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Franziskus, 'Traditionis custodes' und das Lame-duck-Syndrom

von The Wanderer (bei Aldo Maria Valli)

In der Politik gibt es einen Ausdruck, der von den Regierenden oft gehört und gefürchtet wird: lahme Ente. Er bezieht sich auf eine Ente, die nicht in der Lage ist, mit der Herde Schritt zu halten, und somit ein leichtes Ziel für Raubtiere wird. Der Spitzname wird dem Herrscher gegeben, der aufgrund verschiedener Umstände, besonders wenn er sich dem Ende seiner Amtszeit nähert, seine Macht verloren hat. Und der sicherste Weg, eine lahme Ente zu identifizieren, ist, die Reaktion seiner Freunde zu beobachten: Es ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der arme Schwimmvogel seine letzten Schritte macht, wenn er allein gelassen wird, wenn die Herde ihn im Stich lässt.

Es scheint, dass genau das mit Papst Franziskus passiert: Sein Hinken ist nicht nur eine Auswirkung von Ischias, sondern auch das Ergebnis des Machtverlustes aufgrund der katastrophalen Ausübung seines Pontifikats und der ganz offensichtlichen Anzeichen, dass sein Ende nahe ist. Die Tatsache, dass kein Geringerer als Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, ein Buch mit dem Titel "La Chiesa brucia" (Die Kirche brennt) veröffentlicht hat, ist sehr symptomatisch. Man hat den Eindruck, dass die Peronisierung durch einen peronistischen Papst auch ihre Schattenseiten hat. In der Tat heißt es: Die Peronisten gehen mit ihren Genossen zum Friedhofstor, aber sie treten selbst nicht ein. Und das ist genau das, was gerade passiert.
Einer der größten Fehler, den ein Herrscher mit Lame-Duck-Syndrom machen kann, ist es, universelle Befehle zu erteilen, die zu streng sind: Er läuft Gefahr, dass man ihm nicht gehorcht und damit seine Schwäche offenbart. Und genau das scheint Papst Franziskus nach der Veröffentlichung des Motu proprio "Traditionis custodes" zu passieren. Bisher ist die einzige klare und allgemein bekannte Bestätigung, die er erhalten hat, die von Monsignore Ángel Luis Ríos Matos, Bischof von Mayagüez, Puerto Rico, der ein erheiterndes Dekret veröffentlicht hat, in dem er davon unterrichtet, dass er die traditionelle Messe, obwohl sie in seiner Diözese überhaupt nicht gefeiert wird, verbietet und bei der Gelegenheit den Gebrauch der römischen Kasel, der Leintücher und des Schultervelums verbietet. Eine ähnliche Bestimmung wurde von den Bischöfen von Costa Rica getroffen. Tyrannen zeugen erbärmliche kleine Tyrannen, und Bergoglio hat unzählige mittelmäßige Bischöfe hervorgebracht, die traurigerweise die Asphodeloswiese bevölkern werden. (Es ist merkwürdig, dass Bischof Ríos Matos auf Fotos, die im Internet leicht zu finden sind, immer mit allem möglichen bischöflichen Firlefanz bekleidet erscheint. Ich weiß nicht, warum, aber das erinnert mich an "Black Mischief", den Roman von Evelyn Waugh).
Die Website "Rorate Coeli" stellt eine Liste der von Bischöfen verbotenen Messen zusammen. Wir werden sehen, was das Ergebnis ist. Bisher sind die Reaktionen genau so ausgefallen, wie wir es vor ein paar Tagen in diesem Blog vorausgesagt haben, obwohl ich zugeben muss, dass ich von der Geschwindigkeit und Klarheit, mit der die französischen, britischen und amerikanischen Bischöfe reagiert haben, überrascht war. Die französische Bischofskonferenz warf mit den für Gallier so typischen Umschreibungen den Ball aus dem Spielfeld. Für sie geht es darum, zu diskutieren, welches die lex orandi oder die lex credendi der Kirche von Papst Franziskus ist. Das Motu proprio lädt sie jedoch ein, über die Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche nachzudenken, und das werden sie im September, nach den Sommerferien, tun, wenn sie sich treffen, um darüber zu diskutieren. Passend dazu hat der Bischof von Versailles, wo wichtige traditionalistische Gemeinden beheimatet sind, bereits schriftlich mitgeteilt, dass in seiner Diözese alles so weitergeht wie bisher, ebenso wie der Erzbischof von San Francisco unmittelbar nach der Verbreitung des päpstlichen Dokuments, gefolgt von vielen anderen amerikanischen Bischöfen - zum Beispiel dem Bischof von Cincinnatti -, die, wenn auch diskreter, Priester und Gläubige, die dem traditionellen Ritus nahestehen, wissen lassen, dass sie trotz der päpstlichen Anordnungen keine Änderungen vornehmen werden. In England haben die meisten Bischöfe dasselbe getan: Sobald das Motu proprio veröffentlicht wurde, haben sie mit Brief und Siegel mitgeteilt, dass es in ihren Diözesen keine Änderungen bezüglich der Feier der traditionellen Messe geben wird. Und das Kuriose ist, dass diese Reaktionen zum größten Teil, ob sie nun französisch, amerikanisch oder englisch sind, nicht von Bischöfen mit besonderen traditionalistischen Sympathien kommen; vielmehr sind es Bischöfe mit eindeutig liberalen Tendenzen.

