Erdbeben in Italien: Jedes dritte Gotteshaus zerstört
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Seit Dienstagmorgen hatte eine Serie von Erdbeben die norditalienische Region zum zweiten Mal innerhalb von neun Tagen erschüttert. Bislang wurden 17 Todesopfer und rund 350 Verletzte gemeldet. Rund 14.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Durch das Beben wurden Hunderte Kirchen zum Teil stark beschädigt. Zahlreiche Kirchtürme liegen in Trümmern, jedes dritte Gotteshaus im Erdbebengebiet ist zerstört. Allein in der Provinz Modena wurden 45 zerstörte Kirchen gemeldet. In der Provinz Mantua gab es Schäden an über 100 Kirchen. Die Bischofskonferenz sei nur in der Lage, für einen Teil der enormen Restaurierungskosten aufzukommen, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Die Mittel reichten für den Wiederaufbau so vieler Gebäude nicht aus.
Besonders stark beschädigt ist eine der ältesten Franziskanerkirchen der Welt, San Francesco in Mirandola. In dem Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert befindet sich die Grabstätte der Familie des Renaissance-Philosophen Giovanni Pico della Mirandola (1463-1494).
Beschädigt wurde auch die Dorfkirche von Brescello, die als Schauplatz der Filmserie «Don Camillo und Peppone» international berühmt wurde. Auch im etwa 100 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegenden Padua vertieften sich bereits vorhandene Risse in den Kuppeln der Basilika Sant'Antonio, einer der berühmtesten und meistbesuchten Wallfahrtskirchen Italiens.
In Italien sind 60 Prozent aller Monumente und kulturhistorisch bedeutenden Gebäude erdbebengefährdet, wie aus einer Studie des Kulturministeriums hervorgeht. In Gebieten mit hohem Risiko befinden sich mehr als 150.000 historische Bauten.