Eugenia-Sarto
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Katholischer Gehorsam darf nicht zum Fremdwort werden

Papst Leo XIII.

Aus seiner Enzyklika "Sapientiae christianae"

Die Bedeutung des Gehorsams der Gläubigen gegenüber der Lehre der Kirche

Der Gehorsam aber muss vollkommen sein wie der Glaube, von dem er stammt und mit dem er in der Unteilbarkeit übereinkommt.

Ja der Gehorsam hört auf zu sein, was er ist, und wird zum leeren Schein, wenn er auch alle anderen Eigenschaften besäße, aber nicht ungeteilt und rückhaltlos geleistet wird.

In der christlichen Tradition hat gerade die letztere Vollkommenheit stets als Merkmal gegolten und gilt noch, woran man die Katholiken erkennt.

Mit eindrucksvollen Worten erklärt der heilige Thomas von Aquin diese Wahrheit: „Formgebend im Gegenstand des Glaubens aber ist die Erstwahrheit, insofern sie in den heiligen Schriften und in der Lehre der Kirche, die aus der Erstwahrheit hervorgeht, offenbar gemacht ist.

Wer also die Lehre der Kirche, die aus der in den heiligen Schriften offenbar gemachten Erstwahrheit hervorgeht, nicht als unfehlbarer, göttlicher Richtschnur anhängt, besitzt das Gehaben des Glaubens nicht, sondern hält an dem, was des Glaubens ist, auf andere Weise fest als kraft des Glaubens ...

Es ist aber klar, dass der, welcher der Lehre der Kirche als unfehlbarer Glaubensrichtschnur anhängt, allem beistimmt, was die Kirche lehrt.

Andernfalls, wenn er von der Lehre der Kirche das, was er will, festhält, und was er will, nicht festhält, hängt er nicht mehr der Lehre der Kirche als unfehlbarer Glaubensregel an, sondern seinem eigenen Wollen“.

„Einen einzigen Glauben muss die gesamte Kirche bekennen gemäß 1 Kor 1, 10: ,Ihr sollt alle dasselbe sagen, und es sollen keine Spaltungen unter euch sein. Das ist nur möglich, wenn die Glaubenssachen vom Oberhaupt der Gesamtkirche entschieden werden und die Gesamtkirche seine Entscheidung festhält.

Darum steht eine neue Fassung des Glaubensbekenntnisses lediglich der Autorität des Papstes zu, wie alle anderen Angelegenheiten, welche die Gesamtkirche betreffen“.

Man soll sich leiten lassen durch Papst und Bischöfe

Was nun die Reichweite dieses Gehorsams angeht, so soll sich niemand einreden, man brauche den Oberhirten der Kirche und besonders dem Römischen Papst nur bezüglich jener Glaubenslehren zu gehorchen, deren hartnäckige Verwerfung das Vergehen des Irrglaubens ausmacht.

Ebenso wenig genügt die aufrichtige und feste Zustimmung zu jenen Lehren, die, wenngleich von der Kirche nicht durch feierliches Urteil entschieden, doch von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt als göttlich offenbart zu glauben vorgestellt werden, Wahrheiten, von denen das Vatikanische Konzil sagt, man müsse sie mit „katholischem und göttlichem Glauben" festhalten.

Die Christenpflicht geht weiter und fordert überdies, dass man sich durch die Autorität der Bischöfe und besonders des Apostolischen Stuhles leiten lasse. Die Zweckmäßigkeit eines solchen Verhaltens ist leicht einzusehen.

Der Inhalt der göttlichen Offenbarung betrifft nämlich teils Gott, teils den Menschen selbst und die zu seinem ewigen Heil notwendigen Mittel. Nun ist es aber, wie oben erklärt, nach göttlichem Recht Sache der Kirche und innerhalb derselben des Papstes, darüber Vorschriften zu geben, was uns nach beiden Beziehungen hin obliegt, was wir nämlich zu glauben und was wir zu tun haben.

Darum muss der Autorität des Papstes auch das Urteil darüber unterstellt sein, was die göttliche Offenbarung enthält, was mit ihr übereinstimmt und was ihr widerspricht.

