Liturgiekrieg - ein (plausibler) Artikel aus summorum pontificum

Die Wurzel der Liturgiekriege:
Ein leichtfertiges Spiel


Aus New Liturgical Movement von Kevin Tierney
14. März 2024

Paul VI. bei der Zelebration „ad populum“.
Als Kardinal Robert Sarah noch Präfekt der Gottesdienstkongregation war, hat er sich intensiv mit der Frage beschäftigt, welche Rolle die Liturgie für die Bildung eines katholischen Bewußtseins spielt. Dabei dachte er nicht nur über die Früchte einer rechten liturgischen Bildung nach, sondern auch darüber, wie ein falsches Verständnis von Liturgie Katholiken in einer unerwünschten Weise (ver)bilden kann. Auf einer Liturgischen Konferenz 2017 in Köln warnte der Präfekt vor einer Liturgie, „die Anlaß für erbitterte Spaltungen, ideologische Auseinandersetzungen und für die öffentliche Demütigung von Schwachen durch die Inhaber von Machtpositionen bietet, statt ein Ort der Einheit und unserer Gemeinschaft mit dem Herrn zu sein.“
Damit bezog sich Kardinal Sarah auf den schrecklichen „Liturgiekrieg“, der in unterschiedlichen Intensitätsgraden im römischen Ritus seit der Promulgation des Novus Ordo durch Paul VI. 1969 stattfindet. Unter einigen der eifrigsten Katholiken wurde die Liturgie, statt ein Mittel des Gottesdienstes zu sein, ein Frontabschnitt in einem umfassenderen Kampf darüber, wie sich die Kirche gegenüber dem Heiligen verhalten solle. Und wie das bei vielen Grabenkämpfen so ist, kam dabei wenig mehr heraus als eine beträchtliche Zahl von Opfern. Niemand ist für den Liturgiekrieg. Doch trotz dieser endlosen Bitterkeit wird der Liturgiekrieg 2024 ebenso grausam geführt wie in den 1990er und 2000er Jahren. Woher kommt das?
In meinem Erklärungsversuch gehe ich von einem Ansatz aus, der dem einen oder anderen Traditionalisten nicht gefallen mag. Ich gehe nämlich davon aus, daß die meisten Personen, die an der Schaffung des Novus Ordo beteiligt waren, (mit einigen wenigen Ausnahmen) gutwillige, jedoch fehlgeleitete Leute waren. Ich bleibe (ebenfalls mit einigen Ausnahmen) dabei, daß die meisten Handlungen der Päpste seit dem Konzil aufrichtig gemeint waren, aber ganz entschieden verfehlt waren, weil sie von einer leichtfertigen Voraussetzung ausgingen, fast von einer Wette oder einem Glücksspiel. Sie mögen das anders sehen – nun ja.
Meine Theorie des Liturgiekrieges geht nicht von der Frage aus „welcher Ritus ist der bessere“, sondern hat einen definitiv nicht-Liturgischen Hintergrund. Paul VI. und seine Umgebung glaubten, daß die Früchte der neuen Liturgie sich von selbst rechtfertigen würden. Die Reform wäre ein so offensichtlicher Gewinn, daß ein jeder davon begeistert wäre – selbst wenn das ein paar Jahre brauchen würde. Und um diese Begeisterung zu fördern, befahl Paul VI. den Priestern, sobald sie ihren Fuß in die neue Welt gesetzt hätten, ihre Schiffe hinter sich zu verbrennen. Er verbot es faktisch allen Priestern des römischen Ritus, nach dem alten Missale zu zelebrieren. Es würde kein Zurück geben, keine selbstkritische Betrachtung und keine Erfolgskontrolle, ob die Reformen sich bewährten oder nicht. Schon alleine die Forderung, diese Reformen zu überprüfen, galt schon als Aufruf, die Vollmacht des Papstes in Zweifel zu ziehen, den Gottesdienst der Kirche zu bestimmen.
Der Papst schaffte die alte Messe nicht formell ab - warum nicht, bleibt offen. Ich denke, es ist ein kanonisch ausgesprochen schwieriges Vorhaben, etwas abzuschaffen, das die Kirche jahrhundertelang vorgeschrieben und hochgehalten hat. Sich darauf einzulassen, würde die Zielsetzung des Kirchenrechtes und der Kirchendisziplin auf den Kopf stellen. Deshalb versuchte er andere Mittel, um die Hinnahme zu erreichen. Und soviel ist klar: Die Hinnahme erreichte er.
