Papst überträgt Zuständigkeit für Seminare an Kleruskongregation
Die bisherige «Kongregation für das katholische Bildungswesen (für die Seminare und Studieneinrichtungen)» trägt künftig nur noch den Titel Bildungskongregation, heißt es in dem «Motu proprio» mit dem Titel «Ministrorum institutio». Mit der neuen Verfügung wird die Priesterausbildung de facto getrennt: Für die akademische Ausbildung und für die Studienordnungen an Hochschulen und Fakultäten bleibt weiterhin die vom polnischen Kurienkardinal Zenon Grocholewski geleitete Bildungskongregation zuständig. Die spirituelle, pastorale und menschliche Ausbildung und Förderungen in den Priesterseminaren geht an die Kleruskongregation über. Sie untersteht dem italienischen Kardinal Mauro Piacenza.
Auch das «Päpstliche Werk für die Priesterberufungen» wechselt zur Kleruskongregation. Die Kommission «Für die Ausbildung der Kandidaten zu den Heiligen Weihen» wird dem Präfekten der Kleruskongregation unterstellt. Dagegen wird die Kommission «Für eine angemessenere Verteilung der Priester in der Welt» ersatzlos aufgelöst. Ein Termin für das Inkrafttreten der Verordnungen müsse noch festgelegt werden, teilte der Vatikan mit.
Das zweite «Motu proprio» mit dem Titel «Fides per doctrinam» überträgt die Zuständigkeit für den Katechismus und andere Bücher zum Religionsunterricht von der Kleruskongregation an den vom italienischen Kurienerzbischof Rino Fisichella geleiteten Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Damit erhalte der Rat, der ansonsten generell nur eine Beratungsfunktion ausübe, in diesem Punkt auch eine Entscheidungskompetenz, hieß es in Kurienkreisen.
Gleichzeitig wird ihm der «Internationale Rat für die Katechese» unterstellt.
