Nur um Mißverständnisse zu vermeiden:

Ich bin weder Sympathisant der TFP (Gruß an PaulK 🤗 ) noch deren Kritiker. Ich habe den vorigen Beitrag nur kommentiert, weil er mir beispielhaft den vorgestrigen Stand vieler konservativer Katholiken heute wiederzugeben scheint. Erschreckt realisieren nun die „Halb-und-halb-Konservativen“ unter den Konzilsbefürwortern, dass die nachkonziliaren Kulissen zu wanken beginnen: der inhaltlichen Annäherung an den protestantischen Geist folgt nun die strukturelle. Es ist meines Erachtens nach pure Zeitverschwendung, an den Aussagen einzelner Bischöfe herumzunölen, es gilt die Realität zu erkennen: Die Verschmelzung der Struktur der katholischen Kirche in Deutschland mit den protestantischen Gemeinschaften ist bereits in vollem Gange: Genannt seien Zölibatswegfall, Frauen-„Priestertum“ durch die Hintertür der priesterlosen „Wort-Gottes-Feiern“ mit Albe und Schal ausstaffierter Gemeindereferentinnen, „ökumenische Bündnisse“, kommender interkonfessionelle Religionsunterricht und protestantisierte, weil laiengeleitete, Pfarreien.

Aufgeschreckt formieren sich nun konservative konzilsorientierte Kräfte unter den Gläubigen eigensinnig in separaten Gruppen, Grüppchen und Splittergrüppchen und glauben allen Ernstes an ein bloßes Wahrnehmungsdefizit bei den Bischöfen, welches man durch „Offene Briefe“, Aufrufe und Demonstrationen beseitigen könne, um wieder die vertrauten Inhalte und Strukturen zu bekommen. Und daher hebt ein allgemeines Herumlamentieren über das Politisieren der Oberhirten an, man arbeitet sich an Onlineauftritten der einzelnen Ordinariate ab, schlägt Alarm über die Forderung nach „Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften“ durch Ortsbischöfe. Demgegenüber werden alle - wenigstens halbwegs - katholischen Äußerungen vereinzelter Bischöfe ekstatisch bejubelt und als kommende Trendwende ausgegeben. Die Petrusbruderschaft äußert hin und wieder mal markige Sätze, die aber folgenlos verklingen, derweil die Ordinariatsapparate handfeste Politik machen. Sie balanciert ohnehin nur im prekären Duldungszustand, weil sie von den deutschen Diözesen größtenteils einfach ignoriert wird.

Ich möchte das Thema nicht endlos auswälzen, wer mehr wissen möchte, möge unter dem link kirchfahrter.wordpress.com/…/die-aufregung-u… nachsehen.

Aus meiner unmaßgeblichen Sicht ist folgendes erforderlich:

-> Die Konzentration aller glaubenstreuen Kräfte in einem (durchaus flexiblen) Netzwerk, dass medial schlagkräftig agiert und gezielte Lobbyarbeit leistet.

-> Qualifizierte Fachkräfte müssen die reale Lage analysieren und praktikable Optionen ausarbeiten - folgenlose Quasselrunden mit Phrasendreschern und Profilneurotikern sind reine Zeitverschwendung.

-> Das eratische und sprunghafte Abarbeiten an einzelnen Äußerungen von Ortsbischöfen muß der sorgfältigen Analyse der Gegenwart Platz machen.

-> Das eigenbrötlerische vor-sich-hin-wurschteln kleiner und kleinster Grüppchen muß der zielorientierten Koordination aller dazu bereiten Kräfte weichen. Hier muß es zu einem umfassenden Einordnen in eine durchdachte Gesamthandlung kommen.

-> Es gilt zudem, die gesellschaftlich-politische Gesamtlage wahrzunehmen, also die globale Systemtransformation mit dem Ziel der Formierten Gesellschaft mittels social engineering, in deren Konzeption die postkatholische Restrukturierung eben lediglich einen Teil darstellt (zu den Begriffen siehe kirchfahrter.wordpress.com/…/was-bedeutet-de…)

Erst wenn die Gesamtlage vollständig erkannt ist, können brauchbare Gegenstrategien entworfen werden.

Es geht mir wohlgemerkt nicht darum, bestimmte Persönlichkeiten oder Gruppen des katholisch-konservativen Spektrums herabzuwürdigen. Ich denke nur, dass deren Gefechte wegen Äußerungen von Ortsbischöfen etc. rückwärtsgewandt sind. Bereits heute sind katholische Gruppen und Einzelpersonen zum Beispiel Gegenstand der als „Recherche“ getarnten Internetausspähung durch private Stiftungen, Geschäftsstellen von Pro-Life-Gruppen werden attackiert, „Märsche für das Leben“ sind nur unter massivem Polizeischutz durchführbar. Wie im Post „Wer hat Angst vor Vatikan-Agenten?“ aufgeführt, können Katholiken schnell bürokratisch stigmatisiert und gerade im Hinblick auf staatliche Genderpolitik kriminalisiert werden.

Dass Bischöfe Ärgernis geben, ist schlimm genug – keine Frage. Auf glaubenstreue Katholiken kommen aber in nächster Zukunft noch ganz andere Prüfungen zu, fürchte ich...
Kirchfahrter Archangelus
@Eugenia-Sarto Heutzutage kann man schon froh sein, wenn eMails beantwortet werden...
Eugenia-Sarto
Die Konzentration aller glaubenstreuen Kräfte in einem (durchaus flexiblen) Netzwerk, dass medial schlagkräftig agiert und gezielte Lobbyarbeit leistet.
-> Qualifizierte Fachkräfte müssen die reale Lage analysieren und praktikable Optionen ausarbeiten - folgenlose Quasselrunden mit Phrasendreschern und Profilneurotikern sind reine Zeitverschwendung.
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Sehr richtig! Das hat schon …Mehr
Die Konzentration aller glaubenstreuen Kräfte in einem (durchaus flexiblen) Netzwerk, dass medial schlagkräftig agiert und gezielte Lobbyarbeit leistet.

-> Qualifizierte Fachkräfte müssen die reale Lage analysieren und praktikable Optionen ausarbeiten - folgenlose Quasselrunden mit Phrasendreschern und Profilneurotikern sind reine Zeitverschwendung.
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Sehr richtig! Das hat schon mancher gewollt. Es fehlt die Zusammenarbeit speziell geschulter Fachkräfte.