Gift für die Gesellschaft
Trotzdem war der lange Marsch des radikalen Feminismus durch die Institutionen mit diesem Schritt schon so gut wie ans Ziel gelangt. Das Parlament hatte noch nicht einmal darüber beraten. Das fast völlige Ausbleiben bürgerlichen Widerstands gegen diese tiefgreifende Weichenstellung lag neben deren Verborgenheit in einer geschickten Camouflage: „Gleichstellung“ von Mann und Frau scheint prima vista den Verfassungsauftrag aus Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes zu erfüllen. Während aber die dort erwähnte „Gleichberechtigung“ die formalrechtliche Gleichheit vor dem Gesetz und die Wahrung gleicher Chancen für beide Geschlechter meint, zielt „Gleichstellung“ auf etwas völlig anderes ab, nämlich eine Ergebnisgleichheit bei allen attraktiven Stellenbesetzungen im öffentlichen und privaten Sektor.
Dürftige Wissenschaftlichkeit
Eine solche Parität ist nur durch strikte Quotenvorschriften zugunsten von Frauen zu erreichen. Vor allem im akademischen Bereich bedeutet das in zahllosen konkreten Einzelfällen eine staatlich erzwungene, planmäßig organisierte Männerdiskriminierung. Der Geist des Grundgesetzes wird so in sein gerades Gegenteil pervertiert. Die Einführung der Gender Studies ins Deutsche Hochschulsystem und deren massive Förderung durch Bundes- und Länderregierungen egal welcher Parteifärbung sind nur im erweiterten Kontext dieses Geschlechterkampfes zu verstehen. 185 Genderprofessuren gibt es mittlerweile in Deutschland, ein mit hohen Millionenbeträgen finanziertes Professorinnenprogramm, dazu ein eng geflochtenes Netzwerk von Gleichstellungsbeauftragten und entsprechenden Beratungsstellen.
Dort knallen dann schon einmal die Sektkorken, wenn wieder ein Lehrstuhl, ein Institut zur männerfreien Zone gemacht werden konnte. Wer gegen dieses System aufbegehrt, bringt sich um seine Karrierechancen, was die große Zahl männlicher Mitläufer – im feministischen Jargon: Pudel – erklärt. Um die „politische Rahmung der Geschlechterforschung“ (Stefan Hirschauer) machen deren Betreiber gar keinen Hehl – und bestätigen damit indirekt die dürftige Wissenschaftlichkeit ihrer Disziplin. Die naturwissenschaftliche Erforschung geschlechtsspezifischer Unterschiede, die sich an biologischen Daten und Fakten orientiert, begreifen sie explizit als „Konkurrenz“ und verbitten sich „biologische Übergriffe“.
Gender-Forschung als euphemistische Bezeichnung für die Produktion ideologischer Pamphlete
Mit aller Macht und nötigenfalls aggressiver Polemik verteidigen sie das zentrale Gender-Dogma: daß das „soziale Geschlecht“ dem natürlichen quasi willkürlich aufsitzt, ein rein gesellschaftlich konstruiertes ist – und mithin auch ein veränderbares. Gender-Hohepriesterin Judith Butler hat es fertiggebracht, sogar das biologische Geschlecht als bloß kulturell und biographisch konstruiert darzustellen. Ergebnis solcher Gehirnwäsche sind dann Eltern, die ihre Kinder „geschlechtsneutral“ erziehen, um ihnen die Freiheit der späteren Geschlechtswahl zu lassen.
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