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1958

Piusbruderschaft gründet neues Kloster in Deutschland

Die Schul-Dominikanerinnen von Fanjeaux (Frankreich) gründen ein zweites Kloster im deutschsprachigen Raum. Diese schnell wachsende traditionstreue Kongregation hat mittlerweile über 200 Schwestern, …Mehr
Die Schul-Dominikanerinnen von Fanjeaux (Frankreich) gründen ein zweites Kloster im deutschsprachigen Raum. Diese schnell wachsende traditionstreue Kongregation hat mittlerweile über 200 Schwestern, davon eine nicht geringe Zahl Ordensfrauen deutscher Muttersprache.
Zum Bilderalbum: Neues OP-Kloster
Die Wahl der Kongregation fiel auf den Standort Schönenberg (in der Nähe von Köln). An diesem Ort betreibt die Priesterbruderschaft St. Pius X. schon ihr internationales deutschsprachiges Sankt-Theresien-Gymnasium für Mädchen, das unter der Leitung von Schwester Maria Michaela Metz steht.
Online-Spende für die Klostergründung: www.fsspx.de/de/online-spenden-7271
Die Schul-Dominikanerinnen haben in 2 Kilometern Entfernung vom Sankt Theresien-Gymnasium ein eigenes Anwesen erwerben können, das ihnen die Eröffnung eines Klosters, eines Kindergartens und einer Grundschule erlauben wird. Schwestern mit entsprechenden Staatsexamina werden in Zukunft Fächer im nahegelegenen Mädchengymnasium übernehmen …Mehr
Rückkehr-Ökumene
Im Falle eines Abkommens der Priesterbruderschaft mit dem modernen Rom, kann die Bruderschaft nicht so bleiben wie sie ist und schon gar nicht so, wie sie einstmals war.
Zunächst zu dem grundsätzlichen Unterschied zwischen dem, was die Bruderschaft einmal war und dem, was sie jetzt, vor dem Abkommen, noch ist.
Ich mache diesen Unterschied an dem entscheidenden Punkt fest, der Einstellung zur Neuen …Mehr
Im Falle eines Abkommens der Priesterbruderschaft mit dem modernen Rom, kann die Bruderschaft nicht so bleiben wie sie ist und schon gar nicht so, wie sie einstmals war.

Zunächst zu dem grundsätzlichen Unterschied zwischen dem, was die Bruderschaft einmal war und dem, was sie jetzt, vor dem Abkommen, noch ist.

Ich mache diesen Unterschied an dem entscheidenden Punkt fest, der Einstellung zur Neuen Messe.

Von ihren Anfängen an kämpfte die von Erzbischof geführte Bruderschaft gegen die Neue Messe, weil sie diese nach dem sie kennzeichnenden Prinzip beurteilte.
Dieses Prinzip ist die Ersetzung des unblutigen Opfers Jesu Christi durch ein Mahl (s. Institutio generalis, §7 in ihrer ursprünglichen Form). Dadurch wird der Grundcharakter der Messe verfälscht.

Deshalb sagte die Bruderschaft bis vor wenigen Jahren öffentlich: Die Neue Messe ist in sich schlecht, und wir warnen die Gläubigen davor, an ihr teilzunehmen, weil zumindest auf Dauer ihr Glauben Schaden nehmen wird.

Seit einigen Jahren liest man das nicht mehr in den Publikationen der Bruderschaft. Sie hat ihren Kampf gegen die Neue Messe weitgehend aufgegeben, allerdings hat sie nicht den Eindruck erweckt, sie zu akzeptieren. Dieser weitgehende Verzicht des Kampfes gegen die Neue Messe und auch gegen die falschen Lehren des Konzils hat zu einer Uneinigkeit unter ihren Priestern geführt.

Wenn man den Weg von einer ausdrücklichen Ablehnung der falschen Lehren des Pastoralkonzils und den von diesem geprägten Lehren des nachkonziliaren Roms bis hin zu einer ausdrücklichen Anerkennung des modernen Roms nach Prinzipien einteilt, dann ergeben sich folgende Phasen:

Ausdrückliche Ablehnung der Irrlehren in aller Öffentlichkeit

Der Verzicht auf eine ausdrücklicher Ablehnung derselben

Stillschweigende Anerkennung der Irrlehren

Ausdrückliche Anerkennung der Irrlehren

Die Priesterbruderschaft befindet sich jetzt noch, vor dem Abkommen, in der Phase 2. Mit der Unterschrift unter ein Abkommen mit dem modernen Rom, unabhängig davon, wie es im Einzelnen aussieht, tritt sie in die Phase 3 ein, erkennt also stillschweigend die Irrlehren des vom Konzil geprägten Roms und die Neue Messe an.

