Kirche geht gegen amtsenthobenen Priester vor
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Reicherts hatte mit dem ebenfalls amtsenthobenen Priester Christoph Schmidt im Vorfeld des Papstbesuches in Berlin zu einem «Abendmahl mit Christen verschiedener Konfessionen» eingeladen. Reicherts und der aus dem Bistum Essen stammende Schmidt leben als homosexuelles Paar zusammen und haben ihr Priesteramt Ende der 1990er Jahre niedergelegt. In Köln leiten sie ein kirchlich nicht anerkanntes Seelsorgezentrum. Zu dem Gottesdienst in Berlin waren ausdrücklich evangelische Christen, Schwule und Lesben sowie geschiedene Wiederverheiratete eingeladen. Der Berliner Erzbischof Rainer Woelki hatte den beiden Ex-Priestern «rechtliche Konsequenzen» angedroht.
Der Paderborner Erzbischof wirft Reicherts wegen des Gottesdienstes zum Papstbesuch einen «krassen Verstoß gegen die Ordnung der Kirche» und «eine Provokation der katholischen Kirche» vor. Zudem verletze er seit Jahren mit seiner gelebten homosexuellen Partnerschaft das Weiheversprechen zu einer priesterlichen Lebensweise. Auch verstoße er mit der Spendung der Taufe, der Feier von Trauungen und der Feier der Eucharistie gegen die verhängten Sanktionen.
Reicherts betont in einem Schreiben an Becker, dass er 1998 «bei der weltlichen Einrichtung der Römisch-Katholischen Kirche als Körperschaft des Öffentlichen Rechts gekündigt» habe. «Eine nachträgliche Suspendierung entbehrt jeden Sinns.»