Die überwältigende Mehrheit der Katholiken nahm die neue Messe hin. Es war ihnen klar, daß sie nun jeden Sonntag an dieser Messe teilnehmen würden. Aber sie machten sie sich nie zu eigen. Die Liturgiereform führte zu keinem tieferen Verständnis. Sie führte zu keiner größeren Inbrunst. Kurz gesagt: Im Wesentlichen ist nichts von dem, was besser als in der alten Messe sein sollte, eingetreten. Was blieb, waren persönliche Vorlieben. Die Reformen erzielten ihre Wirkung nicht durch das, was sie bewirkten, sondern durch das, was sie ermöglichten: Mehr Freiheit im persönlichen Ausdruck, eine „ Gestaltung“ der Messe entsprechend den Wünschen der Gläubigen. Mit den „Wünschen der Gläubigen“ meine ich die Wünsche einer Liturgiebürokratie, die glaubte, sie seien die frömmsten Katholiken aller Zeiten und die ganze Welt müsse an ihrer Vortrefflichkeit teilhaben. Ob sie das wollte, oder nicht
Die neue Messe überlebte alleine durch das päpstliche Machtwort. Für die Revolutionäre, die mehr Veränderung wollten, bedeutete dieses Machtwort wenig. Für viele Katholiken, die einfach nur einen Moment von Ruhe und Frieden suchten, um Gott am Sonntag näher zu sein, bedeutete dieses päpstliche Machtwort auch nicht viel. Die neue Messe war nun mal da, und sie würde auch nicht verschwinden. Aber sie wurde nie geliebt. Und da sie nie geliebt wurde, hieß das, daß auch die alte Messe niemals verschwinden würde.
Als diese Realität in dem Jahrzehnt nach 1969 unübersehbar wurde, mußte die Kirche sich mühsam mit dem Faktum auseinandersetzen, daß eine Vorhersage des päpstlichen Amtes, die dieses mit dem vollen Gewicht seiner kanonischen Autorität getroffen hatte, nicht eingetreten war. Zu diesem Zeitpunkt begann sie auf Zeit zu spielen. Sie gewährte einer kleinen Zahl von Gläubigen in England und Wales ein Indult. Es gab Vereinbarungen im Einzelfall. Wenn Priester sich auf kanonisch zweifelhafte Weise betätigten, wurde das zwar mißbilligt – aber meistens ließ man sie in Ruhe. 1984 erließ Rom eine Grundordnung für solche Indulte, die auf der festen Überzeugung beruhte, daß diejenigen, die weiterhin die alte Liturgie haben wollten, innerhalb einer Generation ausgestorben sein würden. Doch 1988 mit der Exkommunikation von Erzbischof Lefebvre wurde diese Position unhaltbar. Ab dieser Zeit war der Status der alten Messe nicht mehr unter der Kontrolle der Kirche und ihrer Bischöfe. Aber die Kirche konnte auch nicht zugeben, daß die leichtfertigen Voraussetzungen, von denen sie 1969 ausgegangen war, unzutreffend waren. Denn wenn sie unzutreffend gewesen wären, hätte man die Liturgiereform insgesamt auf ganz grundsätzliche Weise in Frage stellen können.
Dann versuchten sie, der ästhetischen Kritik mit einer „Reform der Reform“ zu begegnen, die eine Menge von den dingen zurückbringen sollte, die Papst, Bischöfe und liturgische Berater jahrzehntelang als etwas verteufelt hatten, das ins Museum oder auf den Friedhof gehöre. Das einzige, was die Reform der Reform tatsächlich brachte, war die Grundfrage: Wenn wir Latein haben können, die Feier nach Osten und Kommunion im Knien an der Kommunionbank – warum dann nicht einfach die Messe in der überlieferten Liturgie?
