Tesa
13349

Bischof Overbeck distanziert sich zum Matic Bericht von Lebensschützern

Beitrag von Martin Lohmann auf Facebook, 21. Juni 2021:

So, so, der Herr Bischof hält es für "problematisch", dass der Resolutionsentwurf, der sogenannte Matic-Bericht zur Abstimmung im EU-Parlament, "die Rechte des ungeborenen Kindes nicht berücksichtigt". Seine Stellungnahme beginnt mit dem Hinweis, man halte als Bischofskonferenz das "Anliegen, die Gesundheit und die Rechte von Frauen zu schützen (...) für wichtig". Andere Aspekte in dem Bericht hingegen würden "uns Sorgen bereiten".

Sorgen. Problematisch.

Und dann am Schluss ein Satz, der viele irritiert. Aber sind nicht manchmal Sätze so etwas wie eine Offenbarung, geradezu verräterisch?

Am Ende verwahrt sich der Herr Bischof "gegen jeden Versuch, von Populisten und Extremisten vereinnahmt zu werden, die mit ihren Parolen zum Lebensschutz eigennützig nur vermeintlich christliche Positionen vertreten, die sie in anderen Kontexten nur zu gerne ignorieren."

Wen meint der Bischof?

Doch wohl sicher nicht sich selbst und seine Mitbrüder, die als Bischöfe ja den Auftrag zur mutigen und angstfreien Verkündigung der Wahrheit haben, gelegen oder nicht?

Schließlich sind Bischöfe ja Bischöfe - und keine populistischen Politiker, oder?

Und seit wann sind Lebensrechtler "eigennützig", wenn sie sich mutig und von Populisten bekämpft für das unbedingte Recht auf Leben einsetzen und persönliche Nachteile - bis hin zum Verdienst, was aber ein gut bezahlter Bischof möglicherweise gar nicht versteht oder verstehen kann - in Kauf nehmen? Jedenfalls lönnte man sagen: Die Schlussbemerkung des Herrn Bischofs klingt nicht nur merk- und fragwürdig, sondern doch wohl auch ziemlich populistisch, oder? Ach ja, sind es nicht auch Linksextreme und militante Abtreibungsbefürworter, die sogar aus der Tötung eines noch nicht geborenen Menschen eine Art "Menschenrecht" machen wollen, die gerne Lebensschützer und Lebensrechtler als "Extremisten" bezeichnen?

Ich bin mir aber recht sicher, dass das der Bischof so nicht gemeint hat ... Eine Aufklärung oder Korrektur dieser Schlussbemerkung im Sinne des Friedens und des Lebensrechtes sowie im Sinne der gebotenen mutigen christlichen Wahrheitsverkündigung wäre da sicher ganz hilfreich. Auch Bischöfe sind, wie man sieht, nicht unfehlbar.

Pressemitteilung Bischofskonferenz:
21.06.2021 110

Forderung nach Schutz des ungeborenen Lebens, dem von Anfang an Menschenwürde zukommt

Zur Abstimmung im Europäischen Parlament am 24. Juni 2021 über den Resolutionsentwurf zu einem Bericht „zu der Lage im Hinblick auf die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte in der EU im Zusammenhang mit der Gesundheit von Frauen (2020/2215(INI))“ – dem sogenannten „Matić-Bericht“ – erklärt der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und Vizepräsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen):

„Wir halten das Anliegen, die Gesundheit und die Rechte von Frauen zu schützen, welches auch dem Resolutionsentwurf zugrunde liegt, für wichtig. Der Matić-Bericht enthält jedoch eine Reihe von Aspekten, die uns Sorgen bereiten. Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) hat dazu am 17. Juni 2021 bereits eine Stellungnahme veröffentlicht.

Im Zentrum unserer Sorge steht der Schutz der unantastbaren, unveräußerlichen und gleichen personalen Würde aller Menschen. Das umfasst den Schutz von Frauen vor Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt sowie die Verteidigung ihrer körperlichen und seelischen Unversehrtheit, ihrer Würde und ihrer Rechte. Es umfasst darüber hinaus den Schutz des ungeborenen Lebens, denn auch dem ungeborenen Kind kommen von Anfang an Menschenwürde, ein Recht auf Leben und ein eigenständiger Schutzanspruch zu. Das Recht auf Leben ist dabei dasjenige unter den Menschenrechten, ohne das die anderen Rechte nicht zur Entfaltung kommen können. Daher halten wir es für problematisch, dass der vorliegende Resolutionsentwurf die Rechte des ungeborenen Kindes nicht berücksichtigt.

Als Kirche bleiben wir dabei: Die Würde allen Lebens, auch und insbesondere ungeborener Kinder, ist unantastbar. Wir verwahren uns jedoch gegen jeden Versuch, von Populisten und Extremisten vereinnahmt zu werden, die mit ihren Parolen zum Lebensschutz eigennützig nur vermeintlich christliche Positionen vertreten, die sie in anderen Kontexten nur zu gerne ignorieren.“
Klaus Elmar Müller
Geschichtsunterricht im Jahre 2070: Die katholische Kirche habe im Kampf für das ungeborene Leben schmählich versagt. Grundlage dieser These ist ein entlarvender Artikel in der Zeitschrift "Spiegel" aus dem Jahr 2065. Aber gibt es dann - die Kirche noch? 😉
HerzMariae teilt das
224
Der Matic-Bericht ist ultraböse. Aber die deutschen Bischöfe distanzieren sich von den Kritikern des Berichts.
De Profundis
Overbeck ist auch für Homo-Segnungen. Was soll man da erwarten.
St.Athanasius
Setzen sechs, Herr Bischof.