Aus demselben Grund muss der Papst kraft seiner Autorität entscheiden, was ehrbar und was unsittlich ist, was wir tun und lassen müssen, um das Heil zu erlangen; andernfalls vermöchte er weder Gottes Wort mit Gewissheit auszulegen, noch die Menschen mit Sicherheit auf dem Pfad des Lebens zu führen."
Eugenia-Sarto
Das gilt für jeden Katholiken, wie Sie sehr wohl wissen. Diese Lehre konnte man bis Papst Pius XII. vollkommen erfüllen.
Heute muß jeder die kirchlichen Lehren kennen, um sich ein vernünftiges Glaubensurteil über die jeweilige Hierarchie bilden zu können.Mehr
Das gilt für jeden Katholiken, wie Sie sehr wohl wissen. Diese Lehre konnte man bis Papst Pius XII. vollkommen erfüllen.

Heute muß jeder die kirchlichen Lehren kennen, um sich ein vernünftiges Glaubensurteil über die jeweilige Hierarchie bilden zu können.
Daniel D. D.
"Was nun die Reichweite dieses Gehorsams angeht, so soll sich niemand einreden, man brauche den Oberhirten der Kirche und besonders dem Römischen Papst nur bezüglich jener Glaubenslehren zu gehorchen, deren hartnäckige Verwerfung das Vergehen des Irrglaubens ausmacht.
Ebenso wenig genügt die aufrichtige und feste Zustimmung zu jenen Lehren, die, wenngleich von der Kirche nicht durch feierliches …
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"Was nun die Reichweite dieses Gehorsams angeht, so soll sich niemand einreden, man brauche den Oberhirten der Kirche und besonders dem Römischen Papst nur bezüglich jener Glaubenslehren zu gehorchen, deren hartnäckige Verwerfung das Vergehen des Irrglaubens ausmacht.

Ebenso wenig genügt die aufrichtige und feste Zustimmung zu jenen Lehren, die, wenngleich von der Kirche nicht durch feierliches Urteil entschieden, doch von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt als göttlich offenbart zu glauben vorgestellt werden, Wahrheiten, von denen das Vatikanische Konzil sagt, man müsse sie mit „katholischem und göttlichem Glauben" festhalten.

Die Christenpflicht geht weiter und fordert überdies, dass man sich durch die Autorität der Bischöfe und besonders des Apostolischen Stuhles leiten lasse. Die Zweckmäßigkeit eines solchen Verhaltens ist leicht einzusehen.
"

Gilt das auch für die Piusbruderschaft, die ja sonst so sehr dem vorkonziliaren Lehramt verbunden ist?
Mk 16,16
Warum denn nicht? Das Lehramt der Kirche ist immer das gleiche. Fraglich ist wohl eher ob das nachkonziliare Lehramt überhaupt noch Lehramt ist.
Eugenia-Sarto
Das ist mehr als fraglich! Mit Wahrscheinlichkeit nicht. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht, vermute ich.
Daniel D. D.
Lustig, wie Sie das Lehramt wegdefinieren wollen.
Eugenia-Sarto
Nicht lustig, sondern Lehramt ist, wer credo auf katholisch betet.
Mk 16,16
Wir leben in der großen Zeit der Verwirrung. Die allermeisten Laien haben wohl Probleme mit dem richtigen Durchblick. Das Lehramt der Kirche bleibt immer unangetastet bestehen, weil es sich niemals ändern kann. Wenn die Kleriker daherkommen und vom Glauben abfallen, dann kann das, was die für das Lehramt halten und besetzt halten, kein Lehramt mehr sein. Woran ist denn das Lehramt gebunden? An den …Mehr
Wir leben in der großen Zeit der Verwirrung. Die allermeisten Laien haben wohl Probleme mit dem richtigen Durchblick. Das Lehramt der Kirche bleibt immer unangetastet bestehen, weil es sich niemals ändern kann. Wenn die Kleriker daherkommen und vom Glauben abfallen, dann kann das, was die für das Lehramt halten und besetzt halten, kein Lehramt mehr sein. Woran ist denn das Lehramt gebunden? An den Klerus oder an das Haupt der Kirche Jesus Christus? Wenn das "Lehramt" Entscheidungen trifft die auf den V2 Lügen gründen, dann ist das ganz offensichtlich weder Lehramt noch katholisch überhaupt. So sehe ich das jedenfalls als ein Laie. Ich lasse mich jederzeit immer gerne eines Besseren belehren.