Ein neues Amt in der Kirche: Der Dienst an sich selber - Von Monsignore N.N.
![](https://seedus2043.gloriatv.net/storage1/m6l4kak0fkqreiw1wmczw4yc8eq1bmjbcpgwqwz.webp?scale=on&secure=lmpXM645DzgbJpTyiNr5XA&expires=1721128601)
"Kirchendiener" erinnert mich an den buckeligen Glöckner-Sakristan, den Victor Hugo im Roman "Notre Dame de Paris" verewigt hat, aber was soll’s?
Dieses Idealbild ist nach Ansorge in Zeiten des Individualismus „nicht mehr realistisch und tragbar“ und werde von vielen nicht mehr gelebt.
Er schreibt wörtlich: „So führen immer mehr Priester und Ordensleute ein eigenständiges Privatleben (wie mag das wohl aussehen, A.d.V.), haben Kontakte außerhalb der Kirchen- und Klostermauern, verwirklichen sich durch ihre Hobbies und sehen so nicht nur den Dienst am Nächsten, sondern auch den Dienst an sich selbst als essentiellen Teil ihres Lebens.”
Deshalb klagt Ansorge, dass die Kirche mit ihren Gesetzen das Individuum „in der Auslebung seiner Individualität“ beschränke, wenn etwa eine Nonne im Kloster nicht die Möglichkeit habe, ihren eigenen Interessen, zum Beispiel bezüglich der freien Facebook-Nutzung, zu folgen.
Das arme Hascherl! Das ist ohne Zweifel ein Fall für den Gerichtshof für Nonnenrechte.
![](https://seedus6826.gloriatv.net/storage1/zbm35n69xsmulv12v7pl5m68blr1u4r6fvloqjq.webp?scale=on&secure=QaWnz_-__Co5Vz458VqeBg&expires=1721199933)
Wichtig sei einfach, dass sich die kirchliche Botschaft nicht „zu stark vom allgemeinen Zeitgeist“ entferne. Denn dann, so die Schlussfolgerung, sei keinem geholfen.
Kleriker bzw. Ordensleute, die sich über ihre Hobbies verwirklichen und das Sich-selbst-Dienen als wesentlich betrachten, sind ein Widerspruch in sich. Sie sind wie Pianisten, die lieber Schreibmaschine schreiben wollen.
Bei der Priesterweihe ermahnt der Bischof den Kandidaten: Stelle dein Leben unter das Zeichen des Kreuzes. Er und Ansorges Facebook-Nonne sollten auf Faith-Buch umstellen, nämlich auf geistliche Lektüre oder, noch besser, face-to-face mit Jesus in der Anbetung verweilen.