Als Benedikt XVI. den Thron bestieg, war ihm klar, daß die Kirche diese Fragen nicht würde beantworten können, daß die alte Messe nicht verschwinden würde, und daß die Zahl der Gläubigen die sich ihr zuwandten, größer wurde. Und im gleichen Maße verflüchtigte sich inzwischen der Wunsch, die alte Messe zu verbieten. Wie damit umgehen, ohne einen Fehler einzugestehen? In dieser Situation stieß der brillante Theologe auf ein riesengroßes Schlupfloch. Da Paul VI. die überlieferte Liturgie einfach unberücksichtigt gelassen hatte, würde er sie wieder berücksichtigen. Sie würde neben der „Forma ordinaria“ bestehen, und die Priester und Gläubigen könnten sich selbst für die eine oder die andere entscheiden. Er wollte die Diskussion lösen, indem er sich ganz davon abwandte. Er erklärte nicht die eine oder die andere Form zum Sieger des Liturgiekrieges, sondern die liturgische Vielfalt – und ging nach Hause.
Sollte das etwas unernst klingen, ist das nicht meine Absicht. Es erfordert schon einen erstaunlichen Menschen, zuzugeben, daß frühere päpstliche Versuche zur Lösung dieser Frage alles nur noch schlimmer gemacht hatten. Joseph Ratzinger war sicher der fähigste Theologe des 20. Jahrhunderts, und dieses Wissen ließ ihn die Grenzen der Kirche und seiner eigenen Person einsehen. Seine Entscheidung war nicht perfekt – aber sie führte zur Feuereinstellung im Liturgiekrieg und einem zumindest zeitweiligen Frieden. Soll die Welt erst mal wieder zu Atem kommen, und dann verhandeln wir über einen länger dauernden Frieden.
Das Problem bei diesem Ansatz besteht darin, daß es eine Richtung innerhalb der Kirche gab, die die Offensive fortsetzen wollte. Für sie war all dieses Gerede vom Frieden verfehlt: Wenn man Frieden mit der Vergangenheit schließt, wird diese Vergangenheit zurückkehren. Wenn man die Vergangenheit als denkbare Möglichkeit zuläßt, wird sie immer präsent sein, um als Alternative zu dem, was der Gegenwart gerade gefällt, an die moderne Zeit angepasst zu werden. Wir wissen zwar nicht, ob Jorge Bergoglio schon immer dieser Richtung angehörte, wurde doch spätestens 2019 deutlich, daß er nun als Papst Franziskus diese Weltsicht angenommen hatte. Seine Generation lag im Sterben. ER selbst lag im Sterben, Ihr Stern war im Sinken. Was würde geschehen, wenn sie tatsächlich stürben und die Vergangenheit, von der Paul VI. die Leute mit Gewalt vertreiben wollte, immer noch präsent wäre?
Als Franziskus die Bischöfe der Welt fragte, ob ihnen klar wäre, welche Bedrohung die Alte Messe für die Einheit der Kirche bedeute, zuckte die Mehrheit nur mit den Schultern. Deshalb erließ er Traditionis Custodes, um sie dazu zu zwingen, diese Bedrohung wahrzunehmen. Als das immer noch nicht half, versuchte er es mit weiteren Zwangsmaßnahmen, um Bischöfe und Gläubige dazu zu bringen. Doch das grundsätzliche Problem blieb bestehen: Niemand liebt die Alternative. Sie nehmen sie hin. Sie richten ihr Leben entsprechend ein. Die neue Messe ist Teil des grauen katholischen Alltags. Aber sie lieben sie nicht.
Das ist die eigentliche Wurzel der Liturgiekriege. Eine ganze Generation von Kirchenführern vom Papst an abwärts agierte auf Grund leichtfertiger Voraussetzungen, eines Glücksspiels. Sie haben den Einsatz immer weiter erhöht und gingen schließlich aufs Ganze. Sie haben verloren, und nun müssen sie nach Hause gehen und der Familie erklären, warum sie kein Auto oder kein Haus mehr besitzen und sich darauf einstellen müssen, daß das letzte Hemd weg ist. Aber macht euch nichts draus: Ihr werdet schon lernen, es gut zu finden. Oder wie ein berühmter katholischer Autor einmal sagte: „Wir Sünder verdienen eine hässliche Liturgie“.
Fällt ihnen dazu etwas ein?
*
Wir haben diesen Artikel aus New Liturgical Movement übersetzt, wo er unter dem Datum vom 13. 3. erschienen ist. Und da uns nach der abschließenden Frage schon einiges dazu eingefallen ist, werden wir in den nächsten Tagen noch einmal darauf zurückkommen. Nicht um ihm zu widersprechen, sondern um den einen oder anderen Denkansatz noch etwas weiter zu verfolgen."