Warum also diese ebenso rasche wie deutliche Reaktion, die den offensichtlichen päpstlichen Wünschen zuwiderläuft?

Die Antwort bleibt eine Sache der Mutmaßungen, aber wir können einige Vermutungen anstellen. Was auf den ersten Blick deutlich wird, ist, dass diese Bischöfe keine Angst mehr vor dem päpstlichen "Barmherzigkeitserweis" haben, was zu anderen Zeiten wahrscheinlich gewesen wäre. Und das ist ein klares Zeichen für das Lame-duck-Syndrom. Würde Franziskus es jemals wagen, Monsignore Salvatore Cordileone, Erzbischof von San Francisco, seines Amtes zu entheben? Er hat nicht mehr die Kraft dazu. Der amerikanische Episkopat ist sehr verärgert über den Papst und die Androhung von "Barmherzigkeit" wegen der Nichtanwendung des Motu proprio würde von der Bischofskonferenz abgelehnt werden. Das Gleiche würde in Frankreich passieren: die Erklärung der französischen Bischöfe (auch wenn es einigen so vorkommen mag, als würden sie ihre Hände in Unschuld waschen) ist eine Art Panzerung: in diesem Fall werden sie über die Eucharistie nachdenken, sagen sie, und jeder Bischof wird sehen, wie er mit den Verboten umgeht. Und wir haben bereits gesehen, was sie tun: Sie verbieten nichts.
Genau das ist der springende Punkt: Die Bischöfe, auf beiden Seiten des Atlantiks, wollen keinen unnötigen Krieg beginnen. In ihren Diözesen war dank "Summorum Pontificum" die pax liturgica erreicht worden. Die Dinge funktionierten und funktionierten gut; Ideologisierungen waren, außer in seltenen Fällen, verschwunden. Und die stetige Zunahme von traditionalistischen Gemeinschaften, Priestern und Berufungen wurde nun als Segen und nicht als Gefahr gesehen, genau die gegenteilige Ansicht zu der, die Bergoglio in seinem Dokument vertritt. An Ort und Stelle, in ihren Diözesen, sind die einzigen, die mehr oder weniger gut funktionieren, tatsächlich die Gruppen der traditionellen Liturgie. Traditionalistische Priester auszurotten, wie der oberste Pontifex sich einbildet, bedeutet in Europa, direkt zum Import von Mess- und Kochtopfpriestern aus Afrika überzugehen [Redensart, die sich auf einen Priester oder Ordensmann von geringer Gelehrsamkeit und Autorität bezieht, Anm. d. Ü.].
Wenn jeder Rechtsakt nach der Absicht des Gesetzgebers interpretiert werden muss, so geht aus dem Motu proprio hervor, dass Papst Franziskus den Bruch der Einheit wegen liturgischer Fragen vermeiden will. Mit aller Legitimität und Gelassenheit können also jene Bischöfe, die der Meinung sind, dass die liturgische Vielfalt des römischen Ritus in ihren Diözesen keine Probleme verursacht oder spaltet, die Norm ignorieren. Einfacher ausgedrückt: Die meisten Bischöfe wollen sich nicht auf einen Krieg einlassen, der nur in den Köpfen von Bergoglio und seinen Ideologen, diesmal Andrea Grillo, existiert. Wie Tim Stanley in "The Spectator" schrieb, erweckt Bergoglio den Eindruck, die Jahre Leonid Breschnews in der Sowjetunion zu erleben: eine Regierung von Gerontokraten, die einem alten und abgenutzten Foto anhängt, das ein Land zeigt, das nicht mehr existiert.

