlichen Kathedralen Frankreichs an, bin ich froh um unsere Kirchensteuer: Trotz Glaubensabfalls innerhalb unserer hl. katholischen Kirche freue ich mich an den prächtig ausgestatteten Bauten. Auch Frankreichs wegen des Laizismus arme Kirche ist spirituell modernistisch, was beweist:
Armut macht nicht automatisch fromm. Von politisch linker und liberaler Seite wird bis jetzt noch kleinlaut die Abschaffung der finanziellen "Privilegien" (in Wahrheit, wie gesagt, Entschädigungen) der Kirche gefordert. Es wird noch dauern, bis die Kirche in Deutschland auf solche Forderungen einschwenkt, aber dann hat sie ihr Selbstbewusstsein vollends verloren.