Was mir dazu einfällt? So wie die VK II - Konzilstexte und der NOM bedürfen einer Reform, wenn nicht totale Aufhebung.
Oenipontanus
"Der Papst schaffte die alte Messe nicht formell ab - warum nicht, bleibt offen."
Warum immer wieder derselbe Unsinn?! Natürlich hat Montini die "alte" Messe abgeschafft, nachzulesen in der Schlussformel der apostolischen Konstitution Missale Romanum:
"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, …Mehr
"Der Papst schaffte die alte Messe nicht formell ab - warum nicht, bleibt offen."

Warum immer wieder derselbe Unsinn?! Natürlich hat Montini die "alte" Messe abgeschafft, nachzulesen in der Schlussformel der apostolischen Konstitution Missale Romanum:

"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, Constitutionibus et Ordinationibus Apostolicis a Decessoribus Nostris editis, ceterisque praescriptionibus etiam peculiari mentione et derogatione dignis."

Wenn die Tradis das nicht wahrhaben wollen und sich seit Jahrzehnten selbst in die Tasche lügen, dann ist das sehr bezeichnend. 🤪 🤥 🥴
Girolamo Savonarola
So eindeutig, wie Sie Oenipontanus, jetzt behaupten, "Montini hat die alte Messe abgeschafft", ist das nun wirklich nicht, und das aus mehreren Gründen. Zum Einen wird in dem genannten Dokument das Modalverb "sollen" verwendet, das - juridisch genaugenommen - ein Auffordern, Vorschlagen, Anbieten ausdrückt, weswegen nicht wenige kanonisch Gebildete meinen, dass diese "Messe" de iure nicht abgeschafft …Mehr
So eindeutig, wie Sie Oenipontanus, jetzt behaupten, "Montini hat die alte Messe abgeschafft", ist das nun wirklich nicht, und das aus mehreren Gründen. Zum Einen wird in dem genannten Dokument das Modalverb "sollen" verwendet, das - juridisch genaugenommen - ein Auffordern, Vorschlagen, Anbieten ausdrückt, weswegen nicht wenige kanonisch Gebildete meinen, dass diese "Messe" de iure nicht abgeschafft worden ist. Diese Annahme ergibt sich nicht nur aus der APOSTOLISCHEN KONSTITUTION, MISSALE ROMANUM, EINFÜHRUNG DES GEMÄSS BESCHLUSS DES ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZILS ERNEUERTEN RÖMISCHEN MESSBUCHES, sondern auch aus mehreren nachfolgenden Dokumenten, so auch aus traditionis custodes.

In der obgenannten Konstitution heißt es zB: "Wir hegen die feste Zuversicht, daß Priester und Gläubige sich auf Grund dieser Erneuerung besser für das Herrenmahl bereiten und durch größere Vertrautheit mit der Heiligen Schrift tiefer in das Verständnis des Gotteswortes eindringen. Zum Abschluß möchten Wir nach allem, was Wir bis jetzt über das neue Römische Meßbuch gesagt haben, noch auf einen Gedanken besonders hinweisen. Als Unser Vorgänger Pius V. die erste Ausgabe des Römischen Meßbuches veröffentlichte, bot er es dem christlichen Volk gleichsam als Hilfe zur Einheit in der Liturgie und als Ausdruck echten und frommen Gottesdienstes in der Kirche dar. Der Anordnung des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechend, haben Wir zwar im neuen Meßbuch berechtigter Vielfalt und Anpassung (Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium Art. 38-40). ihren Platz zuerkannt; dennoch geben auch Wir der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Buch von den Gläubigen als eine Hilfe zur gegenseitigen Bezeugung und Stärkung der Einheit angenommen werde. Durch seine Verwendung soll in der Mannigfaltigkeit vieler Sprachen aus den Herzen aller ein und dasselbe Gebet, das Gott wohlgefälliger ist als Weihrauch, zum himmlischen Vater durch unseren Hohenpriester Jesus Christus im Heiligen Geiste emporsteigen".

Auch in seiner Schlussbestimmung, "Unsere Anordnungen und Vorschriften sollen jetzt und in Zukunft gültig und rechtskräftig sein, unter Aufhebung jedweder entgegenstehender Konstitutionen und Verordnungen Unserer Vorgänger sowie aller übrigen Anweisungen, welcher Art sie auch seien", wird das Modalverb "sollen" verwendet.

Zum Anderen erspare ich mir, näher hin auszuführen, dass mit der Konstitution kein Dogma verkündet und sein Wortlaut derart widersprüchlich formuliert worden ist. Bekannt ist zudem, dass die "alte Messe" weiterhin gefeiert und deswegen kein Strafverfahren eingeleitet bzw keine Sanktion wegen Nichteinhaltung der Konstitution verhängt worden ist.