Es ist unvorstellbar, dass die lateinische Kirche in den letzten zwei Jahrhunderten in einen so extremen Hyperpapalismus verfallen ist, dass sie Erscheinungen wie "Traditionis custodes" zulässt, bei denen sich der Papst von Rom so sehr in jede Diözese einmischt, dass er dem Bischof sagt, welche Pfarreien er errichten kann und welche nicht. Das wäre eine in der mittelalterlichen Kirche undenkbare Absurdität gewesen wäre (man denke an Bischof Hincmar von Reims) und ebenso undenkbar in der Ostkirche. Wie Kardinal Müller in seinem unverzichtbaren Brief feststellt, sind Bischöfe als Seelsorger eingesetzt und "nicht bloße Vertreter einer Zentralbehörde mit der Möglichkeit der Beförderung".

aldomariavalli.it/…aditionis-custodes-e-la-sindrome-dellanatra-zoppa/

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fire stone
Der bändesprechende Blick eines knallharten kalten abgebrühten Kalküls
Erinnern wir uns an den ersten Brief, den eine Landsmännin in verwunderter Reaktion über die "Errichtung" dieses Bergoliums an ihn richtete.Mehr
Der bändesprechende Blick eines knallharten kalten abgebrühten Kalküls

Erinnern wir uns an den ersten Brief, den eine Landsmännin in verwunderter Reaktion über die "Errichtung" dieses Bergoliums an ihn richtete.
Theresia Katharina
PF ist nicht allein, sondern inmitten seiner Clique, die ihn schützt. Er ist auch keine lahme Ente, sondern runiniert die hl.Kirche in einem schnellen Tempo. Seine verderbliche Agenda, um die häretische neue Eine-Welt-Religion der NWO zu installieren, wird er zu Ende führen, bis unser Herr Jesus Christus eingreift und ihn des Amtes enthebt.
catharina
Danke, @Theresia Katharina, für den leserfreundlichen Fettdruck und die verschiedenen Unterstreichungen. Das trägt sehr zum Verständnis des subtilen Textes bei.
Erich Foltyn
man sieht auf der Welt immer mehr, daß immer das Böse siegt und es hat noch lange nicht seine vollkomene Macht über die Welt erreicht, das ist aber unabwendbar, weil das Gute machtlos ist.
Girolamo Savonarola
So einen Blödsinn, den Erich Foltyn trollig schreibt, sollte unbeachtet bleiben!
Erich Foltyn
ich sage nur das, was ich dauernd aus den Nachrichten mitgeteilt bekomme
catharina
Das glaube ich Ihnen, @Erich Foltyn, daß Sie entsprechende Nachrichten lesen!