Diese stillschweigende Anerkennung bringt das moderne Rom dadurch zum Ausdruck, dass es sagt: Vor dem Abkommen ist die Priesterbruderschaft St. Pius X. noch nicht in vollkommener Einheit mit uns, aber wenn ein Abkommen geschlossen worden ist, dann ist sie in einer vollkommenen Einheit mit uns.

In einer vollkommenen Einheit mit diesem Rom zu sein, widerspricht Vorbehalten gegen das Pastoralkonzil und die Neue Messe und bedeutet deshalb, dass die Bruderschaft den Widerstand gegen die falschen Lehren des Konzils und gegen die Neue Messe aufgegeben hat.

In Phase 1 war die Priesterbruderschaft St. Pius X. ein lebendiges Mahnmal, das vor der ganzen Welt anzeigte, dass das Rom der pastoralkonziliaren Ära einen Bruch mit der Tradition der Kirche vollzogen hat. Durch ihr Abseitsstehen war sie dies auch noch in Phase 2. In Phase 3 wird sie aber nicht mehr dieses Mahnmal sein.

Wenn die Bruderschaft ein Abkommen mit dem modernen Rom schließt, dann sprengt sie sich sozusagen selbst als dieses lebendige Mahnmal in die Luft und degradiert sich zu einem Mitmacher im Rahmen des modernen Roms, als eine Variante des Katholischseins.

Aus der katholischen Notwendigkeit, die sie bisher war, macht sie sich zu einer Möglichkeit des Katholischseins, neben der Möglichkeit auf moderne Weise katholisch zu sein.

Ja, sie degradiert sich selbst zu einer nostalgischen Variante des Katholischseins. Dadurch wird sie zu einer Neubruderschaft, was sich in Phase 2 bereits ankündigte und was zu den Spannungen innerhalb der Bruderschaft geführt hat.

Manche Priester und Gläubige, die gegen ein Abkommen mit dem modernen Rom sind, behaupten, dass sich die Bruderschaft dann ändern wird, und sie erinnern daran, dass Benedikt XVI. in seinem Brief an die Bischöfe des Erdkreises vom 10.3.2009, mit dem er sein Zugehen auf die Bruderschaft zu rechtfertigen versuchte, sagte:

„Ich habe selbst in den Jahren nach 1988 erlebt, wie sich durch die Heimkehr von vorher von Rom sich abtrennenden Gemeinschaften dort das innere Klima verändert hat; …“.

Obwohl diese Änderung auch mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Bruderschaft eintreten wird, zielt diese Argumentation der Abkommensgegner nicht auf das Hauptübel eines Abkommens, und das Generalhaus wird behaupten, diese Veränderung wird bei uns nicht stattfinden, denn wir sind gefestigt genug.

Vor allem aber lenkt diese Argumentation von der Hauptsache ab, dass nämlich der ausschlaggebende Positionswechsel nicht in der Zukunft zu erwarten ist, sondern bereits mit der Unterschrift unter ein Abkommen mit dem modernen Rom stattfinden wird, völlig unabhängig davon, welche Vorteile es im Hinblick auf eine Ausbreitung der Bruderschaft haben wird!

In allen Auseinandersetzungen um das zu erwartende Abkommen, sollten die Abkommensgegner also primär damit argumentieren, dass die Unterschrift von Bischof Fellay unter ein solches Abkommen, dieses zu einer Kapitulationsurkunde macht.

Pfarrer Milch, ein am Prinzipiellen und nicht am „Machen“ orientierter Denker, sagte deshalb: „Unsere Position ist die des gottgewollten Abseits“, und brachte damit zum Ausdruck, dass es so lange kein Abkommen geben darf, wie Rom am Konzil und der Neuen Messe festhält. Und wenn es einst seinen Irrweg erkennen wird, was der fortschreitende Zerfall des Erscheinungsbildes der Kirche diesem Rom täglich zu erkennen nahe legt, dann wird es überhaupt keines Abkommens mehr bedürfen.

Ob die mit der stillschweigende Anerkennung der falschen Lehren des Pastoralkonzils und der Neuen Messe, die durch die Unterschrift von Bischof Fellay unter ein Abkommen mit dem modernen Rom besiegelt werden wird, im Laufe der Zeit auch noch zu einer ausdrücklichen Anerkennung derselben führen wird, ist von sekundärer Bedeutung und sollte deshalb auch nicht im Zentrum der Argumentation gegen ein Abkommen stehen.