In dem Drunter und Drüber erließ Papst Johannes Paul II. im Jahre 1984 ein Indult, das den Bischöfen die Möglichkeit eröffnete, ihren Priestern die Feier der heiligen Messe in der vorkonziliaren Form zu gestatten.

Ebenso allgemein bekannt ist, dass in Folge des Konflikts mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. (unerlaubte Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre) Papst Johannes Paul II. im Jahr 1988 das Motu Proprio „Ecclesia Dei Adflicta“ vefügte, was eine Sicherstellung der Wünsche der mit der Tradition verbundenen Gläubigen gewährleisten sollte. Dabei forderte der Papst, dass die im Schreiben „Quattuor abhinc annos“ herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Römischen Messbuchs von 1962 weit und großzügig anzuwenden seien. Zusätzlich wurde die päpstliche Kommission Ecclesia Dei ins Leben gerufen, die sich künftig um die Belange jener traditionell ausgerichteten Gruppen und Gläubigen kümmern sollte.

Am 7. Juli 2007 erließ Papst Benedikt XVI. schließlich das Motu Proprio Summorum Pontificum, durch das er die Form zur Feier der heiligen Messe und die Sakramentenspendung nach dem tridentinischen Missale wieder für die ganze Kirche allgemein freigegeben und als sogenannte außerordentliche Form („usus antiquior“) definiert hat.

Mit dem Motu proprio traditiones custodes verfügt Papst Franziskus mit sofortiger Wirkung weitreichende und tiefgreifende Änderungen des Schreibens Summorum Pontificum seines Vorgängers Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007. Dieses erkannte das Recht aller Priester an, die Messe unter Verwendung des Römischen Messbuchs von 1962 zu feiern.

Hunderttausende Katholiken in aller Welt besuchen regelmäßig die TLM. Sie sind zwar nur eine kleine Minderheit, aber im Schnitt weitaus jünger und zeichnen sich durch kinderreiche, fromme Familien und dementsprechend auch einer großen Zahl an Berufungen aus.

Papst Franziskus sieht diese Entwicklung kritisch. In einem Begleitbrief an die Bischöfe, in dem er seine Entscheidung darlegt, behauptet der Pontifex, er müsse gegen die TLM vorgehen: "Zur Verteidigung der Einheit des Leibes Christi sehe ich mich gezwungen, die von meinen Vorgängern gewährte Erlaubnis zu widerrufen. Der verzerrte Gebrauch, der von dieser Erlaubnis gemacht worden ist, steht im Widerspruch zu den Absichten, die zur Gewährung der Freiheit geführt haben, die Messe mit dem Missale Romanum von 1962 zu feiern."

Das neue Motu proprio, das mit sofortiger Wirkung herausgegeben wurde, besagt einerseits, dass ausschließlich der jeweilige Ortsbischof entscheiden kann, die Feier der lateinischen Messe in der überlieferten Form in seiner Diözese zu autorisieren. Andererseits setzt es fest, dass die Bischöfe keine Messen im usus antiquior in Pfarrkirchen feiern lassen dürfen, und jeder neu geweihte Priester, der die heilige Messe in dieser Form des römischen Ritus feiern will, muss nach diesen Maßgaben dafür einen Antrag in Rom stellen.

Frankreichs Bischöfe haben bereits gemeinsam reagiert und den vielen Katholiken und Priestern ihrer "Hochachtung" versichert, die die heilige Messe in der überlieferten Form feiern: Die Bischöfe gaben eine Erklärung am 17. Juli heraus.

Die Äußerungen der französischen Bischöfe wurden auch in Deutschland mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommen, zumal Frankreich eines der führenden Zentren des katholischen Traditionalismus ist, und in beiden Ländern – wie andernorts – die Zahl der Gläubigen wie Priester wächst, die sich zur "alten Messe" hingezogen fühlen.

