Santesas Dämon über Engelsturz-Orte und Straftiefen von Personengruppen in der Hölle
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Es handelt sich hier um Teil 1 der Serie: "Santesas Dämon und der Portiunkula-Ablass".
Er ist dem Werk von Bartholomäus von Pisa: "De conformitate vitae Beati Francisci ad vitam Domini Iesu" entnommen, und zwar gemäß dem Druck in den Analecta Franciscana, Tomus V, Seite 43, Zeile 20 bis Seite 44, Zeile 17)
Vorbemerkungen
Bartholomäus von Pisa bringt 12 Belege für die Wahrheit des Portiunkula-Ablasses. Als achter Beleg wird der Beweis durch einen Dämon in einer Frau namens Santesa gebracht. Die ganze Geschichte ist aber fünf Seiten lang (Analecta Franciscana, Tomus V, S. 43, Zeile 20 bis S. 48, Zeile 27). Ich habe sie deshalb in in mehrere Teile eingeteilt. Der erste davon, über den ich hier berichte, hat mit dem Portiuncula-Ablass noch nichts zu tun. Er beginnt mit der Verwunderung über die Weisheit besagter Frau und gipfelt in der Erzählung vom Engelsturz und der Frage, welche Personengruppe am tiefsten in die Hölle abgesenkt ist.
Der Ablass, das Datum und die Vorstellung der Personen
Achtens wird die Wahrheit dieses Ablasses (des Portiunkula-Ablasses, erwerbbar am 2. August) durch das Zeugnis der höllischen Dämonen gezeigt, die, wenn auch unfreiwillig, dennoch die Wahrheit dieses Ablasses preisgegeben haben, von Gott dazu gebunden. Man muss da wissen, dass am 22. Februar 1308, zur Vigil des heiligen Apostels Matthias, ein gewisser Bruder Jakobus, Priester und Kaplan der Kirche des heiligen Jakobus vom heiligen Rafael nahe bei Bologna, ein Mann rechtschaffen und vertrauenswürdig wegen seiner großen Hingabe und Ehrbarkeit, Bruder Benvenutus vom dritten Orden des seligen Franziskus, Bruder Lorenz von Sankt Agnes, Herr Peter Lellus und Paul der Apotheker, alles gottergebene und vertrauenswürdige Männer, sich in Bologna getroffen haben, um nach Ravenna zum Ablass des heiligen Evangelisten Johannes zu gehen.
Und als sie dort angekommen waren, wurden sie im Haus einer gewissen Dame, reich, ehrbar, den Bürgern und vielen Amtsträgern öffentlich bekannt, bewirtet; ihr Name war Santesa. Und zugleich mit ihnen waren 13 Männer der Stadt Bologna bewirtet worden.
Verwunderung über die Weisheit von Frau Santesa
Während aber all die erwähnten Männer speisten und die Ebenerwähnte mit ihnen, fing diese Dame selber gelehrsam zu sprechen an, so geordnet und weise und tiefgehend über viele und verschiedene Inhalte, dass sie alle Hörer in ihren Bann zog und deren Denken in Staunen verwandelte. Einer der zu Tische Sitzenden, mit Namen Jakobus von Bologna, wandte sich jedoch an den vorhin erwähnten Bruder Jakobus den Priester und sagte ihm voller Verwunderung: „Höre, wie diese Frau da spricht!“ Der antwortete: „Ich höre und wundere mich gewaltig. Aber weil ich ein Stümper bin, vermag ich es weder sie selbst zu verstehen noch ihren tiefgehenden Reden zu antworten.“
Die Größe des Franziskaner-Ordens
Und jene antwortete auf der Stelle: „Wohl glaube ich, dass ihr mir nicht zu antworten wisst, denn wären hier alle Weisen der Minderen (= Minderbrüder = Franziskaner), die heute die Besseren und Weiseren der Welt sind, und wären hier alle Besseren und Weiseren des Ordens der Prediger (= Dominikaner), ich allein würde sie alle verwirren durch die Schrift.“ Darauf sagt ihr der Priester: „Ist der Orden der Minderen besser als der Orden der Prediger?“ Sie antwortet: „So ist es.“
