Tina 13
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Über Gestalt und Sendung des Hl. Joseph im Leben Christi und der Kirche von Papst Johannes Paul II.

Über Gestalt und Sendung des Hl. Joseph im Leben Christi und der Kirche

von Papst Johannes Paul II.

Apostolisches Rundschreiben Redemptoris Custos vom 15. Aug. 1989

Zum Jahrhundertjubiläum der Veröffentlichung der Enzyklika Quam- quam pluries Papst Leos XIII. und in der Spur der jahrhundertealten Verehrung für den Hl. Josef möchte ich euch, liebe Brüder und Schwestern, zum reflektierenden Nachdenken einige Betrachtungen über den Mann anbieten, dem Gott den Schutz seiner kostbarsten Schätze anvertraut hat. Ich komme dieser pastoralen Pflicht mit Freude nach, damit die Verehrung für den Schutzpatron der Gesamtkirche und die Liebe zum Erlöser, dem er in vorbildlicher Weise gedient hat, in allen wachse.

So wird das ganze christliche Volk den Hl. Josef nicht nur eifriger anrufen und vertrauensvoll seinen Schutz und Beistand bitten, sondern stets die demütige, reife Art seines Dienstes und seiner Mitwirkung am Heilsplan vor Augen haben.

Ich glaube nämlich, das neuerliche Nachdenken über die Teilnahme des Gemahls Mariens am göttlichen Geheimnis wird es der Kirche, die zusammen mit der ganzen Menschheit auf dem Weg in die Zukunft ist, gestatten, ständig ihre eigene Identität im Rahmen dieses Erlösungsplanes wiederzuentdecken, der seine Grundlage im Geheimnis der Menschwerdung hat. Eben an diesem Geheimnis «hatte» Josef von Nazaret «teil» wie kein anderes menschliches Geschöpf, ausgenommen Maria, die Mutter des menschgewordenen Wortes. Er hatte zusammen mit ihr daran teil, weil er in das tatsächliche Heilsgeschehen einbezogen worden war, und wurde zum Hüter derselben Liebe, durch deren Macht der ewige Vater «uns im voraus dazu bestimmt (hat), seine Söhne zu werden durch Jesus Christus» (Eph 1,5)

1. Zum Beschützer des Erlösers berufen, tat Josef, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich" (Mt 1,24).

I. Die Darstellung des Hl. Josef im Evangelium
Die Ehe mit Maria
2. „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Hl. Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“
(Mt 1,20-21).

Diese Worte enthalten den zentralen Kern der biblischen Wahrheit über den Hl. Josef, den Augenblick seines Daseins, auf den im besonderen die Kirchenväter Bezug nehmen. Der Evangelist Matthäus erläutert die Bedeutung dieses Augenblicks, indem er auch beschreibt, wie ihn Josef erlebt hat. Um jedoch den Inhalt und Zusammenhang seiner Aussage ganz zu verstehen, muss man sich die Parallelstelle des Lukasevangeliums vergegenwärtigen. Denn im Verhältnis zu dem Vers, wo es heisst: «Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte es sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes» (Mt 1,18), findet die Herkunft der Schwangerschaft Mariens «durch das Wirken des Heiligen Geistes» eine ausführlichere und genauere Beschreibung in dem, was wir bei Lukas über die Verkündigung der Geburt Jesu lesen. «Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria» (Lk 1,26-27). Die Worte des Engels: «Sei gegrüsst, du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir» (Lk 1,28), lösten in Maria eine tiefe Beunruhigung aus und hielten sie zugleich zum Nachdenken an. Da beruhigte der Bote die Jungfrau und offenbarte ihr Gottes besonderen Plan in Bezug auf sie:

„Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben" (Lk 1,30-32). Wenige Verse vorher hatte der Evangelist gesagt, dass bei der Verkündigung Maria „mit einem Mann namens Josef verlobt war der aus dem Haus David stammte". Das Wesen dieser Vermählung wird indirekt erklärt, als Maria, nachdem sie die Worte des himmlischen Boten bezüglich der Geburt des Sohnes gehört hat, fragt: «Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?» (Lk 1,34). Darauf erhält sie folgende Antwort: «Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden» (Lk 1,35). Maria wird, auch wenn sie schon mit Josef «verheiratet» ist, Jungfrau bleiben, weil das schon bei der Verkündigung in ihr empfangene Kind durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen worden war. - In diesem Punkt stimmt der Text des Lukas mit jenem von Mt 1,18 überein und kann uns zur Erklärung dessen dienen, was wir dort lesen. Wenn sich nach der Vermählung Mariens mit Josef «zeigte, dass sie ein Kind erwartete durch das Wirken des Heiligen Geistes», so entspricht diese Aussage durchaus dem Inhalt der Verkündigung und insbesondere den abschliessend von Maria gesprochenen Worten: «Mir geschehe, wie du es gesagt hast» (Lk 1,38). Nachdem Maria auf den klaren Plan Gottes geantwortet hat, wird in den folgenden Tagen und Wochen vor den Leuten und vor Josef offenkundig, dass sie «ein Kind erwartet», dass sie gebären soll und das Geheimnis der Mutterschaft in sich trägt.
Tina 13
🙏 🙏
Tina 13
"Mir geschehe, wie du es gesagt hast» (Lk 1,38). Nachdem Maria auf den klaren Plan Gottes geantwortet hat, wird in den folgenden Tagen und Wochen vor den Leuten und vor Josef offenkundig, dass sie «ein Kind erwartet», dass sie gebären soll und das Geheimnis der Mutterschaft in sich trägt."
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Tina 13
"Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben" (Lk 1,30-32)."
Tina 13
"So wird das ganze christliche Volk den Hl. Josef nicht nur eifriger anrufen und vertrauensvoll seinen Schutz und Beistand bitten, sondern stets die demütige, reife Art seines Dienstes und seiner Mitwirkung am Heilsplan vor Augen haben."