Wie Sie sehen, Oenipontanus, wurde die vorkonziliare Messe weiterhin gepflogen, und auch kein Nachfolger Montinis ist mit Recht davon ausgegangen, dass die "alte Messe" de iure abgeschafft worden ist.
Oenipontanus
@Girolamo Savonarola
Sie machen sich lächerlich und weigern sich, das von Montini Gesagte so zu nehmen, wie es nun einmal ist. Aber Sie folgen ja öfters dem eigenen Vögelchen und zimmern sich irgendwelche Theorien zusammen.
Wer Latein kann, weiß, was "firma et efficacia esse et fore volumus" bedeutet und ebenso, was der mit "non obstantibus" beginnende Abschnitt impliziert. Sie wissen es nicht, …Mehr
@Girolamo Savonarola
Sie machen sich lächerlich und weigern sich, das von Montini Gesagte so zu nehmen, wie es nun einmal ist. Aber Sie folgen ja öfters dem eigenen Vögelchen und zimmern sich irgendwelche Theorien zusammen.
Wer Latein kann, weiß, was "firma et efficacia esse et fore volumus" bedeutet und ebenso, was der mit "non obstantibus" beginnende Abschnitt impliziert. Sie wissen es nicht, weil Sie es nicht wissen bzw. wahrhaben wollen und wiederholen nur das seit 50 Jahren umlaufende Tradigeschwätz. Sehr schwach für einen Akademiker! 🤪
Girolamo Savonarola
Zu den Ausführungen haben Sie auch was inhaltlich zu schreiben oder wollen Sie nur trollen? Wenn Sie, exegetischer Tunnelblicker den schwachsinnigen und eine lex imperfekta darstellenden Text der Konstitution und die Widersprüche in nachfolgenden Verhalten in der Sache danach sowohl des Montini als auch der Nachfolger im Papstamt und aller Ortsordinarien nicht wahrzunehmen imstande sind, ist das …Mehr
Zu den Ausführungen haben Sie auch was inhaltlich zu schreiben oder wollen Sie nur trollen? Wenn Sie, exegetischer Tunnelblicker den schwachsinnigen und eine lex imperfekta darstellenden Text der Konstitution und die Widersprüche in nachfolgenden Verhalten in der Sache danach sowohl des Montini als auch der Nachfolger im Papstamt und aller Ortsordinarien nicht wahrzunehmen imstande sind, ist das Ihre Sache. Das, was Sie behaupten, davon war nicht einmal Montini selbst überzeugt. Nennen Sie ein Verfahren, das wegen Übertretung der Montini-Konstitution eingeleitet oder geben einen Namen an, der deswegen verurteilt worden ist, oder unterlassen Sie Ihre geradezu dodelhaften, präpotenten Kommentare, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben.
Girolamo Savonarola
Es gibt Brüder, die den Schurz nicht ums Gemächt, sondern ums Hirn binden, und deshalb auch nicht verstehen können, dass der vetus ordo auch auf der Basis eines Gewohnheitsrechtes nach dem CIC Geltung haben kann.
Zwar vermag ein Gesetz widergesetzliches oder ein außergesetzliches Gewohnheitsrecht durch ein entgegengesetztes Gewohnheitsrecht oder Gesetz zu widerrufen, jedoch widerruft, falls das …Mehr
Es gibt Brüder, die den Schurz nicht ums Gemächt, sondern ums Hirn binden, und deshalb auch nicht verstehen können, dass der vetus ordo auch auf der Basis eines Gewohnheitsrechtes nach dem CIC Geltung haben kann.

Zwar vermag ein Gesetz widergesetzliches oder ein außergesetzliches Gewohnheitsrecht durch ein entgegengesetztes Gewohnheitsrecht oder Gesetz zu widerrufen, jedoch widerruft, falls das Gesetz dies nicht ausdrücklich erwähnt, ein Gesetz nicht hundertjähriges oder unvordenkliches Gewohnheitsrecht und ein allgemeines Gesetz kein partikulares Gewohnheitsrecht. Die faktischen wie rechtlichen Verhalten Montinis und der nachfolgenden Inhaber des Stuhles Petri schließen eine dahingehende Interpretation nicht gänzlich und kategorisch von vorne herein aus, dass mit dem Montini-Akt die "alte Messe" tatsächlich nicht de iure, sondern in Teilbereichen bloß de facto aufgehoben worden sei.

Auch durch traditionis custodes ist die "alte Messe" nicht für alle kirchlichen Bereiche aufgehoben worden - im Kontext lesen und verstehen und einen Akt der Leitungsgewalt von der Dogmatik sollte man halt auch trennen können.
Oenipontanus
@Girolamo Savonarola
Ach, wieder einmal Nebelkerzen über Nebelkerzen von Ihnen, besten Dank dafür! 👏
Aber noch einmal zum Mitschreiben:
"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, Constitutionibus et Ordinationibus Apostolicis a Decessoribus Nostris editis, ceterisque praescriptionibus etiam peculiari …Mehr
@Girolamo Savonarola

Ach, wieder einmal Nebelkerzen über Nebelkerzen von Ihnen, besten Dank dafür! 👏

Aber noch einmal zum Mitschreiben:

"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, Constitutionibus et Ordinationibus Apostolicis a Decessoribus Nostris editis, ceterisque praescriptionibus etiam peculiari mentione et derogatione dignis."

