Ein lebender RosenkranzWas soll man von den unzähligen Rosenkränzen sagen, die er gebetet hat, so sehr, dass man ihn den "
lebenden Rosenkranz" nannte! Man sah ihn stets mit dem Rosenkranz in der Hand. Pater Bernardio da Siena, der Generalpostulator der Kapuziner, erzählte, dass eines Tages der Obere des Klosters Pater Pio gefragt habe, wie viele Rosenkränze er denn jeden Tag bete. Er gab zur Antwort:
"Bäh!... meinem Oberen muss ich ja die Wahrheit sagen! Vierunddreißig habe ich gebetet!" Der Rosenkranz war für ihn die Gelegenheit, die Heilspläne des Herrn für die Welt zu betrachten, er durchlief immer wieder in seinem Geiste die Freudenreichen, Schmerzhaften und Glorreichen Geheimnisse aus dem Leben Jesu und Mariens.
Abends schlief er nie ein, um sich die kurzen Ruhestunden zu gönnen, ohne den Rosenkranz an der Hand, den er "
meine Waffe" , "m
ein Schwert" , "
la mia spada!" nannte. Es ist ja auch wahr, dass er manchmal schwere Ringkämpfe gegen die "Kosaken" auszutragen hatte!
Es war ohne Zweifel, um ihm für so viel Liebe zu danken, dass die Muttergottes, die durch ihre wallfahrende Fatima-Statue herbeigekommen war, Pater Pio am Ende ihres Gnadenbesuches in San Giovanni Rotondo geheilt hat.
Wir erinnern uns, nicht ohne Rührung, an das ekstatische Antlitz Pater Pios, an seinen bewundernden Blick, den er auf eine kleine Statue geheftet hielt, als ein Pilger sie ihm zur Segnung hinhielt. Er fasste sie an und drückte einen innigen Kuss auf das mütterliche Herz Mariens mit tiefen, leuchtenden, tränenbenetzten Augen... Was sah er hinter diesem leblosen Material, das er in Händen hielt?
Was für eine geheimnisvolle Welt hatte der Heilige Geist in der Seele Pater Pios geschaffen! Er ist gestorben, mit dem Rosenkranz in seinen Händen. Unablässig bis zum letzen Atemzug murmelte er die süßen Namen Jesu und Mariens... Jesus und Maria, seine große Liebe!
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