04:41
Wo kann ich die Nähe Gottes spürbar erfahren. "Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, …Mehr
Wo kann ich die Nähe Gottes spürbar erfahren.

"Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn." (Joh 1,50 51)

Oft durfte ich an verschiedenen Wallfahrtsorten wie Fatima, Lourdes, Medjugorje die besondere Nähe Gottes spürbar erfahren. Zuletzt war es in Altötting am 15. August. Vorausgegangen war eine besonders anstrengende Zeit für mich. Bei der nächtlichen Lichterprozession an Maria Himmelfahrt spürte ich plötzlich: Der Himmel ist offen und die Muttergottes ist da! Vor Rührung kamen mir die die Tränen voll Dankbarkeit.

Auf besondere Weise erfuhren die Nähe Gottes der hl. Stephanus, der vor seiner Steinigung ausrief: „Ich sehe den Himmel offen. Und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,56) – und der hl. Paulus, der bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Dort hörte er unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen kann. (2 Kor 12)

Solche tiefen Erfahrungen der Nähe Gottes erfuhren oft gerade diese Menschen, die durch großes Leid gehen mussten, wie z.B. der hl. Josef Copertino, der hl. Philipp Neri, die hl. Theresia von Avila, der hl. P. Pio und viele andere.

Doch, um die Nähe Gottes spürbar zu erfahren, brauchen wir nicht weit wegfahren. Es genügt, sich unter unserem „Feigenbaum“, d.h. in unserer Gebetsecke, in der Stille auf die Nähe Gottes zu öffnen, der durch die Taufe in uns wohnt.

Gerade, wenn ich das Wort Gottes, mit dem Gott mich berührt hat, verinnerliche, indem ich es langsam, längere Zeit wiederhole, spüre ich Seine liebende, befreiende und heilende Nähe.
RupertvonSalzburg