Wenn Sie als Jurist das nicht begreifen (wollen), dann können Sie einem einfach nur leid tun. Falls Sie mit der lateinischen Grammatik oder der von Montini verwendeten Terminologie Probleme haben, erteile ich Ihnen gerne kompetente Nachhilfe!
Oenipontanus
@Girolamo Savonarola
Beachten Sie auch, was Montini an Lefebvre geschrieben hat:
"Auctoritate Nostra hanc renovationem sanximus, mandantes, ut ab omnibus, qui catholico nomine censentur, servaretur. Quodsi arbitrati sumus, in universum, moras non amplius huic rei esse afferendas neque exceptiones concedendas, id fecimus propter bonum spirituale et unitatem totius communitatis ecclesialis, siquidem …Mehr
@Girolamo Savonarola

Beachten Sie auch, was Montini an Lefebvre geschrieben hat:
"Auctoritate Nostra hanc renovationem sanximus, mandantes, ut ab omnibus, qui catholico nomine censentur, servaretur. Quodsi arbitrati sumus, in universum, moras non amplius huic rei esse afferendas neque exceptiones concedendas, id fecimus propter bonum spirituale et unitatem totius communitatis ecclesialis, siquidem catholicis Ritus Romani Ordo Missae est praecellens quoddam signum unitatis ipsorum."

Wenn noch irgendein dümmlicher Dodel im Zweifel sein konnte, was Montini in Missale Romanum intendiert hat, dann musste er es spätestens ab diesem Mahnbrief an Lefebvre wissen.

Marcello Lefebvre, Archiepiscopo-Episcopo olim Tutelensi, d. 11 m. Octobris a. 1976, Paulus PP.VI | Paulus PP. VI
Girolamo Savonarola
Oenipontanus, Haarspaltereien überlasse ich getrost Ihnen, denn Sie sind darin ein nicht zu überbietender Meister - chapeau!
Also lasse ich es dabei bewenden und nehme die Richtigkeit Ihrer Behauptung, dass Paul VI den vetus ordo abgeschafft habe, einmal als gegeben an, wenngleich das in der Sache, nämlich ob die „alte Messe“ dennoch gefeiert werden darf, auch nichts bringt. Denn zweifellos ist …Mehr
Oenipontanus, Haarspaltereien überlasse ich getrost Ihnen, denn Sie sind darin ein nicht zu überbietender Meister - chapeau!

Also lasse ich es dabei bewenden und nehme die Richtigkeit Ihrer Behauptung, dass Paul VI den vetus ordo abgeschafft habe, einmal als gegeben an, wenngleich das in der Sache, nämlich ob die „alte Messe“ dennoch gefeiert werden darf, auch nichts bringt. Denn zweifellos ist Faktum - ob Ihnen das gefällt oder nicht, ist unmaßgeblich -, dass sie nach wie vor mit Wissen und Wollen kirchlicher Autoritäten, und das – wenn man Paul VI ausblendet - schon seit JP II bis herauf in unsere Tage nach Maßgabe des missale romanum in der Fassung 1962 rite zelebriert wird und auch zelebriert werden darf.

Vom Ergebnis her ist es völlig schnuppe, ob nun die "alte Messe" abgeschafft und wieder eingeführt oder gar nicht abgeschafft worden ist. Papst Johannes Paul II erließ als zweifellos zuständige Autorität im Jahre 1984 ein Indult, das den Bischöfen die Möglichkeit eröffnete, ihren Priestern die Feier der heiligen Messe in der vorkonziliaren Form zu gestatten.

In Folge des Konflikts mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. (unerlaubte Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre) verfügte Papst Johannes Paul II im Jahr 1988 weiters das Motu Proprio „Ecclesia Dei Adflicta“, was eine Sicherstellung der Wünsche der mit der Tradition verbundenen Gläubigen gewährleistete. Dabei forderte der Papst, dass die im Schreiben „Quattuor abhinc annos“ herausgegebenen Richtlinien zum Gebrauch des Römischen Messbuchs von 1962 weit und großzügig anzuwenden sind. Zusätzlich wurde die päpstliche Kommission Ecclesia Dei ins Leben gerufen, die sich künftig um die Belange jener traditionell ausgerichteten Gruppen und Gläubigen kümmern sollte.