Die drei Orte, wohin die gefallenen Engel gestürzt wurden
Er fragte, wo sie solches gelernt hätte. Sie antwortete: „In der Schule des empyräischen Himmels, dem Himmel, von dem freilich ich hinausgeworfen worden bin, zusammen mit Luzifer und vielen anderen wegen eines einzigen Gedankens, in dem wir alle übereinstimmten. Denn der hochheilige Michael nahm das Gefecht gegen uns an und errang letztlich den Sieg gegen uns und über uns; und uns alle hat er vom Himmel hinausgetrieben. Dennoch wurden einige von uns in diese Luft hingeworfen, wo wir bewirken, dass viele sündigen, andere wurden (kopfüber) in die unteren Teile der Erde gestürzt, wieder andere aber weit in die Tiefe der Hölle versenkt.“
Die Strafstufen verschiedener Personengruppen in der Hölle
Da sagte der Priester: „Sind Letztere in den tiefsten Teil der Hölle hinuntergestürzt?“ Es antwortete der Dämon, der in ihr war: „Sind sie nicht; sondern die falschen Christen sind unterhalb ihrer und sogar unterhalb aller Ungläubigen (Treulosen), die alle ihre Füße über den Häuptern eben dieser falschen Christen halten. Und all der Kot und all der andere Unrat von allem, was sie sich zugezogen haben, fließt über sie, deswegen, weil sie nicht die Gnade der Berufung ihrer selbst wahrgenommen haben. Und sowie sie vor allen Geschöpfen durch einzigartige Berufung und Gnade erhöht gewesen sind, so sind sie tiefer in die Hölle eingesenkt und von größeren Strafen heimgesucht als alle Dämonen und alle ungläubigen Seelen.“ Hieraus also erkannten alle, die anwesend waren, dass es ein Dämon war, der durch die Frau sprach.
Fortsetzung folgt (insgesamt mindestens 6 Teile).
Anmerkungen zum Text
Der Festtag des heiligen Apostels Matthias ist heue nach dem alten Ritus am 24., nicht, wie anscheinend damals im Jahre 1308, am 23. Februar, in Schaltjahren sogar am 25. Februar.
Das lateinische Adjektiv „falsus“ gehört zum Verb „fallere“ („täuschen“). Diese Bedeutung erkennen wir auch noch im deutschen Wort „falsch“, wenn wir von „falschen“ Menschen sprechen. Diese sind in Wahrheit anders als das, was sie vorgeben zu sein; sie täuschen einen. Nach Maria Valtorta – ob jetzt ihre Visionen göttlicher Natur sind oder nicht, ist noch ungeklärt; Ratzinger stand ihnen ja negativ gegenüber – sitzt ja Judas Iskarioth am tiefsten in der Hölle. Er hatte Jesus immer um sich, gab sich als sein Jünger aus, doch führte er anderes im Sinn, suchte den Ruhm der Welt und verriet Jesus schließlich. Ähnlich tief in der Hölle dürften all diejenigen Kardinäle, Bischöfe und Priester sitzen, die die katholische Lehre verdrehen, stattdessen den Menschen zu gefallen suchen. Man versteht nun auch besser, warum sich die Dämonen so bemühen, so danach geifern, Menschen in die Hölle zu schleusen. Sie sind ihre ewigen Trophäen; über ihnen sitzen sie schließlich.
Aus der Geschichte erkennen wir folgende Straf-Abstufungen:
Am stärksten werden bestraft: die falschen Christen.
Am zweitstärksten wohl: die Ungläubigen (Treulosen).
Am drittstärksten erst: die gefallenen Engel.
Teil 2: hier.
Die Serie erscheint auch hier auf meiner Homepage und hier an einem Stück.
Die Verlinkung auf alle (zukünftigen) Serien ist dann hier.