Noch eine letzte Anmerkung dazu wie das nachkonziliare Rom die Mission zwar einerseits fordert, aber sie andererseits unterminiert:
Im Vorfeld des Assisi-Treffens, am 21. September 1986, forderte Johannes Paul II. die Vertreter der eingeladenen Religionen auf, ihren religiösen Traditionen treu zu bleiben, und zwar mit den Worten:
„Diese gemeinsame radikale Treue zu den jeweiligen religiösen Traditionen ist heute mehr denn je ein Erfordernis des Friedens.“
[1]Diese Aussage von Johannes Paul II. ist ungeheuerlich, denn sie enthält die an die Anhänger der nichtchristlichen Religionen gerichtete Aufforderung, in ihrer falschen Gottesverehrung zu verharren!
Damit enthält diese Aussage – man wagt es kaum zu sagen - indirekt die Aufforderung, dass sich die Anhänger der nichtchristlichen Religionen der Mission der katholischen Kirche widersetzen sollen. -
Meine Ausführungen mögen genügen, um zu zeigen, dass der Schaden, den die entsprechenden Beschlüsse des Pastoralkonzils der katholischen Mission zugefügt haben, durch nachkonziliare römische Dokumente und jene Aussage des verstorbenen Papstes noch erheblich vergrößert wurde.
Deshalb kann es nicht verwundern, dass die Mission in nachkonziliarer Zeit in zunehmendem Maße zum Erliegen kam. –
[1] L’ Osservatore Romano (deutsch) vom 26. September 1986.