Mit 7. Juli 2007 erließ Papst Benedikt XVI schließlich das Motu Proprio „Summorum Pontificum“, durch das er die Form zur Feier der heiligen Messe und die Sakramentenspendung nach dem tridentinischen Missale wieder für die ganze Kirche allgemein freigegeben und als sogenannte außerordentliche Form („usus antiquior“) definiert hat.

Es ist anzuführen müßig, dass Papst Franziskus mit traditiones custodes zwar den „usus antiquior“ insofern wieder eingeschränkt, als diese Messe nach dem vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil geltenden Ritus nur noch mit Erlaubnis des Ortsbischofs gefeiert werden darf, ihn aber nicht abgeschafft hat.

Trollen Sie also weiter, Oeni(s)pontanus!
Franz Graf
Papst Benedikt XVl hat doch klar gesagt, das die alte Messe nie abgeschafft war.
Oenipontanus
@Franz Graf
Das macht es auch nicht wahr
Zum hundertsten Mal:
"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, Constitutionibus et Ordinationibus Apostolicis a Decessoribus Nostris editis, ceterisque praescriptionibus etiam peculiari mentione et derogatione dignis."
Das ist eindeutig. Wer es nicht begreifen …Mehr
@Franz Graf

Das macht es auch nicht wahr

Zum hundertsten Mal:

"Nostra haec autem statuta et praescripta nunc et in posterum firma et efficacia esse et fore volumus, non obstantibus, quatenus opus sit, Constitutionibus et Ordinationibus Apostolicis a Decessoribus Nostris editis, ceterisque praescriptionibus etiam peculiari mentione et derogatione dignis."

Das ist eindeutig. Wer es nicht begreifen oder wahrhaben will, der soll weiterhin herumphantasieren und die Fakten ignorieren, aber mir wird die Sache langsam zu blöd. 🥴
Girolamo Savonarola
Oenipontanus, Ihre trolligen Postings, Ignoranz und Wahrnehmungsstörungen sowie Weigerung, auf Fakten und sachliche Argumente einzugehen, sind einfach so krankhaft, blöd, verkappt und freimaurischer Verkommenheit gleich, dass ich mich, klar zum Glauben und Tradition der Katholischen Kirche bekennend, nicht mehr mit Ihren zum Kotzen reizenden und von Tradi-Hass triefenden Ergüssen beschäftigen werde …Mehr
Oenipontanus, Ihre trolligen Postings, Ignoranz und Wahrnehmungsstörungen sowie Weigerung, auf Fakten und sachliche Argumente einzugehen, sind einfach so krankhaft, blöd, verkappt und freimaurischer Verkommenheit gleich, dass ich mich, klar zum Glauben und Tradition der Katholischen Kirche bekennend, nicht mehr mit Ihren zum Kotzen reizenden und von Tradi-Hass triefenden Ergüssen beschäftigen werde - Sie tun mir nur noch leid!
alfredus
Ein guter aber sehr langer Artikel ... ! Man kann es aber auch kurz sagen : ... die neue Messe wurde nie geliebt und wird auch nicht geliebt werden ... ! Warum ? Sie hat nicht die Elemente, das Herz und die Seele anzusprechen, ihre meisten Texte sind protestantisch ! So wurden auch die Kirchenlieder beschnitten und durften nicht zu fromm sein . Der Volksaltar und der Bilderraub trugen dazu bei, dass …Mehr
Ein guter aber sehr langer Artikel ... ! Man kann es aber auch kurz sagen : ... die neue Messe wurde nie geliebt und wird auch nicht geliebt werden ... ! Warum ? Sie hat nicht die Elemente, das Herz und die Seele anzusprechen, ihre meisten Texte sind protestantisch ! So wurden auch die Kirchenlieder beschnitten und durften nicht zu fromm sein . Der Volksaltar und der Bilderraub trugen dazu bei, dass vertrautes und Glaubenshilfen der Bilder, den Gläubigen genommen wurden . Kahle, schmucklose Kirchen, ohne Gold und Erheben des Gemütes, gab und gibt es da nicht . Dieser Glaubensfrust konnte sich ausbreiten und hat heute nicht nur die vielen Gläubigen erfasst, sondern was noch schlimmer ist : ... viele Bischöfe und Priester ... !
Girolamo Savonarola
Und, alfredus, wie beurteilen Sie das missale romanum ex 1962?
alfredus
@Girolamo Savonarola Missale romanum ex 1962 ... ? Ein Hauch des Himmels ... !